
Anne Fuchs (Lina Wendel) und Youssef El Kilali (Karim Chérif) haben einen wichtigen Auftrag des Verfassungsschutzes erhalten: Sie sollen sich um die aus Saudi-Arabien geflohene Emira Maliki (Javeh Asefdjah) kümmern, die im Besitz brisanter Informationen über saudische Agenten in Deutschland sein soll. Nur weiß niemand, wo sie ist. Das Safe House, in dem sie sich aufhalten sollte, ist leer. Wohin könnte sie nur sein? Als der junge Chalid Al-Hassani (Robin Abdallah) in einem Kölner Friseursalon ermordet aufgefunden wird, steht auch die junge Frau unter Verdacht. Schließlich handelt es sich bei dem Toten um den Sohn des saudischen Diplomaten Hakim Al-Hassani (Samir Fuchs), dem die Dissidentin die geheimen Unterlagen gestohlen haben soll. Mehr noch, Hakim hat seinerzeit die Familie von Emira ins Gefängnis gebracht und ist für deren Tod verantwortlich …
Ein ungewohnter Feind
Ein bisschen verwundert durfte man letzte Woche schon sein, als sich Die Füchsin nach einer knapp drei Jahre langen Wartezeit zurückmeldete. So war die ARD-Filmreihe eigentlich ein typischer Whodunit-Krimi, weshalb sie auch auf dem traditionellen Donnerstagabend-Programmplatz ausgestrahlt wurde. Offensichtlich war man aber der Ansicht, dass es mehr Abwechslung im deutschen Fernsehen braucht, weshalb Der Spion die ehemalige Spionagetätigkeit der Protagonistin aufgriff und in den Mittelpunkt stellte. Die Neuausrichtung als Spionagethriller war zwar tatsächlich mal etwas anderes, war aber trotz allem eher langweilig. Und auch die neue Folge Rachespiel kann nicht so wirklich überzeugen.
Das Positive vorab: Man hat sich mal andere Gegenspieler ausgesucht. Anstatt zum x-ten Mal wieder auf der DDR-Vergangenheit herumzureiten, geht es dieses Mal tatsächlich um eine Bedrohung aus Saudi-Arabien. Dass dies ein dankbares Thema ist, dürfte klar sein. Wer erinnert sich nicht an den saudischen Journalisten Jamal Khashoggi, der 2018 in einem Konsulat ermordet wurde, ohne dass es jemals Konsequenzen dafür gab? Gleichzeitig ist das arabische Land aber so einflussreich, dass man sich mit offener Kritik schwertut. Da ist es doch bemerkenswert, wenn mit Die Füchsin: Rachespiel das öffentlich-rechtliche Fernsehen so vorprescht. Dass dabei diverse Klischees bestätigt werden, ist natürlich künstlerisch wenig ambitioniert. Das stört in dem Fall aber weniger als bei anderen, zumal doch ein paar Wendungen kommen.
Anstrengende Figuren
Richtig furchtbar sind aber wieder die Figuren geworden. Schon beim letzten Mal nervten Fuchs und ihre von Kim Riedle gespielte Vorgesetzte. Letztere wurde etwas unvermittelt durch Dr. Clara Chu (Kotbong Yang) ersetzt, die irgendwie noch nervtötender angelegt ist. Schon die Vorstellung macht klar: Das wird nichts. Offensichtlich wollte man durch das eine oder andere Wortgefecht zwischen der arroganten Leiterin und den beiden Alteingesessenen für Unterhaltung sorgen. Stattdessen ist Die Füchsin: Rachespiel einfach nur anstrengend, wenn wieder und wieder völlig unnötig Konflikte eingebaut werden. Zu sagen hat man dabei nichts, eine interessante Figurenzeichnung sieht wirklich anders aus.
Der Fall an sich ist dabei durch die besagte saudische Komponente zwar etwas interessanter geworden. Das reicht aber nicht aus, damit das Endergebnis auch wirklich überzeugt. Zwar verlässt man sich nicht allein darauf. Die Anfangssituation ist durchaus vielversprechend, wenn unklar ist, ob die Dissidentin nun gut oder böse ist. Später wird auch versucht, durch eine brenzlige Situation für mehr Spannung zu sorgen. Das klappt aber nicht so wirklich. Die Reihe funktionierte schon besser, als die beiden Hauptfiguren sich mit kleineren Fällen herumplagten und die Filme von der speziellen Dynamik lebten. In Die Füchsin: Rachespiel ist davon nur wenig geblieben. Auch wenn der Film sicherlich anders ist als das, was man sonst in diesem Segment geboten bekommt: Unbedingt gesehen haben muss man das nicht.
OT: „Die Füchsin: Rachespiel“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Christoph Schnee
Drehbuch: Mike Bäuml
Musik: Sebastian Pille
Kamera: Christoph Krauss
Besetzung: Lina Wendel, Karim Cherif, Kotbong Yang, Javeh Asefdjah, Sarah Sandeh, Samir Fuchs, Manal Raga a Sabit, David A. Hamade, Robin Abdallah
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