Burton und Taylor
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Burton und Taylor

Burton und Taylor
„Burton und Taylor“ // Deutschland-Start: 13. Juni 2014 (DVD)

Inhalt / Kritik

Zweimal waren Richard Burton (Dominic West) und Elizabeth Taylor (Helena Bonham Carter) schon miteinander verheiratet. Zweimal haben sie sich scheiden lassen. Dennoch ist das Verhältnis zwischen den beiden Hollywood-Ikonen sehr eng. So arbeiten sie 1983 gemeinsam an einer Aufführung des Theaterstücks Private Lives von Noël Coward. Einfach ist die Zusammenarbeit jedoch nicht. Zum einen sind da noch immer die komplizierten Gefühle füreinander. Gerade Taylor hängt an der früheren Beziehung. Und dann ist da noch ihr exzessiver Alkohol- und Medikamentenkonsum, der ihre künstlerische Arbeit beeinträchtigt – und damit ihre Unsicherheit noch weiter verstärkt …

Ein Skandal-Paar findet sich noch einmal

Es liegt ein wenig in der Natur berühmter Menschen, dass die Leute mehr über sie und ihr Privatleben wissen wollen. Das gilt insbesondere für Menschen, die auf ihre Weise glamourös sind und wo der eine oder andere Skandal zu finden ist. Wenn dann zwei solcher Menschen aufeinandertreffen und gemeinsam ein Paar bilden, ist das für das Publikum die Klatschpresse ein gefundenes Fressen. Ein solches Paar war sicherlich Burton und Taylor. Zehn Jahre waren sie verheiratet, von 1964 bis 1974. Ein Jahr nach der Scheidung versuchten sie es erneut, der zweite Anlauf hielt aber nicht besonders lang. Stoff für einen Film bietet diese turbulente und von Exzessen begleitete Verbindung auf jeden Fall. Umso überraschender ist, was der britische Fernsehfilm Burton und Taylor daraus gemacht hat.

Naheliegend wäre es gewesen, von der ersten Begegnung zu erzählen oder auch der ersten Ehe mit ihren ständigen auf und abs. Stattdessen suchte man sich ein spätes Kapitel aus, als die beiden versuchten, noch einmal beruflich zusammenzukommen, nur wenige Monate, bevor Burton mit gerade einmal 58 Jahren verstarb. Die traurige Zukunft spielt in Burton und Taylor aber keine Rolle. Vielmehr zeigt er die beiden Legenden, wie sie immer wieder mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Während Burton diese endlich hinter sich lassen will, er eine neue Freundin hat und auch dem Alkohol abgeschworen hat, da ist Taylor in mehrfacher Hinsicht eine Gefangene. Sie kann nicht nur die vergangene Liebe nicht hinter sich lassen, sondern auch das Leben, das sie damit verbindet.

Ruhig erzähltes Drama

Das klingt sehr tragisch. Ist es auch. Und doch ist das Drama angenehm ruhig erzählt. Die Szenen, in denen es richtig kracht, sind in der Minderheit, das ist kein Film, in dem Leidenschaften explodieren. Vieles spielt sich eher unter der Oberfläche ab, zeigt sich in Blicken oder Reaktionen. Das heißt aber nicht, dass in Burton und Taylor nicht über die Probleme gesprochen wird. Das geschieht durchaus, wobei das mal die private, mal die berufliche Seite betreffen kann. Manchmal ist auch nicht ganz klar, was von beiden es ist, wenn es ein ständiges hin und her gibt. Ein Manko ist das nicht. Vielmehr ist das Ausdruck einer Beziehung, die nie ganz einfach war, bei der Grenzen verschwammen – und manchmal kräftig übertreten wurden.

Nur, so richtig spannend ist das Ergebnis dann doch nicht. Dann und wann ist da zwar schon mal ein Moment dabei, der einem irgendwie nahe geht, sei es, weil er traurig ist oder auch rührend. Aber es sind nicht genug. Es ist aber auch nicht so, dass einem Burton und Taylor so wahnsinnig viel zu erzählen hätte und man das Gefühl hat, durch das Anschauen viel gelernt zu haben. Am Ende ist das hier ein betuliches Liebesdrama, das von großen Namen lebt – denen der Porträtierten wie denen des Ensembles –, das auch neugierig macht, am Ende aber nicht viel Eindruck hinterlässt. Irgendwie durfte man bei dem Inhalt und den beteiligten Leuten doch mehr erwarten. Da Carter und West der Vorlage nicht einmal sehr ähnlich sehen, West auch gar nicht den Eindruck der gesundheitlichen Krise Burtons vermittelt, hat man nicht einmal den Eindruck, dass das wirklich die Hollywood-Stars sind, von denen die Rede ist.

Credits

OT: „Burton & Taylor“
Land: UK
Jahr: 2013
Regie: William Ivory
Drehbuch: Richard Laxton
Musik: John Lunn
Kamera: David Katznelson
Besetzung: Helena Bonham Carter, Dominic West

Bilder

Trailer

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Burton und Taylor
fazit
„Burton und Taylor“ erzählt, wie die beiden Hollywood-Ikonen noch einmal zusammenkamen, um gemeinsam ein Theaterstück aufzuführen. Das Drama ist angenehm ruhig und erzählt, wie zwei Menschen mit ihrer komplizierten Beziehung klarkommen müssen. Spannend ist der Film jedoch kaum, hinterlässt nicht so wahnsinnig viel Eindruck.
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