Blackwater Lane – Wem kannst Du trauen?
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Blackwater Lane – Wem kannst Du trauen?

„Blackwater Lane – Wem kannst Du trauen?“ // Deutschland-Start: 7. November 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Cass (Minka Kelly) führt ein echtes Bilderbuchleben. So ist sie glücklich mit Matthew (Dermot Mulroney) verheiratet, die beiden leben in einem beeindruckenden Anwesen in einer ländlichen Gegend Englands. Auch beruflich läuft es gut bei ihr, die Lehrerin ist bei allen beliebt. Doch als sie nach einer Feier mit dem Kollegium nach Hause fährt, bemerkt sie am Straßenrand ein Auto mit einer Frau darin. Anstatt anzuhalten und nach dem Rechten zu sehen, fährt sie jedoch weiter. Das wird sie bald bereuen, denn am nächsten Tag erfährt sie zu ihrem Entsetzen, dass die Frau eine Kollegin ihrer besten Freundin Rachel (Maggie Grace) ist. Oder besser: war. Schließlich wurde sie ermordet. Und das ist nur der Anfang, denn Cass ist davon überzeugt, von jemandem verfolgt zu werden …

Zwischen Mord und Einbildung

Es gehört zu den in Krimis und Thrillern immer wieder beliebten Szenarien: Die Hauptfigur beobachtet einen Mord oder entdeckt eine Leiche, ihr wird danach aber nicht geglaubt. 16 Uhr 50 ab Paddington etwa ist ein Genreklassiker. Darin beginnt eine Hobbyschnüfflerin zu ermitteln, nachdem eine Frau ermordet wurde, aufgrund der fehlenden Leiche aber niemand aktiv wird. Blackwater Lane – Wem kannst Du trauen? greift im Grunde auf ein solches Szenario zurück. Auch hier wird die Protagonistin in eine finstere Geschichte verwickelt, die mit vielen Fragen verbunden ist. Fragen, welche sie letztendlich allein beantworten muss. Da sie zudem unter Verdacht steht, geistig nicht mehr alles beisammen zu haben, begegnet sie bei allem, was sie sagt, einer Menge Skepsis.

Und doch geht die Adaption des Romans The Breakdown von B.A. Paris in eine andere Richtung. Anders als in den meisten Fällen ist der Mord hier real, wird von allen auch bestätigt. Es ist vielmehr das, was danach geschieht, was unsicher ist. So fühlt sich die Hauptfigur in Blackwater Lane – Wem kannst Du trauen? verfolgt. Prinzipiell ist das plausibel. Schließlich kam sie am Tatort vorbei, könnte eventuell vom Mörder gesehen worden sein. Da ist es nicht auszuschließen, dass dieser sie anschließend verfolgt, um sicherzugehen, dass sie nichts weiß oder zumindest nichts verrät, was die Identität des Täters enthüllen könnte. Daraus hätte man einen netten, kleinen Paranoia-Thriller machen können, wenn sich Cass immer wieder etwas einbildet.

Unsinnig bis zum Schluss

Doch irgendwie versucht der Film etwas anderes. Fragwürdig ist es schon, die Wahrnehmung der Protagonistin auf eine mögliche Demenz zurückzuführen, unter der ja auch schon ihre Mutter litt. Als Beweis kann sie sich an Details nicht erinnern, was Matthew und Rachel beunruhigt. Sachen zu vergessen, ist aber nicht dasselbe wie, sich etwas einzubilden. Da wird die Krankheit zweckentfremdet. Außerdem baut Blackwater Lane – Wem kannst Du trauen? noch eine übernatürliche Komponente ein, da sollen dann beispielsweise Geister umgehen. Aber was soll das dann mit einem realen Mord zu tun haben? Am Ende gibt es dann zwar eine Erklärung für das alles. Die ist aber irgendwie noch unsinniger als das, was man zuvor zu sehen bekam.

Das ist schade, weil das Setting sehr stimmungsvoll ist und sich anbieten würde für einen tatsächlichen Haunted-House-Horror. Ein abgelegenes Anwesen im Wald, das geht immer. Und zumindest dann und wann gelingen Regisseur Jeff Celentano auch ordentliche Szenen. Es sind nur nicht genug, um die gesamte Laufzeit zu füllen, die von zahlreichen Längen geprägt ist. Es ist vor allem nicht genug, um den abstrusen Inhalt des Films auszugleichen. Schauspielerisch ist das jetzt auch nicht unbedingt eine Demonstration obersten Könnens. Insgesamt kann man sich Blackwater Lane – Wem kannst Du trauen? dann auch gut sparen. Es gibt da einfach zu viele bessere Psychothriller, als dass man seine Zeit unbedingt hiermit verschwenden müsste.

Credits

OT: „Blackwater Lane“
Land: USA, UK
Jahr: 2025
Regie: Jeff Celentano
Drehbuch: Elizabeth Fowler
Vorlage: B.A. Paris
Musik: Nathan Halpern
Kamera: Felix Cramer
Besetzung: Minka Kelly, Maggie Grace, Dermot Mulroney, Natalie Simpson

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Blackwater Lane – Wem kannst Du trauen?
fazit
In „Blackwater Lane – Wem kannst Du trauen?“ fühlt sich eine Frau nach einem Mordfall verfolgt. Alles bloß Einbildung oder reale Gefahr? Die Romanadaption wirft auf unsinnigste Weise Sachen zusammen, die Auflösung ist auch ziemlicher Unfug. Schade um das stimmungsvolle Setting
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