
Das erste Aufeinandertreffen von Kriminalhauptkommissarin Herta Frohwitter (Ulrike Krumbiegel) und ihrem neuen jungen Kollegen Marco Petrassi (Daniel Rodic) verläuft eher ungünstig. Die zwei sind grundverschieden und können sich auch nicht riechen. Dabei sind sie kurze Zeit drauf darauf angewiesen gut zusammenzuarbeiten. Schließlich müssen sie das Schicksal von Rüdiger Vogelsang (René Hofschneider) klären. Der hätte eigentlich die reiche Hotelerbin Rosi Döpfner (Petra Kleinert) heiraten wollen, ist aber auf einmal verschwunden. Hat er kalte Füße bekommen oder hat da jemand seine Hände im Spiel? Schließlich stellt sich kurze Zeit später heraus, dass der Mann eine Vorgeschichte hatte und das mit der Wahrheit nicht immer so eng sieht …
Auftakt einer kurzlebigen Krimireihe
Dass Deutschland Krimiland ist, das ist wirklich kein Geheimnis. Es gibt praktisch keinen Tag, an dem nicht auf irgendeinem der öffentlich-rechtlichen Sender ein Genrebeitrag läuft. Oft handelt es sich dann sogar um Reihen bzw. Serien, die jahrelang fortgesetzt werden. Manche Dauerbrenner bleiben einem sogar mehrere Jahrzehnte erhalten. Aber es gibt auch Ausnahmen, so mancher Anlauf, einen neuen Titel zu etablieren, endete, noch bevor er wirklich angefangen hat. Ein Beispiel hierfür ist Alles Verbrecher. Im Frühjahr 2014 ging die ARD-Produktion mit einem ersten Film Eiskalte Liebe an den Start. Ein knappes Dreivierteljahr später folgte mit Leiche im Keller noch ein zweiter Film. Danach war dann aber auch schon Schluss, es blieb bei dem anfänglichen Duo.
Möglichweise hing das mit der Tonalität zusammen. So wurden die Filme am Donnerstagabend ausgestrahlt, wo es im Ersten zwar jede Woche Krimis zu sehen gibt. Von Nord Nord West einmal abgesehen sind diese aber immer betont ernst. Manche gefallen sich sogar in ihrer düsteren oder gar melancholischen Stimmung. Bei Alles Verbrecher: Eiskalte Liebe setzt man hingegen auf Humor. Das betrifft zum einen die beiden Hauptfiguren. Wie man das aus vielen Buddy Movies kennt, sind diese grundverschieden. Sie ist eine ältere Frau, er ein jüngerer Mann. Sie liest gerne, er sieht dafür viele Filme. Und auch sonst muss man lange darauf warten, dass es zu Gemeinsamkeiten kommt. Dadurch entstehen von Anfang an Reibereien, da vergeht kaum eine Szene, in der sie sich nicht irgendwie kabbeln.
Spielfreudiges Ensemble
Aber auch beim Fall an sich soll das Publikum mindestens schmunzeln. Die Figuren sind alle etwas überzeichnet. Es kommt zu einem kuriosen Mordanschlag, der vielleicht nicht sehr effizient ist, aber durchaus Eindruck hinterlässt – und zudem für Kalauer genutzt wird. Viel zu rätseln gibt es in Alles Verbrecher: Eiskalte Liebe hingegen nicht. So wird relativ früh verraten, worum es geht und was es mit dem Verschwinden auf sich hat. Wer einen Krimi primär zum Grübeln anschaut, bekommt da wenig geboten. Spannend wird es auch nicht. Die Gefahr ist zwar durchaus da, das Gefühl einer solchen stellt sich aber kaum ein. Dafür ist der Film dann doch zu klamaukig. Wenn schon das Team das alles nicht ernst nimmt, warum sollte man es dann selbst tun?
Hin und wieder ist das ganz nett. Man kann dem Ensemble auch nicht vorwerfen, sich nicht einzubringen: Sowohl das Hauptduo Ulrike Krumbiegel (Nächste Ausfahrt Glück: Weg zur Wahrheit) und Daniel Rodic (Sommer auf drei Rädern) als auch die anderen im Ensemble demonstrieren viel Spielfreude. Auf diese Weise kommen in Alles Verbrecher: Eiskalte Liebe dann doch einige Szenen zusammen, für die man sich das anschauen kann. Das große Highlight ist der Film aber wirklich nicht. Dafür ist der Humor auf Dauer dann doch zu wenig und der Fall zu simpel. Wenn die Krimikomödie mal wieder im Fernsehen läuft, kann man sie sich schon anschauen. Dass die Reihe vorzeitig beendet wurde, ist aber zu verkraften, richtig viel verpasst hat man zumindest beim Auftakt nicht.
OT: „Alles Verbrecher: Eiskalte Liebe“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Jürgen Bretzinger
Drehbuch: Susanne Schneider, Dorothee Schön
Musik: Peter W. Schmitt
Kamera: Dietmar Koelzer
Besetzung: Ulrike Krumbiegel, Daniel Rodic, Ernst Stötzner, Claudia Fritzsche, Petra Kleinert, René Hofschneider, Anke Sevenich, Petra Zieser
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