
Es ist ein kniffliger Fall, den Jakob Stiller (Ulrich Noethen) und seine Kollegin Kira Engelmann (Bettina Burchard) zu lösen haben. So wurden sie darauf aufmerksam gemacht, dass es auf einer Waldstraße einen Unfall gegeben hat. Vom Auto und dem Opfer fehlt jedoch jede Spur. Später wird die Leiche doch noch entdeckt, es stellt sich heraus, dass der Mann zuvor gefesselt wurde. Aber von wem? Und weshalb? Während die beiden der Sache nachgehen, hat Stiller noch ein anderes Thema, das ihn beschäftigt. Laura Mai (Anneke Kim Sarnau), eine Freundin von Silke Landauer (Helene Grass), zieht ebenfalls auf deren Gutshof ein, wo der Kommissar selbst lebt. Dabei braucht dieser doch Ruhe, um weiter nachdenken und schreiben zu können …
Spurensuche mit etwas Humor
Seit 2022 läuft Wendland bereits im ZDF und erfreut sich dabei größerer Beliebtheit. Zwischen fünf und sechs Millionen schalten jedes Mal ein, wenn der Kommissar und nebenberufliche Autor Fälle löst. Und so werden aktuell zwei neue Filme pro Jahr gedreht, damit das Publikum regelmäßig mit Nachschub versorgt werden kann. Zuletzt ging es in Stiller und der Teufelssauger um die Leiterin eines Heimatmuseums, die nicht nur ermordet wurde. Man hatte ihr zudem das Blut ausgesaugt, was auf eine alte Legende verweist. Etwas Vergleichbares gibt es in Stiller und der Wolf im Schafspelz zwar nicht, für Mythen und Sagen ist hier kein Platz. Sonderbar geht es aber auch im inzwischen fünften Teil der Reihe zu.
Der Einstieg ist dabei actionreicher, als man es von den betulichen Krimis gewohnt ist. So geht es damit los, dass der an einen Stuhl gefesselte Mann zu fliehen versucht und damit zunächst erfolgreich ist – bis zum unglücklichen Unfall. Im Hinblick auf die Action weckt das falsche Erwartungen, es folgt danach dann doch eine recht ruhige Ermittlung, bei der vor allem viel gesprochen wird. Den Hang zum Humor behält sich Wendland: Stiller und der Wolf im Schafspelz aber bei, immer wieder geht es in den anderthalb Stunden ein wenig komisch zu. Für eine tatsächliche Komödie reicht das nicht, man greift auf keine Albernheiten wie bei Wilsberg oder Friesland zu. Mit einem gewissen Augenzwinkern ist das aber schon verbunden.
Luft nach oben
Zu ernst sollte man den Film dann auch nicht nehmen. Das gilt gerade auch für die Auflösung, bei der sich nicht nur die Figuren fragen: „Ist das alles?“. Wer gern ausgefeilte, komplexe Krimis sehen möchte, ist hier eher verkehrt. Nicht nur, dass das recht simpel ausgefallen ist, man versucht hier auch nicht so wirklich, das Publikum in die Irre zu führen. Das gilt nicht nur für den Einstieg, wo man eben einiges zu sehen bekommt. Auch später finden sich in Wendland: Stiller und der Wolf im Schafspelz genügend Anhaltspunkte, womit wir es hier zu tun haben und wer hinter allem steckt. Wer einigermaßen genreaffin ist, dürfte das meiste relativ schnell durchschauen, selbst wenn Fragen bis zum Schluss offenbleiben.
Das Ergebnis kann man sich durchaus anschauen. Wobei das auch maßgeblich mit der Besetzung zu tun hat. Aushängeschild ist natürlich der aus Kino und Fernsehen bekannte Ulrich Noethen, der dem Ganzen eine leichte Verschrobenheit gibt. Aber auch die anderen im Ensemble tragen dazu bei, dass man sich den Film durchaus anschauen kann. Dennoch, so richtig überspringen will der Funke bei Wendland: Stiller und der Wolf im Schafspelz schon wieder nicht, die Reihe kommt nie über Mittelmaß hinaus. Hätte man den besagten Humor noch stärker hin auf schräge Figuren gedreht, wäre das vielleicht unterhaltsamer geworden. Seltsam ist auch, wie die schriftstellerische Tätigkeit des Protagonisten, was ursprünglich als Aufmacher verkauft wurde, diesmal überhaupt keine Rolle spielt, was den Film austauschbarer werden lässt.
OT: „Wendland: Stiller und der Wolf im Schafspelz“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Bruno Grass
Drehbuch: Sebastian Bleyl, Bruno Grass
Musik: Christoph Zirngibl
Kamera: Tobias Schmidt
Besetzung: Ulrich Noethen, Bettina Burchard, Malte Thomsen, Helene Grass, Lisa Maria Sommerfeld, Anneke Kim Sarnau, Sophie von Kessel, Anouk Elias, Antonia Bill, Florian Anderer, Daniel Schütter, Anton Rubtsov
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