
Der geniale Computerentwickler Kevin Flynn (Jeff Bridges) hat maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens ENCOM beigetragen. Doch nach dem Tod seiner Frau war er nicht mehr derselbe. Mit der Zeit wurde er immer wirrer, bis er 1989 völlig verschwand. Zwanzig Jahre später hat sein Sohn Sam (Garrett Hedlund) noch immer viel bei der Firma zu sagen, kann aber mit der Weise, wie sie sich weiterentwickelte, kaum mehr etwas anfangen. Mehr noch, er hat Spaß daran, das Vermächtnis zu sabotieren. Als er von Alan (Bruce Boxleitner), einem alten Freund von Kevin, von einer stillgelegten Spielhalle erfährt, macht sich Sam dort auf die Suche nach Hinweisen, die etwas über den Verbleib seines Vaters verraten könnten. Ehe er es sich versieht, wird er in eine Computerwelt namens „Raster“ hineingezogen, die offensichtlich von Kevin kreiert wurde. Und das ist nicht die einzige Überraschung, die auf ihn wartet …
Fortsetzung des Kult-Films
Als Tron 1982 in die Kinos kam, war das Science-Fiction-Abenteuer zwar kein riesiger Blockbuster. Mit einem Einspielergebnis von 50 Millionen US-Dollar und einem Budget von 17 Millionen war der Streifen aber schon profitabel. Vor allem aber erlangte der Film auch durch seine am Computer erschaffene abstrakte Welt mit der Zeit Kultstatus, weshalb Disney wenig überraschend irgendwann mit einem weiteren Teil zu liebäugeln begann. Bis dabei aber etwas Handfestes heraussprang, hieß es warten, lange warten. Erst 28 Jahre nach dem Erstling war Tron: Legacy so vorzeigbar, dass der Ausflug in die Kinos stattfinden konnte. Dort spielte der Film eine Menge ein, mehr als 400 Millionen waren es. Nur war eben auch das Budget auf das Zehnfache gewachsen.
Das Geld wurde erwartungsgemäß in die visuelle Umsetzung investiert. Die kann sich dann auch sehen lassen, selbst 15 Jahre später macht diese einiges her. Dabei gelang es dem Team, die spezielle Optik des Originals aufzugreifen, ohne sich aber nur zu wiederholen. Wie schon 1982 sieht das alles gleichzeitig futuristisch und minimalistisch aus. Es gibt nur wenige Farben, alles ist eckig, mit großen Flächen. Vieles ist unterkühlt und düster. Wo es mehr als ein Vierteljahrhundert zuvor alles aber noch recht überschaubar war, da hat man in Tron: Legacy eine ganze Welt aus dem Boden gestampft. Eine Welt, die so atmosphärisch geworden ist, dass man gern Zeit damit verbringt, einfach nur diese computergenerierten Kulissen zu genießen.
Auf Dauer nicht genug Inhalt
Nur hält diese Faszination keine zwei Stunden an, ein bisschen mehr braucht es da schon. Sicher, auch Tron war kein inhaltliches Schwergewicht, die Geschichte um einen Mann, der in einem Spiel gefangen ist, war recht simpel. Bei Tron: Legacy wurde dann auch versucht, das alles etwas größer aufzuziehen, für Komplexität zu sorgen. Es funktioniert nur nicht. Vieles hier ist wirr, umständlich, fügt sich nicht zwingend zusammen. Und wenn man sich doch mal daran versucht, etwas Anspruchsvolles zu sagen, darf man eher mit den Augen rollen. Gerade bei den Dialogen ist da einiges, bei denen man sich als Zuschauer bzw. Zuschauerin fragen darf, ob das irgendjemand gegengelesen hat.
Das macht sich dann in der zweiten Hälfte bemerkbar, wenn der Film sich etwas zu ziehen beginnt. Zwar geschieht hier schon einiges, es ist nicht so, dass es an Actionszenen mangelt. Regisseur Joseph Kosinski, der sich später mit seinen Werken Top Gun: Maverick und F1: Der Film als Spezialist für packende Actionszenen einen Namen machte, schafft es nur manchmal, sich in dieser virtuellen Welt richtig auszutoben. Insgesamt reicht es bei Tron: Legacy für ein solides Niveau. Zwar hinterlässt das nicht den Eindruck, den der bahnbrechende Vorgänger seinerzeit für sich in Anspruch nehmen konnte. Wer aber einfach eine schicke Welt sehen möchte und dabei den Kopf auf Durchzug schaltet, fährt hiermit nicht schlecht.
OT: „Tron: Legacy“
Land: USA
Jahr: 2010
Regie: Joseph Kosinski
Drehbuch: Edward Kitsis, Adam Horowitz
Musik: Daft Punk
Kamera: Claudio Miranda
Besetzung: Jeff Bridges, Garrett Hedlund, Olivia Wilde, Bruce Boxleitner, Michael Sheen
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