Tron Ares
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Tron: Ares

Tron Ares

Inhalt / Kritik

Julian Dillinger (Evan Peters) mag aufgrund seiner familiären Verbindung die Kontrolle über den Konzern Dillinger Systems erhalten haben. Doch er ist fest entschlossen, diesen neu aufzustellen und Großes zu erreichen. So arbeitet er daran, dass Programme mittels spezieller Laser zu realen Lebewesen gemacht werden können, die sich auch in der realen Welt bewegen können. Vor allem zu kriegerischen Zwecken sollen diese dienen, Ares (Jared Leto) und Athena (Jodie Turner-Smith) gehören zu den Vorzeigekreationen, die unsterblich sind und damit einzigartige Waffen darstellen. Die Sache hat nur einen Haken: Nach 29 Minuten zerfallen sie alle zu Staub. Um den Programmen einen permanenten Körper geben zu können, brauchen sie einen speziellen Code, den Kevin Flynn (Jeff Bridges) einst entworfen, anschließend aber versteckt hat. Und eben diesen sucht Eve Kim (Greta Lee), die fürs Flynns Unternehmen Encom arbeitet …

Neue Richtung, wenige Ideen

Fans des Franchises rund um Menschen, die in virtuellen Welten landen, müssen traditionell viel Geduld beweisen. So war Tron 1982 zwar durchaus profitabel und gewann mit der Zeit auch Kultstatus. Und doch sollte es nach dem visionären Science-Fiction-Action ganze 28 Jahre dauern, bis mit Tron: Legacy eine Fortsetzung auf den Markt kam. Anschließend hätte es eigentlich sehr schnell gehen sollen, noch im selben Jahr wurde von einem dritten Film gesprochen. Aber das Projekt hatte mit Problemen zu kämpfen und wurde irgendwann völlig zu den Akten gelegt. Viele Jahre später setzte man sich doch noch an ein weiteres Kinowerk. Doch anstatt Tron: Legacy direkt fortzuführen, wie es ursprünglich geplant war, liegt mit Tron: Ares 15 Jahre später ein Film vor, der zwar Verweise auf die ersten beiden Teile hat, aber kein direkter Nachfolger ist.

Auf gewisse Weise versucht man hier auch tatsächlich mal etwas Neues. Genauer hat man die Richtung umgedreht. So handelten die ersten beiden Filme davon, wie Menschen in eine Computerwelt hineingezogen werden und dort dann um ihr Überleben kämpfen. Bei Tron: Ares jedoch geht es darum, wie diese Computerprogramme in der realen Welt unterwegs sind. Das klingt erst einmal nach etwas tatsächlich Neuem und ist deshalb an und ist ein an und für sich löblicher Versuch, sich nicht einfach nur zu wiederholen. Stattdessen schafft es der Film aber, dadurch noch weniger originell zu werden als der ohnehin schon mäßig beglückende Vorgänger. Schließlich wurden wir in den letzten Jahren überflutet mit Filmen und Serien, in denen künstliche Intelligenzen die Kontrolle über die Welt übernehmen. Man hatte hier wirklich keinerlei eigene Ideen, auch bei den Figuren ist nichts zu holen.

Wie immer schick anzusehen

Zwischendurch wird dann zwar schon versucht, für ein bisschen Tiefgang zu sorgen, wenn es um die üblichen Fragen geben, was ein echtes Leben ausmacht. Doch diese Passagen sind kurz und eher plump, man nimmt dem Film die postulierte Emotionalität auch nicht wirklich ab. Ein bisschen besser wird es, wenn man es über die humorvolle Schiene versucht und Ares beispielsweise einen eigenen musikalischen Geschmack entwickelt. Aber auch in der Hinsicht wäre mehr möglich gewesen, Tron: Ares nutzt das Potenzial eines solchen Fish-out-of-Water-Humors nicht so wirklich. Bei den Figuren ist sowieso nichts zu holen. Dass die Computerprogramme frei von Persönlichkeit sind, ließe sich noch verschmerzen. Dass aber auch die Menschen so langweilig sind, hätte nicht sein müssen. Ein aufgekratzter Evan Peters in der Rolle des skrupellosen Nachwuchsunternehmers macht noch Spaß, der Rest ist einfach nur da.

Besser ist dafür die audiovisuelle Umsetzung geworden. Grundsätzlich lebt die Reihe ja von den Bildern, wenn abstrakte Welten auf Minimalismus und Neonfarben stoßen. Das tun sie hier prinzipiell zwar auch. Auf Dauer reicht das aber ebenso wenig aus wie der atmosphärische Soundtrack von Nine Inch Nails. Zumal das Gebotene auch etwas eintönig ist. Gerade bei den Actionszenen hätte Regisseur Joachim Rønning (Maleficent: Mächte der Finsternis, Pirates of the Caribbean: Salazars Rache) mehr Abwechslung demonstrieren dürfen. Meistens läuft es darauf hinaus, dass irgendwelche roten Lichter durch die Gegend wirbeln und Streifen ziehen. Das ist schick, aber daran hat man sich irgendwann sattgesehen. Insgesamt ist Tron: Ares zwar schon in Ordnung, man kann sich das gut ansehen. Richtig spannend ist das Ergebnis aber kaum.

Credits

OT: „Tron: Ares“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Joachim Rønning
Drehbuch: Jesse Wigutow
Musik: Nine Inch Nails
Kamera: Jeff Cronenweth
Besetzung: Jared Leto, Greta Lee, Evan Peters, Jodie Turner-Smith, Hasan Minhaj, Arturo Castro, Gillian Anderson, Jeff Bridges

Bilder

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Tron: Ares
fazit
In „Tron: Ares“ sind es ausnahmsweise die Computerprogramme, die es in die reale Welt verschlägt. Das klingt nach etwas Neuem, fährt aber im Fahrwasser der vielen Filme über rebellierende künstliche Intelligenzen. Während der Inhalt recht langweilig ist, sieht das Ergebnis wieder schick aus, wenngleich die Abwechslung höher hätte sein dürfen.
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