Theresa Wolff - Passion Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Felix Abraham/Adrian Gross

Theresa Wolff: Passion

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„Theresa Wolff: Passion“ // Deutschland-Start: 4. Oktober 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Während die Gerichtsmedizinerin Dr. Theresa Wolff (Nina Gummich) zu den Toten einen guten Draht hat, tut sie sich mit den Lebenden eher schwer. So hat sie sich mal wieder an einem Date versucht, was irgendwie gar nicht ging. Da liegt ihr der Orchestermusiker Gábor Kértesz (Deniz Arora) doch deutlich mehr, den sie beinahe über den Haufen gefahren hat. Er gibt ihr seine Telefonnummer, sie wollen sich vielleicht am nächsten Tag treffen. Aber dazu kommt es nicht mehr: Offensichtlich hat er sich noch in derselben Nacht in den Tod gestürzt. Wolff zweifelt aber daran, vermutet, dass ihn jemand hinuntergestoßen hat. Könnte der tyrannische Dirigent Viktor Radenko (Stefan Kurt) etwas damit zu tun haben? Aufgrund ihrer persönlichen Beziehung darf sie zwar nicht offiziell ermitteln, das übernehmen Kommissar Bruno Lewandowski (Aurel Manthei) und die LKA-Kollegin Grit Brackhus (Alice Dwyer). Davon lässt sich Wolff aber nicht abhalten …

Die menschliche Seite der Exzentrikerin

Als Theresa Wolff 2021 an den Start ging, versuchte man, sich durch eine etwas andere Protagonistin von der Krimimasse abzuheben. Es gibt zwar auch andere Genrebeispiele, wo jemand von der Gerichtsmedizin mitmischt. Doch eine vergleichbar zwischenmenschlich auffällige Protagonistin findet man eher selten. Wie oft redet jemand schon mit den Toten? Nach dem sehr erfolgreichen Einstieg pendelte sich im Anschluss die Zuschauerzahlen bei etwa 5 Millionen ein – so auch letztes Jahr bei Dreck über einen erschlagenen Zuhälter und dem Geiselnahmethriller Lost. Dennoch geht die Reihe jetzt langsam ihrem Ende entgegen. Der sechste Teil Passion ist einer der letzten Filme mit der alten Besetzung, da Gummich und Manthei ihren Ausstieg bekannt gegeben haben.

Das ist schon etwas schade. Zwar ist die Figur oft etwas nervig mit ihren Marotten und der überheblichen Art. Zumindest haben die Filme aber etwas Eigenes. Beim neuen gilt das noch ein bisschen mehr. Üblicherweise beschränkt sich die Kommunikation der Gerichtsmedizinerin mit der Toten darauf, dass sie in Anwesenheit der Leiche Selbstgespräche führt. Bei Theresa Wolff: Passion gibt es aber eine stärkere Verbundenheit, es deutete sich eine romantische Richtung an, weshalb der Tote immer wieder als Vision bei ihr auftritt. Das werden manche übertrieben oder albern finden. Und doch geben diese Szenen dem Film eine ungekannte Emotionalität, enthüllen eine stärkere Menschlichkeit hinter der Exzentrik – dazu eine Fehlbarkeit, die ihr guttut.

Ordentlich, mit diversen Klischees

Auch sonst darf es dieses Mal viel menscheln. Durch die LKA-Kollegin kracht es regelmäßig in dem Dreiergespann, weil sie alle sehr unterschiedlich sind. Bei dem Umfeld und den Verdächtigen wurde auch mehr in die Figuren und ihre Geschichten investiert. Teilweise wird da zwar schon mit Klischees gearbeitet. Der perfektionistische Dirigent, der im Namen der Kunst alle fertig macht, ist beispielsweise ein Stereotyp ohne jegliche Nuance. Auch sonst ist das Drehbuch von Theresa Wolff: Passion nicht frei von 08/15-Elementen, die nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt wurden. Letzten Endes sind deutsche Fernsehkrimis dann doch oft zweckmäßige Fließbandarbeiten, die gar nicht den Anspruch künstlerischer Ambitionen verfolgen.

Das gilt leider auch für die Auflösung. Zwar wird auch an der Stelle viel mit Emotionen gearbeitet. Nur hinterlässt das dann weniger Eindruck, weil es viel zu viele Krimis gibt, die mit einer ähnlichen Situation arbeiten. Da wird dann erst gar nicht versucht, etwas Eigenes zu erzählen. Zu große Erwartungen sollte man deshalb besser nicht haben. Dennoch, in der Summe ist Theresa Wolff: Passion ein ordentlicher Krimi geworden, der besser ist als so manch anderer Genrevertreter, der einem in der letzten Zeit vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen vorgesetzt wurde. Insofern ist es dann doch irgendwie schade, wenn die Reihe bald eingestellt wird. Potenzial für gute Abendunterhaltung hätte es auf jeden Fall gegeben. In der nächsten Folge Nebel geht es um den Kampf gegen eine neue Designerdroge.

Credits

OT: „Theresa Wolff: Passion“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Judith Kennel
Drehbuch: Hansjörg Thurn, Carl-Christian Demke
Musik: Johannes Kobilke
Kamera: Nicolay Gutscher
Besetzung: Nina Gummich, Aurel Manthei, Stefan Kurt, Alice Dwyer, Peter Schneider, Sahin Eryilmaz, Anouk Elias, Deniz Arora, Sebastian Schneider, Franziska Brandmeier

Bilder

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Theresa Wolff: Passion
fazit
In „Theresa Wolff: Passion“ will die Gerichtsmedizinerin einen Mann näher kennenlernen, der kurze Zeit später tot aufgefunden wird. Der Film ist dabei emotionaler als sonst, wenn eine ungekannte menschliche Seite der Protagonistin enthüllt wird. Dadurch ist er tatsächlich sehenswerter als andere Teile, selbst wenn der Krimi an sich nur zweckmäßig ist.
Leserwertung16 Bewertungen
5.3
6
von 10