The Other
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The Other (2025)

„The Other“ // Deutschland-Start: 16. Oktober 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wünschen sich Daniel (Dylan McTee) und Robin (Olivia Macklin) ja nichts sehnsüchtiger, als gemeinsam ein Kind zu bekommen. Doch bislang hatten die beiden kein Glück. Warum sich also nicht um andere Kinder kümmern? Mit Kathelia (Avangeline Friedlander) steht ihnen jedoch eine Pflegetochter ins Haus, die schnell zur Herausforderung wird. Schließlich spricht das Mädchen nicht und ist auch sonst schwierig zu erreichen, was vermutlich mit den schrecklichen Erfahrungen zusammenhängt, die es hatte. Besser gelingt das mit dem Zugang der Nachbarstochter Fiona (Lily D. Moore), zu der sie eine Verbindung aufbaut, selbst wenn dem Paar diese etwas unheimlich ist. Vor allem aber machen die zwei bald selbst seltsame bis furchteinflößende Erfahrungen, die gerade Robin sehr zusetzen …

Ein kindlicher Alptraum

Sie bilden eine eigene Nische im Horrorsegment: Filme, in denen sich Kinder unheimlich verhalten. Ein großer Hit war etwa Das Omen (1976), das mehrere Nachfolger nach sich zog. Andere bekannte Beispiele waren Kinder des Zorns, das 1984 ebenfalls ein Filmfranchise begründete, oder auch die Romanadaption Schloss des Schreckens von 1961, die später noch einmal neu verfilmt wurde. Mit The Other kommt nun ein ganz neuer Beitrag in diesem Segment bei uns heraus. Dass dieser mehrere Fortsetzungen oder ein Remake bekommen wird wie die obigen Beispiele, ist dabei eher unwahrscheinlich. So richtig viel Aufmerksamkeit hat der US-amerikanische Horrorstreifen bislang nicht erhalten. Schlecht ist er deshalb aber nicht, zumindest phasenweise weiß dieser, ganz gut zu erhalten.

Wie so oft trügt dabei der Schein. So wirkt Kathelia zu Beginn zwar ängstlich und etwas mit der Situation überfordert, wenn sie auf die Annäherungsversuche der Pflegeeltern kaum bis gar nicht reagiert. Eine tatsächliche Gefahr scheint von ihr aber nicht auszugehen, sie wird als traumatisiertes Opfer beschrieben. Dass die Situation etwas anders sein könnte, wird bald aber offensichtlich, wenn das Mädchen anfängt, sich sehr seltsam zu verhalten und man vermutet, dass sie zu Gewalt in der Lage ist. Das übliche eben, was man bei solchen Filmen zu sehen bekommt. Das mag dann erst einmal nicht originell sein, funktioniert teilweise aber gut. Vor allem die erste gemeinsame Szene zwischen dem Mädchen und der Nachbarstochter Fiona ist in The Other creepy geworden.

Unerwartete Wendung

Tatsächlich in Erinnerung bleibt der Film aber erst durch die spätere Entwicklung. So ist die US-amerikanische Produktion dann doch keine 08/15-Geschichte um psychopathische oder vom Teufel besessene Kinder. Stattdessen nimmt The Other später einige Wendungen, sowohl im Hinblick auf den Inhalt wie auch die Handlung. Die Bedrohung ist ganz anders, als man sich das zunächst ausgemalt hat. Und sie ist ziemlich verrückt: Wenn man erst einmal weiß, worum es Regisseur und Drehbuchautor Paul Etheredge geht, der hiermit einen alten persönlichen Alptraum filmisch verarbeitet, werden sich so manche Zuschauer und Zuschauerinnen fragen, ob das hier eventuell doch eine Komödie sein sollte. Grotesk genug ist das Ganze ja.

Spannend ist der Film hingegen nur manchmal. Es dauert schon eine ganze Weile, bis die Geschichte mal richtig Fahrt aufnimmt. Bis es so weit ist, könnten manche ungeduldig werden. Das liegt auch daran, dass die Figuren nicht so wahnsinnig interessant geworden sind. Die Eltern werden eigentlich nur durch ihren Kinderwunsch beschrieben. Kathelia erhält auch nie eine Persönlichkeit, woran ihre Sprachlosigkeit einen größeren Anteil hat. Natürlich brauchen Horrorfilme keine tiefgründigen Charaktere, die meisten versuchen es nicht einmal. Zusammen mit dem gemächlichen Einstieg führt das hier aber dazu, dass The Other nicht mehr ist als solides Mittelfeld. Das Ergebnis kann man sich durchaus anschauen, es ist tatsächlich besser als so manch anderer Kinderalptraum. Mehr sollte man nicht erwarten.

Credits

OT: „The Other“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Paul Etheredge
Drehbuch: Paul Etheredge
Musik: Holly Amber Church
Kamera: Noe Medrano Jr.
Besetzung: Olivia Macklin, Dylan McTee, Avangeline Friedlander, Lily D. Moore, Shawnee Smith

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The Other (2025)
fazit
In „The Other“ kümmert sich ein kinderloses Paar um ein traumatisiertes Mädchen und erlebt dabei einen eigenen Alptraum. Die Geschichte beginnt recht gewöhnlich, bevor sie sich in eine ganz unerwartete Richtung weiterentwickelt. Das ist durchaus unterhaltsam, auch wenn die Spannung insgesamt hätte höher sein können.
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