Stralsund - Ablaufdatum Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Sandra Hoever

Stralsund: Ablaufdatum

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„Stralsund: Ablaufdatum“ // Deutschland-Start: 18. Oktober 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Die Polizei steht vor einem Rätsel, als sie die Leiche des Manns findet. Denn auf dessen Brust ist das Datum eintätowiert, an dem er ermordet wurde – und das schon seit Längerem. Wurde der Mord so lange vorbereitet? Und wenn ja, aus welchem Grund? Kommissarin Jule Zabek (Sophie Pfennigstorf) und ihre Kollegen Karl Hidde (Alexander Held) und Tomasz Nowak (Jakub Gierszal) gehen der Sache nach. Dabei stellen sie fest, dass die Opfer offensichtlich zuvor sexuelle Straftaten begangen haben, und vermuten, dass das Motiv damit zusammenhängt. Eine Spur führt die Polizei auch zu einem Frauenboxclub, wo unter anderem Nina Fischer (Cheyenne Demont) und Martha Duque Gomez (Lo Rivera) trainieren und Frauen lernen, sich gegen Männer zu wehren. Für Zabek beginnt damit ein Undercover-Einsatz, der sie bis an ihre Grenzen führt …

Krimi mit wichtigem Thema

Seit 2009 wird inzwischen die ZDF-Krimireihe Stralsund ausgestrahlt, was sie zu einer der langlebigeren der aktuellen Fernsehlandschaft macht. Und es sieht auch nicht so aus, als würde sie sobald ein Ende nehmen. So gab es dieses Jahr bereits zwei neue Filme rund um das nordöstliche Polizeiteam. Der letzte Sieg handelte von dem Mord an einem Sportjournalisten, was zu einer Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit führte. Blutgeld wiederum nahm uns mit in eine Resozialisierungküche, nachdem ein Steuerberater getötet wurde. Mit Ablaufdatum kommt nun der bereits dritte Teil innerhalb eines halben Jahres. Zwei weitere sind bereits angekündigt, Fans werden also auch weiterhin bedient.

Ob das so eine gute Nachricht ist, ist nach dem Film hier aber eine nicht so leicht zu beantwortende Frage. Eines vorweg: Natürlich sind das wichtige Themen, die in dem 26. Teil der Reihe aufgegriffen werden. So geht es um sexuelle Gewalt, aber auch Gewalt innerhalb von Beziehungen. Stralsund: Ablaufdatum stellt eine Reihe von Frauen vor, die alle auf die eine oder andere Weise zu Opfern von Männern geworden sind und nach einem Weg suchen, mit ihren Erfahrungen klarzukommen. Dabei fühlen sie sich im Stich gelassen, weil die niemand schützt, man ihnen teilweise nicht glaubt. Wobei der Punkt nicht so ganz überzeugend ist, da es durchaus zu mehreren Verurteilungen kam. Der Vorwurf, dass die Polizei sowieso nie was macht, funktioniert da nicht so ganz. Befremdlich ist zudem, dass manche Taten nicht stärker verurteilt werden.

An den Haaren herbeigezogen

Während man an der Stelle aber noch großzügiger sein darf, sind andere Punkte deutlich schwieriger zu akzeptieren. Beispielsweise ist die schauspielerische Leistung schwankend, bei einigen hat man das Gefühl, dass sie noch nie vor einer Kamera gestanden haben. Enttäuschend sind auch die Actionszenen. Stralsund: Ablaufdatum spielt nun einmal in einem Club, in dem Frauen sich jede Woche treffen, um das Kämpfen zu lernen. Da sollte man schon erwarten dürfen, dass die Kämpfe auch wie solche aussehen. Das Ergebnis ist aber amateurhaft, man sieht hier doch schnell, dass die Frauen nicht wirklich wissen, was sie da tun. Natürlich müssen nicht alles kämpfen können. Wenn man Figuren aber als supertough zu charakterisieren versucht, dann sollte das bildlich schon passen.

Am schlimmsten ist aber die Geschichte an sich. So dürfte ein einigermaßen erfahrenes Publikum früh ahnen, wer hinter den Morden steckt. Dennoch ist die Auflösung eine Überraschung, weil der Fall Stralsund: Ablaufdatum dermaßen an den Haaren herbeigezogen ist, dass man sich fragen darf: Ist das gerade euer Ernst? Nun sind Krimis oft nicht so wirklich glaubwürdig, das gehört bei dem Genre zu einem gewissen Grad dazu. Hier wird es aber richtig übel. Das ist auch deshalb ärgerlich, weil diese groteske Geschichte dem wichtigen Thema nicht gerecht wird. Anstatt sich wirklich mit diesem auseinanderzusetzen, setzt man auf eine psychopathische Entgleisung, die nichts mehr mit dem zu tun hat, worüber hier angeblich gesprochen werden soll.

Credits

OT: „Stralsund: Ablaufdatum“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Ziska Riemann
Drehbuch: Lena Fakler, Zarah Schrade
Musik: Oliver Kranz
Kamera: Carol Burandt von Kameke
Besetzung: Sophie Pfennigstorf, Alexander Held, Jakub Gierszal, Lo Rivera, Anna Herrmann, Helgi Schmid, Cheyenne Demont, Florian Schmidtke, Jonas Minthe

Bilder

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Stralsund: Ablaufdatum
fazit
In „Stralsund: Ablaufdatum“ werden mehrere Männer getötet, die Sexualstraftäter sind, in Verdacht geraten Frauen, die selbst Opfer waren. Das Thema ist wichtig, aber nicht gut umgesetzt. Nicht nur, dass es bei Schauspiel und Inszenierung Defizite gibt. Die Geschichte ist zudem völlig an den Haaren herbeigezogen und wird so dem Thema nicht gerecht.
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