
Tara Wegner (Paula Schindler) mag neu an der Berufsschule sein. Doch sie weiß sehr genau, was sie will: Die schwangere Studienabbrecherin will als Schneiderin richtig durchstarten. Um ihr dabei zu helfen, schlägt Direktorin Katharina Hendriks (Anja Kling) vor, bei ihr und ihrem Mann Bent (Carsten Bjørnlund) einzuziehen. Die junge Frau nimmt das Angebot an, was jedoch nicht ganz so einfach ist wie gedacht. Währenddessen muss Kochlehrer Erik Olsen (Oliver Mommsen) mitansehen, wie seine betagte Mutter Hertha (Monika Lennartz) immer weiter abbaut und vielleicht auf Hilfe angewiesen sein wird – was dem überzeugten Junggesellen und Freigeist richtig Angst macht …
Zurückhaltendes Drama
Zwischenzeitlich dürften viele vergessen haben, dass es die ARD-Dramareihe Schule am Meer überhaupt gibt: Es gab nur zwei Folgen, die lange auseinanderlagen. Da war nicht mal sicher ob es einen dritten Film geben wird. Jetzt will man aber offensichtlich deutlich mehr erreichen und hat zu dem Zweck gleich drei neue Titel am Stück gedreht, die nun im wöchentlichen Abstand ausgestrahlt werden. Der Auftakt Unter einem Dach handelte von einem Schüler, der in einer Kindertagesstätte ein Praktikum macht, aber auch von einer unglücklichen Verletzung des Kochlehrers, die zu einem komischen Wohnarrangement führte. Mit Elternfreuden folgt der zweite Teil und erzählt von neuen Verwicklungen an der Berufsschule.
Dabei setzt man auf die bewährte Mischung aus privaten und beruflichen Elementen. Ersteres bezieht sich auf den Nebenstrang um Eriks Mutter, die langsam gebrechlich wird. Anfangs meint man noch, dass der Film das Thema Demenz aufgreift, welches in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erhalten hat. Es kommt dann aber doch etwas anders, man will bei Schule am Meer: Elternfreuden wohl nicht so weit gehen. Überhaupt ist der Film dann doch eher zurückhaltend bei dem, was gezeigt wird. Man will dem Publikum am Freitagabend nicht ganz so viel zumuten, obwohl es thematisch eigentlich gut gepasst hätte. Andererseits wird auch auf das große Drama verzichtet, der Film bleibt angenehm ruhig und zurückhaltend bei der Erzählung.
Ganz ordentlich
Der zweite Strang um die angehende Modedesignerin gibt sich ebenfalls ein wenig nachdenklich, wenn es darum geht, was die junge Frau eigentlich will und kann. Dass die Direktorin ihr gleich anbietet, bei ihr und ihrem Mann einzuziehen, ist etwas seltsam. Bei dieser Reihe liegen hilfsbereit und übergriffig zuweilen eng beieinander. Schule am Meer: Elternfreuden verzichtet dabei darauf, dieses Zusammentreffen wirklich komödiantisch umsetzen zu wollen – anders als beim direkten Vorgänger, wo die neue WG primär humoristische Zwecke verfolgte. Es wird im Gegenteil zu einem Katalysator, um sich ernsteren Themen zu widmen.
Das ist insgesamt wieder ganz ordentlich geworden. Zwar wäre es mal nicht verkehrt, wenn bei den jugendlichen Figuren auch mal jemand gezeigt wird, der sein Leben im Griff hat, anstatt sich darauf zu versteifen, wie Leute aus der Bahn geworfen werden. So richtig störend ist das bei Schule am Meer: Elternfreuden aber noch nicht, das Drama kann man sich ganz gut anschauen, wenn man wieder einen personenbetonten Film sehen möchte. Daran hat auch das gute Ensemble seinen Anteil, welches die notwendige Mischung aus Ernst und Leichtigkeit mitbringt. Nächste Woche steht dann der dritte Film der Staffel an. In Küssen verboten wagen sie zusammen eine Fahrradtour, was erwartungsgemäß in die Hose geht.
OT: „Schule am Meer: Elternfreuden“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Miguel Alexandre
Drehbuch: Maria Hilbert
Musik: Paul Eisenach, Jonas Hofer, Daniel Hoffknecht
Kamera: Miguel Alexandre
Besetzung: Anja Kling, Oliver Mommsen, Carsten Bjørnlund, Paula Schindler, Monika Lennartz, Gerit Kling, Victoria Fleer
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