Miau und Wau Chien et chat
© Leonine

Miau & Wau

Miau und Wau Chien et chat
„Miau & Wau“ // Deutschland-Start: 30. Oktober 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Wenn es darum geht, andere zu bestehlen, macht Jack (Franck Dubosc) so leicht niemand etwas vor. Neuester Coup des Meisterdiebs ist ein wertvoller Rubin, den er erbeuten konnte. Dummerweise kommt ihm dabei aber ein Hund dazwischen, der nicht nur die Polizei auf ihn aufmerksam macht, sondern den Edelstein auch noch verschluckt. Während Jack nun wohl oder übel mit dem Tier flüchten muss und dabei von dem Polizisten Brandt (Philippe Lacheau) verfolgt wird, macht er die Bekanntschaft von Monica (Reem Kherici). Die ist als Influencerin unterwegs, wobei ihr Ruhm primär auf ihre Katze Diva zurückzuführen ist. Durch eine unglückliche Verkettung von Umständen landen die beiden Tiere jedoch nicht wie geplant im Flugzeug, sondern sind nun allein unterwegs. Jack und Monica bleibt da nichts anderes übrig als zusammenzuarbeiten, um die Schätze wiederzuerlangen …

Rückkehr einer französischen Comedy-Truppe

Was in einem Land erfolgreich ist, muss es nicht zwangsläufig auch woanders sein. Das zeigt das Beispiel La Bande à Fifi, eine französische Comedy-Truppe, die 2005 gegründet wurde. Anfangs war diese im Fernsehen unterwegs, später eroberten sie auch die heimischen Leinwände. Hierzulande bekam man davon aber kaum etwas mit. Während die Männer und Frauen mit ihren Filmen meistens ein Millionenpublikum erreichen, schaffen sie es bei uns nur selten in die Kinos. Philippe Lacheaus Alibi.com 2, das 2023 mehr als vier Millionen Besucher und Besucherinnen hatte, wurde bei uns nur digital veröffentlicht. 3 Jours max von Tarek Boudali erschien überhaupt nicht. Ein bisschen verwunderlich ist es da schon, dass ausgerechnet Reem Khericis Miau & Wau ein regulärer Release vergönnt ist – und das sogar im Kino. Schließlich waren die Einspielergebnisse nicht auf dem Level der genannten Kollegen.

Möglich, dass der hiesige Verleih wegen der leicht unterschiedlichen Zielgruppe zugegriffen hat. Anfangs ähnelt Miau & Wau zwar schon den anderen Filmen der Truppe, wenn es nach dem Diebstahl des Rubins sehr turbulent zugeht – darunter ein absurder Kampf zwischen den beiden Männern. Auch das wenig heldenhafte Verhalten des Polizisten, der in dem Film der Antagonist ist, hätte so auch bei Lacheau und Boudali einen Platz gefunden. Doch im weiteren Verlauf merkt man schon, dass Kherici ein etwas jüngeres Publikum anvisiert, wenn das Abenteuer der Vierbeiner in den Mittelpunkt rückt. Diese dürfen in dem Film auch sprechen und sollen vor allem durch den Kontrast für Erheiterung sorgen: Während der Hundewelpen naiv ist, darf die Katze sehr arrogant auftreten – sie heißt nicht ohne Grund Diva.

Wenig einfallsreich

Leider sind es aber genau die Vierbeiner, die der Schwachpunkt des Films sind. Nicht nur, dass sie visuell nicht auf der Höhe der Zeit sind, das sieht teilweise schon recht billig aus. Sie sind auch eher langweilig, sowohl im Hinblick auf die Charakterisierung wie auch die Witze. Zu selten ist da mal etwas dabei, das wirklich Anlass zum Lachen liefert. Eigentlich zeichnen sich die Filme von La Bande à Fifi dadurch aus, dass sie zum Teil recht verrückte Einfälle haben. Nicht so bei Miau & Wau. Regisseurin und Hauptdarstellerin Kherici zeigt sich beim Drehbuch von einer weniger ambitionierten Seite. Das Tempo ist hoch, der Einfallsreichtum eher nicht.

Schlecht ist das Ergebnis aber nicht. Lacheau macht in der für ihn ungewohnten Rolle des Gegenspielers Spaß. Dubosc ist sowieso immer eine sichere Bank. Dazu gibt es hübsche Settings, wenn es durch eine winterliche Landschaft geht, der Film über längere Zeit dann doch ein Roadmovie ist. Zumindest jüngere Zuschauer und Zuschauerinnen können dabei schon auf ihre Kosten kommen. Aktuell ist die Auswahl an Kinderfilmen in den deutschen Kinos sowieso überschaubar. Unbedingt gesehen haben muss man Miau & Wau aber kaum. Da wären andere Filme der Truppe doch eine bessere Wahl gewesen.

Credits

OT: „Chien et chat“
Land: Frankreich
Jahr: 2024
Regie: Reem Kherici
Drehbuch: Reem Kherici, Tristan Schulmann
Musik: Laurent Aknin
Kamera: Dominique Fausset
Besetzung: Franck Dubosc, Reem Kherici, Philippe Lacheau

Bilder

Trailer

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Miau & Wau
fazit
In „Miau & Wau“ suchen ein Meisterdieb und eine Influencerin gemeinsam zwei verschwundene Tiere und werden dabei von einem Polizisten verfolgt. Der Humor ist etwas einfallslos, die Tiere selbst sind auch langweilig. Die menschlichen Schauspieler und die schönen Landschaften sind einen Blick wert, zumindest die junge Zielgruppe kommt auf ihre Kosten.
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