Harlan Coben’s Lazarus Amazon Prime Video Streamen online Video on Demand
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Harlan Coben’s Lazarus Amazon Prime Video Streamen online Video on Demand
„Harlan Coben’s Lazarus“ // Deutschland-Start: 22. Oktober 2025 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Dr. Joel „Laz“ Lazarus (Sam Claflin), als sein Vater Dr. Jonathan Lazarus (Bill Nighy), der ebenfalls als Therapeut gearbeitet hat, stirbt. Umso mehr, da er sich selbst das Leben genommen hat. Zumindest wird das behauptet. Joel zweifelt aber an der Theorie, geht vielmehr davon aus, dass irgendjemand ihn umgebracht haben muss. Aber wer? Und warum sollte ihn jemand ermorden wollen? Doch es wird noch deutlich mysteriöser, denn er trifft Cassandra Rhodes – und die ist schon seit vielen Jahren tot, ermordet. Anfangs geht der Doktor noch von einem Missverständnis aus. Aber sie ist nicht die einzige Tote, die zu ihm kommt und mit ihm spricht. Und irgendwie scheint auch das mit seinem Vater zusammenzuhängen, der offensichtlich Geheimnisse hatte …

Fantasy-Nachschub vom Bestseller-Autor

Selbst wer noch nie ein Buch von Harlan Coben gelesen hat, könnte bereits mit den Geschichten des US-amerikanischen Bestsellerautors in Berührung gekommen sein. Schließlich haben die Streamingdienste erkannt, wie gut sich ein Publikum mit dessen Thriller anlocken lässt. Vor allem Netflix hat massiv investiert und zahlreiche Serien produziert. Allein dieses Jahr kamen mit In seinen Händen, Kein böser Traum und Ich vermisse dich drei neue Titel heraus. Amazon Prime Video war hingegen bislang ziemlich zurückhaltend, mit Shelter – Der schwarze Schmetterling gab es bislang erst eine Serie, die zudem zwei Jahre zurückliegt. Mit Lazarus kommt nun eine zweite heraus. Wobei diese in mehrfacher Hinsicht etwas anders ist.

Der erste Unterschied ist, dass es sich ausnahmsweise nicht um eine Adaption eines Romans handelt. Vielmehr hat Coben die Serie gemeinsam mit Danny Brocklehurst von Grund auf konzipiert. Der andere ist, dass das hier in eine Fantasy-Richtung geht. So waren die anderen Serien zwar konstruiert ohne Ende, teil geradezu absurd und bescheuert und an den Haaren herbeigezogen. Sie spielten aber zumindest im Rahmen der Realität. Bei Lazarus tauchen hingegen unentwegt Geister auf, die Hinweise darauf geben, was geschehen ist oder zumindest die offizielle Wahrheit in Frage stellen. Ob man so weit gehen muss, das als Horror zu bezeichnen, darüber kann man sich streiten. Die eine oder andere alptraumhafte Szene ist zwar dabei, aber es geht dann doch mehr um die Rekonstruktion der Vergangenheit – wie in einem klassischen Krimi.

Wendungsreich wie immer

Dabei gibt es – natürlich – jede Menge Wendungen. Schließlich baut Coben so viele davon ein, dass selbst einem M. Night Shyamalan davon schwindlig werden könnte. Diese beziehen sich einerseits auf die diversen alten Verbrechen, bei denen der Protagonist Unstimmigkeiten entdeckt. Sie betreffen vor allem aber auch die Auflösung. So hält Lazarus kurz vor Schluss seine Reihe von Überraschungen parat, die wirklich alles auf den Kopf stellen. Glaubwürdigkeit sollte man dabei auch dieses Mal nicht erwarten. Selbst wer kein Problem damit hat, dass hier lauter Geister herumlaufen, die aus irgendeinem Grund nur der Protagonist sehen kann, wird feststellen, dass hier mal wieder übers Ziel hinausgeschossen wurde. Verwirrend ist zudem das Ende, welches eine zweite Staffel fast schon heraufbeschwört, obwohl das hier eigentlich eine Miniserie sein soll.

Das Ergebnis kann man sich schon ganz gut anschauen, die Mischung aus Mystery und Grusel funktioniert. Die Serie bietet sich natürlich auch an im Vorfeld von Halloween angeschaut zu werden, zumal die Streamingdienste dieses Jahr in der Hinsicht ziemlich knausern. Und irgendwie will man ja schon wissen, was da wirklich mit dem Vater gewesen ist und in welchem Zusammenhang das mit den Erscheinungen steht. Schauspielerisch ist Lazarus etwas gemischt. Während Sam Claflin sich schon deutlich sichtbar Mühe mit allem gibt, ist Bill Nighy enttäuschend blass, so als wäre ihm das alles dann doch zu doof. Verstehen könnte man das schon. Und doch ist das Ergebnis besser als die letzten Serien nach Coben – was aber nicht wirklich viel heißt.

Credits

OT: „Lazarus“
Land: UK
Jahr: 2025
Regie: Wayne Che Yip, Nicole Volavka, Daniel O’Hara
Drehbuch: Harlan Coben, Danny Brocklehurst, Tom Farrelly, Megan Gallagher, Mick Ford
Idee: Harlan Coben, Danny Brocklehurst
Musik: Fajar Yuskemal
Kamera: Patrick Tashadian
Besetzung: Sam Claflin, Bill Nighy, Alexandra Roach, David Fynn, Karla Crome, Kate Ashfield, Curtis Tennant, Lloyd Lai

Bilder

Trailer

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Lazarus
fazit
In „Harlan Coben’s Lazarus“ sieht ein Therapeut nach dem Selbstmord seines Vaters Geister, was ihn dazu veranlasst, alte Mordfälle zu untersuchen. Die Mischung aus Horror-Elementen und klassischem Krimi funktioniert, dazu gibt es die typischen Wendungen des Autors. Glaubwürdig ist das natürlich nicht, anschauen kann man sich die Serie aber.
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