
Als die Jugendliche Lucy tot im Park gefunden wird, ist der Schock groß. Wer könnte nur etwas Derartiges getan haben? Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), Kommissarin Kerstin Klar (Fiona Coors) und ihr Kollege Max Fischer (Max Hemmersdorfer) gehen dieser Frage nach. Dabei rücken die Adoptiveltern der Toten, Marta (Anke Sevenich) und Jens Heswald (Mathias Herrmann) in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Die waren gerade im Rechtsstreit mit dem Jugendamt Wiesbaden, welches den Alkoholismus von Lucys leiblicher Mutter Agnes Below (Mira Bartuschek) verschwiegen hatte. Einfach war die Jugendliche auch nicht, immer wieder hatte sie Wutanfälle, womit sie das Leben der Heswalds und deren Sohn Paul (Adrian Bräunig) zur Hölle machte …
Klassischer Krimi
Einige Monate ist es inzwischen her, dass die beliebte ZDF-Krimiserie Der Staatsanwalt nach 20 Staffeln ihr Ende fand. Fans müssen aber nicht ganz auf den Dauerbrenner verzichten, der Sender strahlt regelmäßig alte Folgen aus. Aktuell arbeitet man sich an der 15. Staffel ab, die ursprünglich 2020 gelaufen ist. So zeigte man vor zwei Wochen Gestorben wird immer, bei dem es um einen ganzen Haufen von Themen ging: Der Mord an einem IT-Experten wurde mit Autismus und Glücksspiel verbunden. In Erinnerung blieb die Folge aber nicht nur wegen des teils kuriosen Inhalts, sondern auch, weil sie die erste mit dem damals neuen Max Fischer war. Mit Todgeweiht folgt nun die zweite Episode, in der er an der Seite der beiden Urgesteine ermittelte.
Diese ist weniger thematisch überfrachtet als das Debüt. Wobei auch diese Geschichte es in sich hat. Im Mittelpunkt steht dabei eine klassische Whodunit-Ermittlung, bei der das Team herausfinden muss, wer einen Mord begangen hat. Dafür werden wie immer nach Spuren gesucht und Leute befragt, am Ende steht dann die Auflösung. Letztere ist leider etwas enttäuschend. Zum einen hat Der Staatsanwalt: Todgeweiht gar nicht so viele Figuren, weshalb es nicht so wirklich schwierig ist, auf die richtige Person zu kommen. Zum anderen greift man mal wieder auf eine Tat aus Affekt zurück, wie so viele deutsche Krimis. Natürlich kann so etwas immer wieder passieren. Es macht Krimis aber recht willkürlich, wenn es dann dem Zufallsprinzip entspricht, bei wem am Ende die Nerven durchgehen.
Viele Emotionen
Das heißt aber nicht, dass man sich nichts hat einfallen lassen. So gibt es zwischendurch eine Wendung, die tatsächlich überrascht und einen sogar etwas schockieren darf. Und auch später gibt es einen Einfall, der zwar nicht übermäßig glaubwürdig ist, aber zumindest mal etwas anderes ist. Hinzu kommt eine stärker emotionale Ausrichtung, wenn wir hier eine Reihe von Leuten kennenlernen, die alle unglücklich oder am Leben gescheitert sind. Insofern ist Der Staatsanwalt: Todgeweiht schon einen Blick wert, trotz der unbefriedigenden Elemente. Nächste Woche geht es mit der Episode Spiel, Satz, Tod weiter, wo es um den Mord an einer Tennisspielerin geht.
OT: „Der Staatsanwalt: Todgeweiht“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Ayse Polat
Drehbuch: Mike Bäuml
Musik: Martin Berger
Kamera: Aljoscha Hennig
Besetzung: Rainer Hunold, Fiona Coors, Max Hemmersdorfer, Simon Eckert, Astrid Posner, Anke Sevenich, Mathias Herrmann, Adrian Bräunig, Sebastian Schneider
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