
Der Schock ist groß, als die Leiche des IT-Beraters gefunden wird. Jemand hat ihn ausgerechnet in dem Krankenhaus ermordet, in dem er tätig war. Tatsächlich war genau in der Tatnacht die IT der Einrichtung zusammengebrochen. Unklar ist jedoch, ob das ein Zufall ist oder ob die beiden Geschichten in einem Zusammenhang stehen. Kommissarin Kerstin Klar (Fiona Coors) und ihr neuer Kollege Max Fischer (Max Hemmersdorfer) versuchen, eben das herauszufinden, wobei der Neue immer wieder fragwürdige Methoden anwendet – sehr zum Ärger von Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold). Dabei nehmen sie vor allem die IT-Firma von Tobias Beckmann (Heiko Ruprecht) unter die Lupe, der eng mit dem Toten befreundet war …
Selbstbewusster Auftritt des Neuen
Auch wenn nach 20 Staffeln Ende des Jahres mit Der Staatsanwalt Schluss war, so ganz verschwindet die Serie bislang nicht. So wiederholt das ZDF alte Folgen des Dauerbrenners immer mal wieder, wenn es darum geht, Lücken im Programm zu stopfen. Vor allem der späte Samstagabend wird für solche Wiederholungen genutzt, auch wenn das derzeit nur unregelmäßig geschieht. So wurde die Folge Rot wie Blut bereits vor einigen Wochen gezeigt, bevor es jetzt mit der anschließenden Episode Gestorben wird immer weitergeht. Normalerweise ist das kein Problem, da die einzelnen Folgen immer voneinander unabhängig sind. Nur war die oben genannte der Abschied von Christian Schubert, der immerhin acht Staffeln lang Teil des Teams war.
Dafür hat der Neue einen sehr markanten Auftritt. Während diverse der männlichen Kommentare doch eher blass blieben, schien man bei Fischer den Wunsch zu haben, eine möglichst prägnante Figur vorzustellen. So fällt der Polizist durch ein großes Selbstbewusstsein und ein Desinteresse an Regeln auf. Er macht grundsätzlich, was er für richtig hält, selbst wenn er die Leute in seinem Umfeld vor den Kopf stößt. Das kann etwas anstrengend sein. Aber es sorgt doch für einen gesteigerten Unterhaltungswert in Der Staatsanwalt: Gestorben wird immer, wenn er wie eine Dampfwalze alles unter sich begräbt. Das funktioniert auch, weil das einen starken Kontrast zu den beiden anderen im Team bildet, gerade zum doch immer recht steifen und auf Harmonie bedachten Reuther.
Übertrieben, aber irgendwie spaßig
Aber auch inhaltlich sticht die Folge hervor. Das Thema IT-Manipulation von Gesundheitseinrichtungen ist grundsätzlich immer perfide, wie auch kürzlich Tatort: Kammerflimmern bewiesen hat. Bei Der Staatsanwalt: Gestorben wird immer wird das Ganze aber auf die Spitze getrieben, indem der Mord mit einem richtig heimtückischen Plan einhergeht, auf den man erst einmal kommen muss. Und weil das offensichtlich nicht ausreichte, wurden auch noch die Themen Autismus und Glücksspiel eingebaut – innerhalb einer nur eine Stunde langen Folge wohlgemerkt. Das Ergebnis ist zwangsläufig völlig übertrieben, soll es aber wohl auch sein. Fast würde man sich wünschen, man wäre konsequent gewesen und hätte daraus eine Komödie gemacht. Aber auch so hat das einen gewissen Unterhaltungswert. In der nächsten Folge Todgeweiht geht es um eine adoptierte Jugendliche mit Hang zu Wutausbrüchen, die tot im Park gefunden wird.
OT: „Der Staatsanwalt: Gestorben wird immer“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Martin Kinkel
Drehbuch: Leo P. Ard, Michael B. Mueller
Musik: Patrick Schmitz
Kamera: Henning Jessel
Besetzung: Rainer Hunold, Fiona Coors, Max Hemmersdorfer, Astrid Posner, Isabell Gerschke, Heiko Ruprecht, Cornelia Ivancan, Nikolaus Benda, Rudolf Krause, Johannes Geller
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