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© ZDF/Steve Tanner

High Stakes – Staffel 1

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„High Stakes“ // Deutschland-Start: 14. September 2025 (ZDFneo)

Inhalt / Kritik

Für die 25-jährige Ayla (Via Jikeli) geht ein Traum in Erfüllung, als sie erfährt, dass sie ein Praktikum bei der NASA bekommt. Nur braucht sie dafür Geld, viel Geld, 22.000 Euro müssen her. Und das schnell. Von ihrer Familie braucht sie keine Hilfe zu erwarten. Die investiert lieber alles, was sie hat, in ihren Bruder Tolga (Eren Kavukoğlu), obwohl der nicht viel auf die Reihe bekommt. Schließlich stehen sie dem Berufswunsch ihrer Tochter ohnehin misstrauisch gegenüber. Warum soll eine Muslima Astrophysikerin werden und ins All reisen? Überraschend tut sich für Ayla ein Weg auf, dennoch ans Ziel zu kommen, als sie ihr Talent fürs Pokerspiel entdeckt. Das bleibt auch Vincent (Jannik Schümann) nicht verborgen, der sie unter ihre Fittiche nimmt. Dabei ahnt die junge Frau noch nicht, dass er der heimliche Freund ihres Bruders ist …

Dramaserie mit ungewöhnlichem Szenario

Und da soll noch jemand behaupten, dass es im deutschen Fernsehen keine neuen Geschichten zu erzählen gibt. Zumindest bei ZDFneo wird immer wieder versucht, mal andere Wege einzuschlagen und sich bei den selbstproduzierten Serien etwas einfallen zu lassen. Ein echtes Highlight dabei war kürzlich Chabos über einen Mann, der nicht zum Ehemaligentreffen seiner Schule eingeladen wird und deshalb eine Reise in die Vergangenheit antritt. Zuvor lief Rembetis: Die Geisterjäger, eine folkloristische Fantasykomödie um eine Familie, die es mit übernatürlichen Wesen zu tun bekommt. Bei High Stakes wird es jetzt zwar wieder irdischer. Auf das Szenario muss man jedoch auch erst einmal kommen, das hat im deutschen Fernsehen schon Seltenheitswert.

Schon die Kombination aus Glaube und Wissenschaft ist ganz interessant, wenn eine Kopftuch tragende Muslima Astrophysik studiert und Astronautin werden will. Da wird gleich mit mehreren Klischees gebrochen. Wenn dann auch noch das Pokerspiel hinzukommt und die Protagonistin ihr Talent entdeckt, wird die Geschichte noch einmal etwas außergewöhnlicher. Das mag man dann als unglaubwürdig empfinden, eine reine Drehbuchkonstruktion. Aber um Glaubwürdigkeit geht es in High Stakes ja nicht, derartige Erwartungen sollte man von vornherein unterdrücken. Vielmehr wird da mit starken Kontrasten gearbeitet, wenn mehrere Welten aufeinanderprallen. Das hätte sicher auch als Komödie funktioniert, mit viel Fish-out-of-Water-Humor. Die Serie hält sich in der Hinsicht aber stark zurück, geht dann doch primär in die Dramarichtung, mit kleineren Thrillerelementen.

Die Suche nach der Identität

Am interessantesten ist das noch, solange es um das Thema Identität geht. So muss Ayla viel von sich ablegen und ein neuer Mensch werden, um am Pokertisch bestehen zu können. Und sich dann natürlich fragen: Wer bin ich eigentlich? Wie bringe ich meinen Glauben, die Wissenschaft und Glücksspiel unter einen Hut? Hinzu kommen die Geschlechterbilder, die auf den Prüfstand gestellt werden. Leider geht High Stakes aber auch in der Hinsicht nicht so wahnsinnig in die Tiefe. Da müssen oft ein paar Schlagwörter reichen, eine wirkliche Auseinandersetzung findet nicht statt. Aus diesem Grund ist das Verhalten der Figuren oft nicht nachvollziehbar. Man weiß da zuweilen nicht, warum sie tun, was sie tun.

Wer einfach nur unterhalten werden möchte und kein Problem damit hat, dass man sich hier in vielfacher Hinsicht von der Realität entfernt, kann es schon versuchen. Zumindest anfangs ist die Serie, die auf dem Filmfest München 2025 Premiere hatte, recht spannend geworden. Im weiteren Verlauf entgleist High Stakes inhaltlich dann aber doch zu sehr. So schön es ist, wenn man sich hier mal eine ganz eigene Geschichte ausgedacht hat, wäre es doch nicht verkehrt gewesen, noch einmal darüber nachzudenken. So bleibt ein Drama, das wie viele ZDFneo Serien in Erinnerung bleibt, dabei aber nicht völlig überzeugt. Besser als so manches verunglücktes Experiment der letzten Jahre ist das schon, mehr als Durchschnitt ist aber nicht drin.

Credits

OT: „High Stakes“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Marijana Verhoef
Drehbuch: Kathrin Tabler, Orkun Ertener, Jan Cronauer, Marianna Ölmez, Christoph Busche
Musik: Sebastian Fillenberg
Kamera: Matthias Fleischer
Besetzung: Via Jikeli, Jannik Schümann, Thomas Loibl, Pauline Großmann, Eren Kavukoğlu, Lale Yavas, Özgür Karadeniz, Giovanni Funiati, Maria Magdalena Rabl

Bilder

Trailer

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High Stakes – Staffel 1
fazit
„High Stakes“ erzählt von einer muslimischen Astrophysikerin, die Poker spielt, um sich ihr Praktikum bei der NASA leisten zu können. Ungewöhnlich ist das Szenario durchaus, spielt zudem mit interessanten Kontrasten. Es wird aber zu wenig draus gemacht. Glaubwürdigkeit sollte man sowieso nicht erwarten: Die Dramaserie ist zwar zeitweise spannend, dabei jedoch wenig nachvollziehbar.
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