
Für Park Wan-seo (Lee Jae-in) ist es ein großes Geschenk, als sie das Herz eines toten Mannes erhält und damit weiterleben darf. Wie groß dieses Geschenk ist, ahnt die Tochter des Taekwondo-Lehrers Jong-min (Oh Jung-se) aber nicht: Sie entwickelt auf einmal enorme Kräfte, kann beispielsweise sehr schnell rennen. Und sie ist nicht die Einzige, die auf diese Weise reich beschert wurde. So lernt sie kurze Zeit später Park Ji-sung (Ahn Jae-hong) kennen, dessen neue Lunge ihm eine außergewöhnliche Blaskraft ermöglicht. Nachdem sie erkannt haben, dass es die neuen Organe sind, die sie zu Supermenschen machen, suchen sie nach weiteren Leuten, die eine solche Transplantation hinter sich haben, und werden bei Kim Seon-nyeo (Ra Mi-ran), Huh Yak-seon (Kim Hee-won) und Hwang Gi-dong (Yoo Ah-in) fündig. Dabei wird die Gruppe ihre Kräfte noch gebrauchen, da sie nicht die Einzigen sind, die von diesen besonderen Organen wissen …
Superkräfte mal anders
Viel wurde in den letzten beiden Jahren darüber geschrieben, dass das Genre des Superheldenfilms seine besten Zeiten hinter sich habe und das Publikum sich abgewendet habe. Ob man wirklich jetzt schon Abgesänge starten muss, darüber lässt sich zwar streiten. Aber es ist schon so, dass selbst langerwartete Comic-Adaptionen wie Superman oder The Fantastic Four: First Steps dieses Jahr weit unter dem lagen, was eine Zeit lang sonst in diesem Segment eingespielt wurde. Insofern ist durchaus Skepsis angesagt, wenn nun auch der südkoreanische Beitrag Hi-Five bei uns erscheint. Wenn schon die Blockbuster schwächeln, warum sollte man sich dann für die Fernostvariante entscheiden, die nur einen Bruchteil des Budgets hatte, kein prominentes Ensemble vorweisen kann und nicht einmal eine bekannte Vorlage hat? Sehr erfolgsversprechend ist das nicht.
Wobei man Hi-Five ohnehin nur bedingt mit Titeln wie den obigen vergleichen sollte. Anstatt hier Helden und Heldinnen zu zeigen, die selbst in der größten Gefahr absolut souverän agieren, bekommen wir es hier mit fünf Normalos zu tun, die eigentlich gar nicht gemacht sind für solche Kräfte. Das führt dann notgedrungen zu jeder Menge Chaos und dem einen oder anderen Missbrauch, während die fünf Grenzen austesten und sehen wollen, was genau sie eigentlich tun können. Das erinnert an Filme wie Shazam!, bei denen ebenfalls Normalsterbliche auf einmal zu Übermenschen werden und ihr Glück kaum fassen können. So wie dort wird hier mit viel Humor gearbeitet, der sich entweder in den turbulenten Szenen zeigt oder auch bei den Figuren, die herumwuseln und sich dabei den einen oder anderen fiesen Spruch an den Kopf werfen.
Spaßiges Chaos
Regisseur und Drehbuchautor Hyeong-cheol Kang greift dabei auf zahlreiche bewährte Elemente zurück. Zwar ist die Ausgangslage mit den Organspenden originell, auch die Superkräfte bieten teilweise mal etwas Neues. Ansonsten ist Hi-Five über weite Strecken aber schon konventionell. Dass es beispielsweise irgendwann zu Verwerfungen innerhalb des Teams kommt, ist ebenso obligatorisch wie das mit dem Antagonisten. Auch der Endkampf hakt die üblichen Zwischenschritte ab, wie man sie immer findet. Es ist also nicht so, dass der südkoreanische Beitrag alles auf den Kopf stellt. Wer ein ähnliches Ideenfeuerwerk wie etwa bei Escape from the 21st Century erwartet, welches Zeitreisenabenteuer mal ganz anders dachte, wird dann doch enttäuscht.
Doch auch wenn der Film nicht alle Hoffnungen erfüllt und gerade in der zweiten Hälfte etwas abbaut, ist da doch genügend dabei, um seinen Spaß zu haben. Die besagten chaotischen Szenen in Verbindung mit dem spielfreudigen Ensemble sorgen für gute Laune. Wobei es da innerhalb des Teams schon ein größeres Gefälle gibt. So hat Yoo einfach die dankbarste Rolle, da die besonderen Kräfte seiner Figur nun einmal die coolsten Eigenschaften ergattert hat. Aber das Zusammenspiel funktioniert. Zuweilen geht Hi-Five auch zu Herzen, wenn wir es mit Menschen zu tun bekommen, die nicht gerade auf der Gewinnerstraße unterwegs waren, bis das Schicksal eingriff. Das Superheldengenre wird hiermit kaum revolutioniert. Wer aber einfach nur unterhalten werden möchte, ist hier an einer guten Adresse.
OT: „Hi-Five“
Land: Südkorea
Jahr: 2025
Regie: Hyeong-cheol Kang
Drehbuch: Hyeong-cheol Kang
Musik: Joon-seok Kim
Kamera: Chan-min Choi
Besetzung: Jae-in Lee, Jae-hong Ahn, Mi-ran Ra, Hee-won Kim, Ah-in Yoo, Jung-se Oh, Jin-young Park
Fantasia Film Festival 2025
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