David und Goliath: Therapie und Praxis TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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David und Goliath: Therapie und Praxis

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„David und Goliath: Therapie und Praxis“ // Deutschland-Start: 24. September 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Eigentlich war Dina Schwarz (Lou Strenger) an die Essener Klinik gekommen, um sich dort für eine Stelle als Psychotherapeutin für das Krankenhauspersonal zu bewerben. Doch als während des Vorstellungsgesprächs der Intensivpfleger Nathan Freye (Tristan Seith) vom Dach springen will, hat sie noch vor ihrem ersten Arbeitstag einen Einsatz. Die Geschichte geht glimpflich aus, weshalb die Klinikchefin Dr. Veronika Jelinek (Ulrike C. Tscharre) ihr auch sofort die Stelle anbietet – solange sie über den Vorfall schweigt. Schwarz willigt ein, stellt dafür ihrerseits Bedingungen. Dabei ahnt sie noch nicht, wie schwierig der Alltag in der Klinik sein wird, da dort niemand über Probleme sprechen mag. Und von denen gibt es eine ganze Menge …

Psychische Belastung im Krankenhaus

In den letzten Monaten hat die ARD den Freitagabend ausgiebig genutzt, um vom Arbeitsalltag der unterschiedlichsten Frauen zu sprechen. Zuletzt ging es dabei um zwei Tierärztinnen (Zwei Frauen für alle Felle: Neuanfang). Davor standen unter anderem Feuerwehrfrauen: Phönix aus der Asche und Großstadtförsterin: Berliner Besonderheiten auf dem Programm. Offensichtlich will man dieses Konzept nun auch auf den Mittwoch übertragen. Üblicherweise werden an dem Tag wirklich für sich stehende Filme gezeigt, keine fortlaufenden Reihen. Ob David und Goliath zu einer solchen wird, wird sich natürlich erst noch zeigen. Zumindest geht es schon mal mit zwei Filmen los, die im wöchentlichen Abstand gezeigt werden. Den Auftakt macht dabei Therapie und Praxis, sieben Tage später soll Wahrheit oder Pflicht gezeigt werden.

Manche werden schon im Vorfeld mit den Augen rollen. Braucht es unbedingt noch eine weitere deutsche Serie, die in einem Krankenhaus spielt? Von denen gibt es schließlich auch jetzt schon genügend. Wobei in den letzten Jahren auch einige Positivbeispiele zu entdecken waren, die sich auf spezielle Aspekte konzentrierten. Für Furore sorgte etwa KRANK Berlin, das von den widrigen Arbeitsbedingungen in einer Notaufnahme berichtete und persönliche Schicksale mit gesellschaftlichen Themen verband. Das ebenfalls sehenswerte PUSH stellte uns drei Hebammen vor und brachte uns den Alltag auf der Geburtenstation näher. David und Goliath: Therapie und Praxis legt sich dabei zwar nicht auf vergleichbare Weise fest, es geht dann doch mehr um das Krankenhaus insgesamt. Spannend ist aber der Ansatz, die psychische Belastung der Angestellten zu thematisieren und damit dem Publikum zu zeigen, wie anstrengend diese Arbeit ist und welch hohen Ansprüchen die Menschen dort genügen müssen.

Gute Idee, schwache Umsetzung

Die Absicht hinter der Fernsehproduktion war also gut. Eine Reihe, die aufzeigt, wie hart der Arbeitsalltag in einer Klinik ist, bekommt allein dafür schon Sympathiepunkte. Nur ist David und Goliath: Therapie und Praxis leider wieder ein Beispiel für das Sprichwort: Gut gemein ist nicht gut gemacht. Schon das Vorstellungsgespräch irritiert, wenn die beiden Frauen aneinander vorbeireden und eine seltsam passiv-aggressive Art an den Tag legen, so als würden sie sich bekämpfen. Das wird sich auch im weiteren Verlauf des Films zeigen. Dass in einem solchen Arbeitsumfeld die Nerven manchmal blank liegen, ist klar. Wenn aber so viel aus Prinzip auf Konflikt ausgelegt ist, ohne jeden Grund, dann wird das schnell konstruiert. Insgesamt ist das größte Manko des Films dann auch, wie künstlich er ist, die Dialoge sind konstant unnatürlich. Wenn das überwiegend unsympathische Personal wenig professionell auftritt, verstärkt sich der Ärger noch.

Da hätte dann doch mehr Zeit und Arbeit in das Drehbuch investiert werden müssen, damit die Grundlage stimmt. Stattdessen führt der Film noch eine Schwester mit Down-Syndrom ein und irgendeine Vorgeschichte, welche die Protagonistin verfolgt. Mit dem Thema psychische Belastung hat das dann gar nichts mehr zu tun. Das ist schade, weil das Plädoyer von David und Goliath: Therapie und Praxis, einander mehr zuzuhören und offen zu sprechen, wichtig ist. Der Selbstmordversuch zu Beginn zeigt auch, dass irgendwie der Druck geringer werden muss. Die konkrete Umsetzung ist aber zu schwach, weshalb das Drama bei aller Sympathie primär ein Ärgernis darstellt.

Credits

OT: „David und Goliath: Therapie und Praxis“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Janosch Chávez-Kreft
Drehbuch: Maike Rasch
Musik: Roman Fleischer, Tim Schwerdter
Kamera: Timm Lange
Besetzung: Lou Strenger, Ulrike C. Tscharre, Carlo Ljubek, Andreas Schröders, Sohel Altan Gol, Tristan Seith, Denis Schmidt, Kübra Sekin, Amelie Gerdes, Ruzica Hajdari

Bilder

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David und Goliath: Therapie und Praxis
fazit
„David und Goliath: Therapie und Praxis“ handelt von einer Psychotherapeutin, die sich um die Angestellten einer Klinik kümmern soll. Das Thema ist wichtig, das Plädoyer für mehr Zuhören und Verständnis ebenso. Gut gemeint ist aber nicht gut gemacht, wenn unsympathische Figuren auf unnatürliche Dialoge treffen, dazu dann überflüssige Nebengeschichten erzählt werden.
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