Welcome to Sudden Death
© Universal Pictures

Welcome to Sudden Death

Welcome to Sudden Death
„Welcome to Sudden Death“ // Deutschland-Start: 2021 (Video on Demand)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte der frühere Special-Forces-Soldat Jesse Freeman (Michael Jai White) seinen Kindern Mara (Nakai Takawira) und Ryan (Lyric Justice) ja etwas Gutes tun, als er sie zu einem Spiel im Stadion Phoenix Falcons mitnimmt, wo er inzwischen als Wachmann arbeitet. Dabei ahnt er nicht, dass an dem Tag Ex-CIA-Mann Jobe Davis (Michael Eklund) dort auftaucht und für mächtig Ärger sorgt. Sein Zorn gilt dabei der Milliardärin Diana Smart (Sabryn Rock), die gerade erst das Sportteam gekauft hat und mit der Davis noch eine Rechnung offen hat. Also nimmt er alle Menschen als Geisel. Freemann kann da nicht tatenlos zusehen und tut sich daher mit dem Hausmeister Gus (Gary Owen) zusammen, um die bösen Jungs zu stoppen …

Billiges Remake des Action-Hits

Dass erfolgreiche Filme eine Neuauflage erhalten, ist keine Seltenheit. Schon immer war man in Hollywood darum bemüht, mit bewährten Stoffen Kasse noch einmal machen zu können. Dieses Jahr schafften es unter anderem Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast und Die nackte Kanone in die Kinos, wobei die Grenzen zwischen Remake, Reboot und Fortsetzung zuweilen fließend sind. Auch wenn diese Neuauflagen nicht immer so profitabel sind wie erhofft, ist der Versuch meistens zumindest nachvollziehbar. Bei Welcome to Sudden Death  durfte man sich vor einigen Jahren aber schon fragen, wer denn auf die Idee gekommen ist, Sudden Death neu auflegen zu wollen. Schließlich war der Actionfilm mit Jean-Claude van Damme 1995 zwar einigermaßen erfolgreich, aber nicht auf dem Niveau, dass eine Rückkehr wirklich naheliegend oder zwingend wäre.

Um das Ganze noch unverständlicher zu machen, ist die neue Version auch noch eine billige Direct-to-Video-Produktion, die nicht das Budget des Originals vorweisen konnte. Alles, was ein Vierteljahrhundert noch einigermaßen imposant war wie etwa die Szene mit dem Hubschrauber oder große Explosionen sind dem Rotstift zum Opfer gefallen. Und selbst bei den kleinen Szenen merkt man deutlich, dass einfach nicht das Geld da war, um dem Publikum etwas bieten zu können. So wirkt Welcome to Sudden Death für einen Film, der in einem riesigen und vollgepackten Stadion spielen soll, seltsam menschenleer. Und damit der Mangel an Schusswaffen erklärt wird, heißt es, dass solche im Stadion grundsätzlich verboten sind – selbst fürs Sicherheitspersonal. Das ist zwar alles wenig plausibel, immerhin merkte man aber wohl, dass zumindest der Punkt ein wenig erklärungsbedürftig ist.

Braucht niemand

Spannende Schusswechsel braucht man daher nicht erwarten. Ganz drauf verzichten muss man zwar nicht, da es Waffen aus dem 3D-Drucker gibt, der vermutlich originellste Einfall des Drehbuchs. Aber der Stoff reichte nicht für ein richtiges Arsenal. Also wird dann eben geprügelt. Prinzipiell ist der auf B-Movie-Actionfilme spezialisierte Michael Jai White (Accident Man, Rogue Hostage) dazu schon in der Lage, weshalb die gelegentlichen Nahkampfszenen noch zu den besten Abschnitten gehören. Es sind nur nicht so wahnsinnig viele, zumindest nicht genug, um damit einen ganzen Film zu füllen. Um das etwas auszugleichen, wird bei Welcome to Sudden Death noch auf Humor gesetzt. Für eine Actionkomödie reicht das zwar nicht, ein bisschen Auflockerung zwischendurch ist aber auch nicht verkehrt.

Dennoch, gebraucht hätte es das Ergebnis kaum. Eine minderwertige Neuauflage eines eher unbedeutenden Actionfilms, das ist jetzt nichts, wofür Geld ausgegeben werden müsste. Wenn überhaupt, schaut man sich das Ganze nur an, wenn es sowieso kostenlos zur Verfügung steht, sei es als Stream oder bei den gelegentlichen Fernsehausstrahlungen. Und selbst dann gibt es lohnenswertere Alternativen. Wenigstens ist Welcome to Sudden Death kurz, 80 Minuten ist in Zeiten konstanter Überlängen mal ganz angenehm. Man muss sich zumindest nicht lang über das Gesehene ärgern. Im Anschluss ist das dann aber auch schnell wieder vergessen, weshalb man es eigentlich gleich ganz bleiben lassen kann.

Credits

OT: „Welcome to Sudden Death“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Dallas Jackson
Drehbuch: Dallas Jackson, Gene Quintano
Musik: Howard Drossin
Kamera: Mark Irwin
Besetzung: Michael Jai White, Gary Owen, Michael Eklund, Marrese Crump, Sabryn Rock, Anthony Grant, Nakai Takawira, Lyric Justice

Trailer

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Welcome to Sudden Death
fazit
In „Welcome to Sudden Death“ muss der Wachmann eines Stadions skrupellose Terroristen aufhalten. „Welcome to Sudden Death“ versucht sich an einer Neuauflage des Actionhits, mit mehr Humor, dafür deutlich weniger Geld. Das ist teilweise schon extrem billig geworden. Immerhin gibt es ein paar passable Nahkämpfe.
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