
Eigentlich freute sich Russell Pierce (Eddie Murphy) schon darauf, seinen Lebensabend ganz gemütlich mit seiner Frau Natalie (Eva Longoria) zu verbringen, mit der er jetzt seit 25 Jahren verheiratet ist. Seine Tage als Fahrer eines Geldtransporters sind damit gezählt. Dass er auf den letzten Metern mit dem vorlauten Neuling Travis Stolly (Pete Davidson) zusammenarbeiten muss, passt ihm zwar nicht so wirklich. Aber auch damit wird er sich arrangieren können. Viel schlimmer ist, dass sie bei einem Routineauftrag von Zoe (Keke Palmer) und ihrem Team überfallen werden. Travis war ihr zuvor schon begegnet und hatte sich romantisch auf sie eingelassen, ohne zu ahnen, dass es sich bei ihr um eine Diebin handelt. Dabei verfolgt sie mit dem Überfall einen ganz anderen Plan, der weit über den Inhalt des Wagens hinausgeht …
Prominent besetzte Actionkomödie
In den 1980ern bis in die 1990er hinein war Eddie Murphy einer der größten Stars Hollywoods. Mit seinen Komödien bediente er regelmäßig ein Millionenpublikum, und das weltweit. Nachdem der Schauspieler lange in der Versenkung verschwunden war, ist er seit einiger Zeit wieder dick im Geschäft. Mit einer Einschränkung: Im Kino hat man den US-Amerikaner schon lange nicht mehr gesehen. Ob es die späten Fortsetzungen Beverly Hills Cop: Axel F und Der Prinz aus Zamunda 2 oder der Weihnachtsfilm Candy Cane Lane waren, sein Comeback findet ausschließlich bei Streamingdiensten statt. Insofern verwundert es auch nicht wirklich, dass The Pickup exklusiv bei Amazon Prime Video verfügbar ist, es ist die dritte Zusammenarbeit mit dem Comedy-Experten.
Dieses Mal investierte man aber auch anderweitig in die Besetzung. Vor allem Pete Davidson, der wie sein älterer Kollege zum Ensemble der legendären Show Saturday Night Live gehörte, ist ein echter Coup. Der Film lebt dann auch von dem Zwischenspiel der beiden Humoristen, wenn sie sich gegenseitig die Bälle zuspielen. Auffällig ist dabei, dass Murphy einen Rollenwandel vollzogen hat. War er zur Hochphase seiner Karriere als Dampfplauderer am Rande der Reizüberflutung unterwegs, kommt diese Funktion in The Pickup Davidson zu. Das funktioniert prinzipiell, leidet aber unter dem wenig ambitionierten Drehbuch. Die Gags sind schon ziemlich schwach, offensichtlich war das Budget nach der Besetzung des Duos bereits aufgebraucht. Vielleicht dachte man auch, dass man bei den Schauspielern nicht viel mehr braucht. Es ist ja nicht so, dass Murphys frühere Filme inhaltlich immer viel zu bieten hatten.
Schnell vergessen
Wobei der Film ja auch keine reine Komödie ist. Zum einen werden immer mal wieder Actionszenen eingebaut. Zum anderen stellt sich heraus, dass die Geschichte auf einen Heist hinausläuft: Der Überfall auf den Geldtransporter ist nur der Auftakt für den eigentlichen Plan. The Pickup versucht an der Stelle auch, der Schurkin ein Profil zu geben und dabei gleich noch eine Rechtfertigung mitzuliefern. Schließlich ist es ja immer eine Schwierigkeit dieses Genres, dass man ausnahmsweise einer kriminellen Figur die Daumen drücken soll. Hier machte man es sich recht einfach mit der Begründung ebenso mit dem Ziel. Grund zum Ärger ist das aber nicht, es ist nur wenig aufregend und doch beliebig.
Letzteres trifft dann insgesamt auch auf den Film zu. Gegen Ende hin macht man zwar ein bisschen mehr und versuchte zumindest, den Zuschauern und Zuschauerinnen ein Spektakel zu bieten. Aber das ist nicht genug, um den Rest völlig auszugleichen. Über weite Strecken plätschert The Pickup einfach vor sich her, gibt zwar keinen Anlass für Ärger, aber auch keinen für Begeisterung. Wäre da nicht die prominente Besetzung, würde wohl niemand von dieser Actionkomödie Notiz nehmen. Und selbst mit dieser ist das hier alles schnell vergessen. So schön es für Murphy ist, dass er wieder große Rollen bekommt: Noch schöner wäre es, wenn die dazugehörigen Filme besser wären.
OT: „The Pickup“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Tim Story
Drehbuch: Matt Mider, Kevin Burrows
Musik: Christopher Lennertz
Kamera: Larry Blanford
Besetzung: Eddie Murphy, Pete Davidson, Keke Palmer, Eva Longoria, Andrew Dice Clay, Marshawn Lynch
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