The Home Hemmet
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The Home (2025)

The Home Hemmet
„The Home“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Als Monika (Anki Lidén) einen Schlaganfall erleidet und mehrere Minuten lang klinisch tot ist, ist klar, dass sie nicht weiterhin allein leben kann – zumal es erste Anzeichen von Demenz gibt. Auch wenn sie sich dagegen wehrt, beschließt ihr jüngerer Sohn Joel (Philip Oros), sie lieber in ein Pflegeheim zu bringen, wo man sich wirklich um sie kümmern kann. Schließlich arbeitet auch seine Schulfreundin Nina (Gizlem Erdogan) dort, weshalb er seine Mutter in besten Händen glaubt. Das bedeutet aber auch, wieder in sein Elternhaus zurückzukehren, um dieses für den Verkauf vorzubereiten. Zu seinem großen Horror beginnt er, dort immer wieder seinen verstorbenen Vater Bengt (Peter Jankert) zu sehen, der ihn misshandelt hat. Aber auch Monika wird von ihrer Vergangenheit heimgesucht und beginnt, sich immer wieder eigenartig zu verhalten …

Der Horror des Alterns

Es steht den meisten von uns irgendwann bevor: das Alter. Das geht automatisch mit Gebrechen einher, diversen Krankheiten, oft auch einer Art Kontrollverlust. Die Vorstellung ist so furchtbar, dass es kein Wunder ist, wenn immer wieder Horrorfilme erscheinen, die sich auf die eine oder andere Weise damit auseinandersetzen. Vor allem Demenz ist ein dankbares Thema, wenn diese Erkrankung mit Persönlichkeitsveränderungen einhergeht und Menschen, die in sich selbst verlorengehen. Relic – Dunkles Vermächtnis erzählte von drei Frauengenerationen einer Familie, die in ihrem alten Haus unheimliche Erfahrungen machen. Bei The Creeping – Die Heimsuchung muss sich eine Frau um ihre demenzkranke Großmutter kümmern, was ebenfalls mit übernatürlichen Ereignissen einhergeht. Mit The Home folgt nun ein weiterer Film, der in eine solche Richtung geht.

Wobei die beginnende Erkrankung der Mutter nur eines von mehreren Themen ist, die Regisseur und Co-Autor Mattias Johansson Skoglund bei seinem ersten eigenen Film einbaut. Der Genreanteil kommt gar nicht so sehr durch die Krankheit hinzu, sondern die Nahtoderfahrung. Monika war schon mit einem Bein im Jenseits, was nicht folgenlos geblieben ist. Auch das kennt man durch Horrorfilme. Flatliners fällt einem da beispielsweise ein. Bei dem starbesetzten US-Hit nahmen mehrere Leute an wissenschaftlichen Experimenten teil, mit alptraumhaften Folgen. The Home greift auch da also auf Bewährtes zurück, wenn sich die Mutter irgendwie seltsam verhält und von Visionen geplagt ist. Das kommt häufiger in diesem Segment vor.

Etwas holprig

Während die schwedische Produktion da eher generisch ist, wird sie durch die Verbindung mit der persönlichen Geschichte der Familie interessant. So geht die Begegnung mit dem Tod mit einer Aufarbeitung alter Wunden und Traumata einher. Die Figuren müssen sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, mit hässlichen Erfahrungen und dunklen Geheimnissen. The Home ist da phasenweise mehr Drama als Horror, wenn der gewalttätige Vater wieder im Leben seiner einstigen Opfer herumspukt. Die Erzählweise ist auch eher ruhig, selbst wenn es da den einen oder anderen Jump Scare gibt oder brutale Zuspitzungen.

Grundsätzlich ist das schon sehenswert, auch wegen der guten schauspielerischen Leistungen des Ensembles. Der Film ist jedoch etwas holprig. So klappt das mit der Kombination dieser verschiedenen Themen nicht so ganz, das ist eher willkürlich. Erklärungen solle man bei The Home sowieso nicht erwarten, da hätte einiges doch noch mehr ausgearbeitet werden können. Außerdem passt das actionreichere Ende wenig zum Rest, auch wenn das in dem Genre keine Seltenheit ist. Dennoch, der Film, der beim South by Southwest Festival 2025 Premiere feierte und im Anschluss von Festival zu Festival weitergereicht wurde, ist ein atmosphärischer Beitrag geworden. Da sind schon einige intensive Szenen dabei, deren Schrecken gar nicht mal die übernatürliche Komponente ist, sondern wie sehr sie der Realität mancher Menschen entspricht. Der größte Alptraum ist manchmal dann doch das Leben.

Credits

OT: „Hemmet“
Land: Schweden
Jahr: 2025
Regie: Mattias Johansson Skoglund
Drehbuch: Mattias Johansson Skoglund, Mats Strandberg
Musik: Tóti Guðnason
Kamera: Malin LQ
Besetzung: Philip Oros, Gizem Erdogan, Anki Lidén, Bengt CW Carlsson, Lottie Ejenbrant, Peter Jankert

Bilder

Trailer

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The Home (2025)
fazit
„The Home“ erzählt von einer Familie, die nach der Nahtoderfahrung der Mutter mit der schrecklichen Vergangenheit konfrontiert wird. Der Horrorfilm kombiniert dabei mehrere Themen, was nicht immer ganz funktioniert. Insgesamt ist er aber ganz atmosphärisch und hat seine Stärken bei der Verbindung zur realen Welt.
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