Mountainhead
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Mountainhead

Mountainhead
„Mountainhead“ // Deutschland-Start: 30. August 2025 (Sky/Wow)

Inhalt / Kritik

Eigentlich könnte Hugo (Jason Schwartzman) sehr zufrieden sein: Er hat es zu Geld gebracht, sehr viel Geld, hat sich ein luxuriöses Anwesen mitten in den Bergen gebaut. Es nagt aber an ihm, dass er kein Milliardär ist, so wie seine Freunde. Das soll sich aber ändern, er hofft auf seine neue Lifestyle-App Slowzo. Um diese voranzutreiben, hat er Randall (Steve Carell), Venis (Cory Michael Smith) und Jeff (Ramy Youssef) zu sich eingeladen, in der Hoffnung, sie als Investoren zu gewinnen. Dabei sind die mit anderen Themen beschäftigt. Während Vens Social-Media-Plattform Traam für satte Gewinne, aber auch durch Desinformationen für jede Menge Chaos sorgt, könnte Jeffs AI-Unternehmen Bilter durch seine Fakten-Check-Technik Traam gefährlich werden. Randall wiederum ist an Krebs erkrankt und vertraut darauf, durch die Technik unsterblich zu werden. Da dauert es nicht lang, bis es zu ersten Konflikten kommt …

Kamp der Tech-Egos

Dass Technologien irgendwann das Leben auf der Erde bestimmen werden und wir diese nicht mehr kontrollieren können, ist ein Szenario, welches seit Jahrzehnten das Science-Fiction-Genre heimsucht. Immer wieder wurde vor unabsehbaren Folgen gewarnt. Ganz so weit sind wir zwar auch Jahrzehnte später noch nicht. Zumindest aber ist klar, dass einige wenige Männer, die über Tech-Konzerne herrschen, weltweit über gewaltigen Einfluss verfügen, sei es direkt bei den Menschen oder indirekt, indem sie etwa in den USA die Politik mitbestimmen können. Leute wie Elon Musk, Mark Zuckerberg oder Peter Thiel haben sich eine eigene Welt geschaffen, sind unantastbar geworden. Mountainhead greift dieses Thema auf, wenn vier Männer zusammenkommen, die alle mit Technologie zu Geld gekommen sind und längst über die Regeln und Gesetze erhaben sind, an die sich der Rest halten muss.

Symbolisch dafür steht die Villa hoch oben in den Bergen, von denen die vier auf die Welt herabblicken können. Auch ein Risiko-Spiel wird als Bild für das genutzt, was in dem Anwesen vor sich geht: Man teilt die Welt unter sich auf, kämpft um Einfluss und Macht. Und eben Geld, welches in Mountainhead zum Statussymbol Nummer eins erklärt wird – etwa in einem albernen Spiel, bei dem sie sich ihr Vermögen auf die Brust malen müssen. Natürlich ist das albern, soll es aber auch sein. Regisseur und Drehbuchautor Jesse Armstrong, der durch seine Arbeit an der Serie Succession bekannt geworden ist, nutzt den Film, um sich über diese Neureichen lustig zu machen. Sie sind weltfremde Narzissten, die jeglichen Sinn für die Realität verloren haben – auch weil sie diese selbst formen können. Die fiktive Social-Media-Plattform Traam hat durch systematische Desinformation bisherige Strukturen aufgelöst.

Spielfreudige Farce

Daraus hätte man eine düstere Dystopie machen können. Tatsächlich bekommt man von dieser brennenden Welt aber kaum etwas mit, nur am Rande wird diese erwähnt. Mountainhead ist in erster Linie eine Farce, kein Genrebeitrag. Selbst im weiteren Verlauf, wenn der Wettstreit völlig eskaliert und die Männer über Leichen gehen, um an ihre Ziele zu kommen, wird das hier nicht zu einem Thriller. Armstrong bleibt bei einer Komödie, ähnlich wie Die Rosenschlacht, nur ohne dessen tragischen Elemente. Der Film hat letztendlich auch nicht viel über die Charaktere zu sagen. Zwar sind diese prominent besetzt. Ansonsten kann man sie aber kaum voneinander unterscheiden, sie sind sich so ähnlich und dabei so einseitig, dass nur wenig zurückbleibt.

Letztendlich ist es auch nicht so, als würde einem die Komödie wahnsinnig viel Neues erzählen oder tiefe Einblicke gewähren. Spaß macht sie aber schon. Wenn sich die Tech-Götter wie kleine Kinder balgen und Todesdrohungen bitte nicht persönlich genommen werden sollen, dann darf man schon lachen – auch wenn es irgendwie unheimlich ist. Hinzu kommt die exzellente Besetzung, die mit ihrer Spielfreude den zuweilen etwas dünnen Inhalt vergessen lässt. Das Setting ist ebenfalls sehenswert, was bei einem Film, der an nur einem Ort spielt, auch wichtig ist. Tatsächlich erinnert Mountainhead an ein Theaterstück, auch wegen der Dialoglastigkeit. Nur eben eines, das in mehrfacher Hinsicht dem Luxus frönt.

Credits

OT: „Mountainhead“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Jesse Armstrong
Drehbuch: Jesse Armstrong
Musik: Nicholas Britell
Kamera: Marcel Zyskind
Besetzung: Steve Carell, Jason Schwartzman, Cory Michael Smith, Ramy Youssef

Bilder

Trailer

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Mountainhead
fazit
In „Mountainhead“ treffen sich vier befreundete Tech-Millionäre, wo es bald zum Kampf der Egos kommt, wenn es um Geld und Ansehen geht. Auch wenn die Farce letztendlich nicht viel zu sagen hat, weder über das Thema noch die Figuren, macht es Spaß, bei diesem kindischen Kampf zuzusehen.
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