Heart Eyes – Der Pärchen-Killer

Am Valentinstag arbeiten? Das ist für Ally McCabe (Olivia Holt) kein Problem, schließlich ist sie seit Kurzem wieder Single und hat keine anderen Pläne für diesen Tag. Außerdem muss sie nach einer missglückten Idee für einen Werbekunden noch einmal richtig liefern. Zu diesem Zweck wird sie dazu verdonnert, sich mit Jay Simmons (Mason Gooding) zusammenzutun, den sie zufällig vorher in einem Coffee Shop kennengelernt hat. Als die beiden sich treffen, kommt es jedoch zu einem folgenschweren Missverständnis: Der Heart-Eyes-Killer hält die beiden für ein Paar. Und das muss mit dem Tod bestraft werden. Schon seit einiger Zeit treibt er in verschiedenen Städten sein Unwesen und tötet dort ausschließlich Pärchen. Dummerweise haben Ally und Jay aber gar nicht die Zeit, dieses Missverständnis aufzuklären – sie sind viel zu sehr damit beschäftigt, um ihr Leben zu kämpfen …

Sympathische Horrorkomödie

Eigentlich ist so ein Mord ja eine sehr ernste und schreckliche Angelegenheit. Das bedeutet aber nicht, dass man darüber keine Witze machen kann. Und so gibt es dann auch nicht gerade wenige Slasher-Filme, die brutale Kills mit Humor verbinden. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich Scream – Schrei!, das sowohl Genrebeitrag wie auch augenzwinkernder Meta-Kommentar ist. Andere Beispiele sind der Zeitschleifen-Spaß Happy Deathday und Freaky über eine Schülerin und einen Serienmörder, die ihre Körper tauschen. Bei diesen beiden Filmen führte jeweils Christopher Landon Regie. Insofern verwundert es nicht wirklich, dass auch sein neuester Streich Heart Eyes – Der Pärchen-Killer Horror und Komödie miteinander kombiniert, wobei er dieses Mal lediglich einer von drei Drehbuchautoren ist.

Regie führte hingegen Josh Ruben, der zuvor mit Scare Me und Werewolves Within ebenfalls gezeigt hat, dass er diese beiden eigentlich konträren Genres zu kreuzen versteht. Das gilt auch für seinen neuen Film. In den USA kam dieser pünktlich zum Valentinstag heraus und war vergleichsweise erfolgreich. In Deutschland reicht es dennoch nur für einen versteckten digitalen Release. Und das auch zu einem sonderbaren Zeitpunkt: Anstatt den Film eben zum Valentinstag oder alternativ an Halloween zu veröffentlichen, die beiden naheliegendsten Termine, kommt er mitten im Sommer heraus. Gut möglich, dass Heart Eyes – Der Pärchen-Killer dadurch untergehen wird. Das wäre schade, da die Horrorkomödie durchaus Spaß macht und dabei auch ungemein sympathisch ist.

Inhaltlich genügsam

Viel Tiefgang hat das Ganze nicht. Man hätte aus dem Stoff durchaus auch eine Satire auf den Valentinstag machen können, die sich kritisch mit der Kommerzialisierung von Gefühlen und Partnerschaft auseinandersetzt. So weit wollte man dann aber doch nicht gehen. Auch die Aufklärung, warum der Killer diese Morde begeht, ist in der Hinsicht unbefriedigend. Natürlich muss nicht jeder Horrorfilm inhaltliche Ansprüche verfolgen, manche dürfen auch einfach Spaß machen. Dennoch hat man bei Heart Eyes – Der Pärchen-Killer das Gefühl, dass der Film unter seinen Möglichkeiten geblieben ist und ein bisschen mehr Biss gut hätte vertragen können. So richtig einfallsreich ist das Drehbuch nicht, erst zum Ende hin dreht die Geschichte noch etwas auf.

Dafür sind die Kills durchaus bemerkenswert. Schon bei der obligatorischen Einführung, die den Killer in Aktion zeigt, darf sich das Publikum auf einen besonders fiesen Tod freuen. Und auch zum großen Finale hin wird einiges aufgetischt. Da auch das Zusammenspiel von Olivia Holt (Totally Killer – Gefährliches Spiel mit der Zeit) und Mason Gooding (Y2K) funktioniert und es den einen oder anderen amüsanten Dialog gibt, können Fans durchaus einen Blick auf diesen (anti-)romantischen Slasher werfen. Heart Eyes – Der Pärchen-Killer erfindet das Genre sicherlich nicht neu, bietet sich aber für launige Videoabende an. Es müssen ja nicht unbedingt Dates sein.