Freakier Friday
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Freakier Friday

Freakier Friday
„Freakier Friday“ // Deutschland-Start: 7. August 2025 (Kino) // 7. November 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Ganz einfach ist das Leben für Anna Coleman (Lindsay Lohan) nicht gerade. So muss sie sich nicht nur als Managerin der chronisch unsicheren Sängerin Ella (Maitreyi Ramakrishnan) mit deren Marotten herumschlagen, während sie ihre eigene musikalische Karriere aufgegeben hat. Sie hat zudem auch immer wieder Stress mit ihrer Teenager-Tochter Harper (Julia Butters), die sie alleine großgezogen hat. Oder fast allein, denn Annas Mutter Tess (Jamie Lee Curtis) hat sich regelmäßig eingebracht, ein bisschen zu regelmäßig. Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, verliebt sich Anna in den Witwer Eric Davies (Manny Jacinto), mit dessen Tochter Lily (Sophia Hammons) Harper im Clinch ist. Die Versuche, die Patchworkfamilie zu einer Einheit zu formen, sind bislang immer wieder gescheitert. Doch dann kommt es zu einem seltsamen Ereignis, bei dem Tess und Anna die Körper mit Harper und Lily tauschen – eine Erfahrung, die den beiden älteren Frauen schrecklich bekannt vorkommt …

Fortsetzung des Remakes der Adaption

Dass Disney keinerlei Skrupel dabei hat, bewährte Stoffe wieder und wieder zu verwenden, ist kein Geheimnis. Keines der großen Hollywood-Studios setzt vergleichbar stark auf Fortsetzungen, Remakes und Reboots. Ein Beispiel hierfür ist der 1972 erschienene Roman Freaky Friday von Mary Rodgers. So gab es bereits vier Jahre später mit Ein ganz verrückter Freitag eine erste Adaption, der mit Annabelles größter Wunsch (1995) und Freaky Friday – Ein voll verrückter Freitag (2003) zwei weitere Adaptionen folgten. Außerdem gab es zwei weitere TV-Filme, die auf den Folgeromanen von Rodgers basierten. Da das alles offensichtlich sehr profitabel war, bringt der Konzern mit Freakier Friday den nächsten Film des Franchises in die Kinos. Bei diesem handelt es sich um den Nachfolger des Hits von 2003. Anstatt aber die besagten Folgeromane erneut zu verfilmen, dachte man sich für diese Fortsetzung eine eigene Geschichte aus.

Das bedeutet aber nicht, dass man deswegen Neuland betritt. Tatsächlich versuchte man bei dem inzwischen sechsten Film, sich eng an die Vorlage von 2003 zu halten. Das hat nicht nur zur Folge, dass die beiden Protagonistinnen zurückkehren und damit die beiden Hauptdarstellerinnen. Es gibt noch einige weitere im Ensemble, die man aus dem ersten Film kennt. Die meisten davon haben aber kaum etwas zu tun, das hat zuweilen mehr von einem Gastauftritt, der vor allem aus Nostalgiegründen drin ist – wie bei so vielen Franchisefilmen der letzten Zeit. Freakier Friday richtet sich schon massiv an die Fans des Vorgängers, setzt dessen Kenntnis auch mehr oder weniger voraus. Ein paar Erklärungen für Neulinge gibt es zwar schon. Außerdem funktioniert die Grundgeschichte ohne Kontext. Es geht aber schon eine Menge verloren, sofern man den ersten Teil nicht kennt.

Ein doppeltes Ungleichgewicht

Während man darüber hinwegsehen kann, hat Freakier Friday ein anderes Problem, das sich kaum ignorieren lässt: Die beiden Jungschauspielerinnen haben ziemlich wenig zu tun. Ein Grund ist, dass sie die beiden älteren Frauen spielen, die bereits einen Körpertausch hinter sich haben und deshalb die damit verbundenen Erkenntnisse gewonnen haben. Tess und Anna haben deutlich weniger zu lernen, sie können sich bereits in andere einfühlen. Dadurch kommt es zu einem großen Ungleichgewicht. Wo beim letzten Mal die beiden Protagonistinnen gleich bedeutsam waren und jeweils durch die Erfahrung wachsen konnten, liegt der Fokus dieses Mal so stark auf den alten Körpern, in denen die Jugendlichen stecken, dass die anderen völlig an den Rand gedrängt werden. Julia Butters und Sophia Hammons bekommen erst gar nicht die Gelegenheit, einen eigenen Eindruck zu hinterlassen.

Das heißt aber nicht, dass der Film nicht funktioniert. Streckenweise funktioniert er sogar sehr gut, Regisseurin Nisha Ganatra (Late Night – Die Show ihres Lebens) ist eine Komödie geglückt, die sowohl in den vielen witzigen wie auch den emotionalen Szenen überzeugt. Dabei hat besonders Jamie Lee Curtis (Everything Everywhere All At Once) einen Glanzmoment nach dem anderen, wenn sie einen Heidenspaß damit hat, eine Teenagerin im Körper einer Großmutter zu spielen. Und wenn sie Spaß hat, geht es einem als Zuschauer bzw. Zuschauerin fast automatisch ebenso. Allein für sie lohnt es sich, den Nachfolger anzuschauen, der deutlich besser geworden ist, als man das erwartet hätte. Allerdings war der Vorgänger schon in sich stimmiger, weshalb Freakier Friday eine zwar sympathische, aber manchmal auch etwas enttäuschende Komödie ist.

Credits

OT: „Freakier Friday“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Nisha Ganatra
Drehbuch: Jordan Weiss
Vorlage: Mary Rodgers
Musik: Amie Doherty
Kamera: Matthew Clark
Besetzung: Jamie Lee Curtis, Lindsay Lohan, Julia Butters, Sophia Hammons, Manny Jacinto, Mark Harmon, Chad Michael Murray, Maitreyi Ramakrishnan, Vanessa Bayer

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Freakier Friday
fazit
„Freakier Friday“ knüpft an den Hit von 2003 an und lässt diesmal gleich vier Frauen ihre jeweiligen Körper tauschen. Das Ergebnis ist besser, als man hätte erwarten können, gerade Jamie Lee Curtis hat einen Glanzmoment nach dem anderen. Leider kann der Film aber mit zwei der Protagonistinnen nicht viel anfangen, was zu einem enttäuschenden Ungleichgewicht führt.
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