Butterfly Amazon Prime Video Streamen online
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Butterfly – Staffel 1

Butterfly Amazon Prime Video Streamen online
„Butterfly“ // Deutschland-Start: 13. August 2025 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Eigentlich kennt Rebecca Jung (Reina Hardesty) keine Skrupel. Wann immer ihre Chefin und Mentorin Juno (Piper Perabo), Leiterin der Spionageorganisation Caddis Private Intelligence, ihr einen Auftrag erteilt, führt sie diesen aus. Zahlreiche Menschen hat sie auf diese Weise schon getötet. Als sie jedoch für ihren neuesten unterwegs ist, erlebt sie eine böse Überraschung: Ihr Vater David (Daniel Dae Kim), der vor neun Jahren gestorben sein soll, steht plötzlich vor ihr. Zeit für eine große Aussprache bleibt nicht, da Juno David, der einst mit ihr das Unternehmen gegründet hat, tot sehen will. Also bleibt Rebecca erst einmal nichts anderes übrig, als gemeinsam mit ihrem Vater zu fliehen und aufzuklären, was da eigentlich gespielt wird …

Spionagethriller mit Comic-Wurzeln

Dass Netflix großes Interesse an südkoreanischen Produktionen hat, besonders solchen aus dem Thriller-Genre, ist kein Geheimnis. Inspiriert von dem enormen Erfolg von Squid Game bringt der Streamingdienst ständig neue Titel heraus. Zuletzt etwa gefiel Trigger, eine perfide Serie über labile Menschen, die gezielt mit Schusswaffen versorgt werden, damit sie ein Blutbad anrichten. Auf den ersten Blick sieht es danach aus, als ob Amazon Prime Video mit Butterfly seine eigene Version solcher Werke herausbringen möchte. Tatsächlich handelt es sich bei dem Spionagethriller trotz der beiden südkoreanischen Hauptfiguren aber um eine US-amerikanische Produktion, bei der überwiegend auf Englisch gesprochen wird. Und auch die Vorlage stammt aus dem Westen: Die Serie basiert auf einer Comicreihe, die von Arash Amel erdacht wurde.

Das muss erst einmal nicht schlecht sein, die Kombination aus zwei Kulturkreisen kann recht spannend werden. Leider ist Butterfly da aber ziemlich beliebig. Das Setting bringt zwar immer wieder reizvolle Bilder mit sich, etwa wenn eine Schlüsselszene auf einem Markt voll umherwuselnder Menschen spielt. Aber das ist doch eher oberflächlich. Überhaupt ist die Serie über weite Strecken sehr generisch, schafft es weder bei den Figuren noch der Handlung, merkliche Akzente zu setzen. Auffällig ist allenfalls der starke Fokus auf Eltern-Kind-Beziehungen. Die zwischen Daniel und Rebecca wird dabei von der zwischen Juno und ihrem Sohn Oliver (Louis Landau) gespiegelt. In den besten Momenten spielen die beiden Duos einander aus, wenn sie etwa versuchen, einen Keil zwischen sie zu treiben. Diese Momente sind aber zu kurz und zudem etwas billig. Das hat teilweise mehr von einer Seifenoper als einem tatsächlichen Thriller.

Schwache Geschichte, mäßige Action

So richtig spannend wird die Serie auch nicht. Das liegt teilweise an der Vorhersehbarkeit, wenn ein Klischee nach dem anderen abgearbeitet wird. Gerade bei einer Spionagegeschichte, die mit Paranoia arbeiten will und überraschenden Wendungen, ist das zu wenig. Es liegt aber auch an der Action. Da sind immer wieder Szenen dabei, bei denen Butterfly geradezu schockierend schwach ist und sich wie so viele US-Produktionen auf schnelle Schnitte verlässt, um eine Dynamik vorzugaukeln, welche die Kämpfe gar nicht haben. Man nimmt dem Ensemble da auch nicht immer ab, dass es überhaupt weiß, was es tut. Da hätte man sich lieber doch an fernöstlichen Werken orientieren sollen. Manche Passagen sind besser geglückt, ein Komplettausfall ist das also nicht. Es trägt aber zu der Enttäuschung bei, die diese Serie hinterlässt.

Sie ist zudem nicht konsequent genug. Hin und wieder merkt man die Comic-Quellen, etwa bei einigen überzeichneten Figuren. Anstatt das dann aber auch so durchzuziehen, will man an anderen Stellen schon ernst sein und versucht sich sogar an gesellschaftlichen Themen. Das überzeugt dann aber nicht, weder für sich genommen noch in Kombination. Am Ende ist Butterfly daher nichts Halbes und nichts Ganzes. Wenn die erste Staffel nach sechs Folgen mit einem recht plumpen offenen Ende daherkommt, ist der Ärger groß. Nicht nur, dass es keinen befriedigenden Abschluss gibt und sich kaum etwas entwickelt hat. Man bekommt auch keinen überzeugenden Grund, warum man diese Geschichte noch beim nächsten Mal verfolgen müsste.

Credits

OT: „Butterfly“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Kitao Sakurai, Jinmin Kim, Jann Turner
Drehbuch: Steph Cha, Ken Woodruff, Diana Son, Denise Thé, Sung Rno, Dave Kalstein
Idee: Steph Cha, Ken Woodruff
Vorlage: Arash Amel
Musik: Curtis Green, Min He
Kamera: Kanamé Onoyama
Besetzung: Daniel Dae Kim, Reina Hardesty, Louis Landau, Piper Perabo

Bilder

Trailer

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Butterfly – Staffel 1
fazit
Basierend auf einer Comic-Reihe erzählt „Butterfly“ von einem Vater-Tochter-Duo auf der Flucht und der skrupellosen Chefin einer Spionageorganisation. Der Mix aus USA- und Südkorea-Elementen bleibt farblos, die Action ist oft mäßig, der Inhalt ist weitgehend generisch. Da das Ende auch noch völlig unbefriedigend ist, ist die Thrillerserie insgesamt eine Enttäuschung.
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