
Sam (Rebel Wilson) und Betsy (Anna Camp) sind seit über 30 Jahren beste Freundinnen. Es steht also außer Frage, dass sie bei Betsys Hochzeit ihre Trauzeugin sein wird. Sam lebt allerdings ein Doppelleben und arbeitet insgeheim als Geheimagentin. Während des Junggesellinnenabschieds in Paris kollidieren ihre beiden Welten. Zwar kann sie ihren echten Beruf vor ihren Freundinnen verheimlichen, ihre Nachlässigkeit beim Planen der Festivitäten führt jedoch dazu, dass Betsy Virginia (Anna Chlumsky) als neue Trauzeugin vorzieht. Als die Hochzeit jedoch unerwartet von einer Gruppe Söldner angegriffen wird, liegt es allein an Sam, ihre Freunde zu retten und die wahren Motive der Hochzeitscrasher herauszufinden.
Pitch Perfect trifft Actionkino
Für seine neueste Action-Komödie bringt Regisseur Simon West (Old Guy – Alter Hund mit neuen Tricks) mit Rebel Wilson und Anna Camp zwei Hauptdarstellerinnen zurück, die sich bereits in den Pitch Perfect Filmen das Spotlight teilten. Eine Tatsache, die der Film nicht müde wird, immer wieder zu erwähnen. Darüber hinaus ist Bride Hard, wie der Titel bereits ahnen lässt, eine Mischung aus Brautalarm und Stirb langsam, ohne jemals die Qualität beider Filme wenigstens zu erahnen.
Vom Altar auf den Schießstand
Der hoffentlich schönste Tag im Leben eines jungen Paares endet in Chaos und Gewalt, als bewaffnete Söldner scheinbar grundlos ihre Hochzeit crashen. Eine Prämisse, die skurril klingt, aber mit etwas Wohlwollen durchaus solide Rahmenbedingungen für eine abgedrehte Action-Komödie verspricht. Aber wie das heilige Versprechen der Ehe, das immerhin durchschnittlich in der Hälfte aller Fälle in einer Scheidung endet, bricht auch Bride Hard mit diesem metaphorischen Versprechen. Die Handlung könnte vorhersehbarer nicht sein, die einzigen gelungenen Elemente bleiben die Versuche von Anekdoten an Pitch Perfect, Stirb langsam, Brautalarm und genreverwandte Filme. Wenn es darum geht, auf eigenen Beinen zu stehen, liefert das Drehbuch von Bride Hard keinerlei neue Elemente oder auch nur einen Funken innovativer Ansätze.
Für eine gelungene Action-Komödie braucht es zugegebenermaßen nicht zwingend eine inspirierende Handlung, solange Action und Humor gut inszeniert und pointiert sind. Trotz einer FSK-16-Einordnung bleibt zumindest die Action sowohl zahnlos als auch blutleer, funktioniert aber zumindest vereinzelt über Situationskomik und Bruce Lee ähnliche Übertreibung. Die Witze werden der Jugendfreigabe eher gerecht, wer auf spitze oder gar clevere Pointen hofft, wird allerdings enttäuscht. Stattdessen liefert Bride Hard eine Art von vulgärem, stumpfem Humor, der zu mehr Fremdscham einlädt als so mancher Junggesellenabschied. Da’Vine Joy Randolphs Lydia scheint einzig darin definiert, regelmäßig zum Hochprozentigen zu greifen – ein Bewältigungsmechanismus, der womöglich auch dem Publikum von Bride Hard nicht ganz ungelegen käme.
Ungenutzte Talente
Dank der nicht vorhandenen Charaktertiefe gibt es abseits des Bedienens abgedroschener Klischees kaum eine Möglichkeit für den Cast, schauspielerisch hervorzustechen. Rebel Wilson und Anna Camp zeigen trotz gemeinsamer früherer Projekte keinerlei Chemie vor der Kamera. Darüber hinaus fehlt Wilson das Taktgefühl für Situationskomik. Selbst die Oscar-prämierte und in The Holdovers durchweg fantastische Da’Vine Joy Randolph bewirbt sich hier eher für eine Goldene Himbeere. Stephen Dorff als Antagonist ist so austauschbar wie seine gesamte Armee an Söldnern. Lediglich Justin Hartley in der Rolle eines sich selbst überschätzenden Schnösels stellt einen kleinen schauspielerischen Lichtblick dar. Zumindest Handlungskulisse und die choreografische Inszenierung der Actionsequenzen laden immer wieder zum Hinschauen ein, vermögen es aber keineswegs, Bride Hard aus der Unterdurchschnittlichkeit emporzuheben.
OT: „Bride Hard“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Simon West
Drehbuch: Shaina Steinberg, CeCe Pleasants Adams
Musik: Ryan Shore
Kamera: Alan Caudillo
Besetzung: Rebel Wilson, Anna Camp, Anna Chlumsky, Da’Vine Joy Randolph, Gigi Zumbado, Stephen Dorff, Justin Hartley
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