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© ARD Degeto/Christine Schröder

Unschuldig

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„Unschuldig“ // Deutschland-Start: 7. Dezember 2019 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Mehrere Jahre saß Alex Schwarz (Felix Klare) im Gefängnis, nachdem er wegen Mordes an seiner Frau verurteilt worden war. Dabei bestand er immer darauf, unschuldig zu sein, tut es nach wie vor. Aber niemand wollte ihm glauben. Als jedoch der Hauptbelastungszeuge auf dem Sterbebett gesteht, gelogen zu haben, wendet sich das Blatt. Alex kommt tatsächlich wieder frei. Marion Mosbach (Anna Loos), die Schwester der Toten, kann dies nicht glauben, da sie noch immer von der Schuld ihres Schwagers überzeugt ist. Zusammen mit ihrem Mann Uwe (Godehard Giese) will sie alles dafür tun, dass Alex’ Kinder Lasse (Yuri Völsch) und Lena (Ruby M. Lichtenberg), die die letzten sieben Jahre bei ihnen aufgewachsen sind, nicht zu ihrem Vater zurückkommen. Während Letzterer um das Sorgerecht kämpft, nimmt Kriminaloberkommissarin Katrin Jahnke (Britta Hammelstein) die Ermittlungen wieder auf …

Krimi-Zweiteiler trifft Drama

Eigentlich sollte man ja meinen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender mehr als genug damit beschäftigt sind, die bestehenden Krimireihen und -serien fortzusetzen. Schließlich muss das mordlustige Publikum mehrfach pro Woche mit Nachschub bedient werden. Das hindert sie aber nicht daran, zwischendurch auch immer wieder einzelne für sich stehende Filme zu produzieren. Dieses Jahr gab es beispielsweise Lillys Verschwinden über einen Familienurlaub, der in einem Alptraum endet, als eines der Kinder plötzlich fort ist. Flucht aus Lissabon handelt von einer Agentur, die sich auf Fake News spezialisiert hat, einen autoritären Herrscher und eine IT-Spezialistin auf der Flucht. Etwas älter ist das Beispiel Unschuldig, ein Krimi-Zweiteiler, der 2018 auf dem Filmfest Hamburg lief und mehr als ein Jahr später dann auch im Fernsehen zu sehen war.

Die ARD-Produktion ist dabei ein klassischer Whodunit, bei dem das Publikum spekulieren darf und soll, wer denn hinter einem brutalen Mord steckt. Etwas aus dem Rahmen fällt dabei jedoch die zeitliche Komponente. Normalerweise setzen die Geschichten in solchen Krimis kurz nach dem Entdecken des Verbrechens an. Bei Unschuldig liegen hingegen mehrere Jahre dazwischen während derer der Fall eigentlich gelöst schien. Theoretisch wäre das gar nicht notwendig gewesen. Wenn es allein um die Frage geht, wer der Täter bzw. die Täterin ist, hätte man genauso gut die Phase dazwischen streichen können. Zumal die Ermittlungen nicht wirklich umfangreich sind. Zwar ist die Polizei schon auf der Suche nach Spuren und stößt dabei auf Hinweise, die sie Jahre zuvor übersehen hat. Das läuft aber ein wenig nebenher.

Nicht sehr interessant

Stattdessen ist Unschuldig über weite Strecken eher ein Drama. Im Mittelpunkt steht dabei das Verhältnis des Protagonisten zu den anderen Menschen. Während sich seine Schwägerin und deren Mann eindeutig von ihm abgewandt haben, ebenso frühere Freunde, hält Alex’ Bruder Daniel (Sascha Alexander Gersak) fest zu ihm. Der spannendste Aspekt sind die beiden Kinder, die zwischen den Stühlen sitzen. Während Lena kaum noch Erinnerungen an die Eltern hat, will Lasse den Kontakt wiederaufnehmen. An Konflikten mangelt es also nicht. An interessanten Einfällen hingegen schon: Da werden eigentlich nur die üblichen Standardsituationen abgespult. Man investierte auch nicht sehr viel Zeit in die Entwicklung, der Film ist über weite Strecken ziemlich statisch – was etwas wenig ist für das, was hier erzählt werden sollte.

Mehr Dynamik gibt es im Hinblick auf den Fall. Wir es bei Krimis üblich ist, kommt es im Laufe der Zeit zu diversen Wendungen. Leider ist aber auch in der Hinsicht nichts Spannendes dabei. Da werden dann wieder verheimlichte Streitigkeiten ausgepackt, dazu die obligatorische Affäre, die natürlich alles ändert. Ein Klischee nach dem anderen also. Die Auflösung ist dann auch ein wenig billig, da sie aus dem Nichts kommt. Viel Mühe hat man sich da also nicht gegeben. Unschuldig ist dann insgesamt auch ein nur durchschnittlicher Genrevertreter, den man im Anschluss schnell wieder vergessen hat. Er sticht allenfalls durch die Länge wirklich hervor, weil es für den Inhalt nicht unbedingt drei Stunden gebraucht hätte. Die Zeit wäre anderweitig besser investiert worden, einige der angesprochenen Themen hätten das verdient.

Credits

OT: „Unschuldig“
Land: Deutschland
Jahr: 2018
Regie: Nicolai Rohde
Drehbuch: Florian Oeller
Musik: Annette Focks
Kamera: Felix Novo de Oliveira
Besetzung: Felix Klare, Sascha Alexander Geršak, Anna Loos, Yuri Völsch, Ruby M. Lichtenberg, Godehard Giese, Florian Panzner, Steven Scharf, Britta Hammelstein, Almila Bagriacik

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Unschuldig
fazit
„Unschuldig“ erzählt von einem Familienvater, der wegen Mordes an seiner Frau verurteilt wurde und jetzt wieder auf freiem Fuß ist. Der Zweiteiler ist über weite Strecken eher ein Drama, wenn es um die schwierigen Beziehungen zu den anderen Menschen geht. Er überzeugt dabei aber nicht so wirklich, da zu viele Klischees abgearbeitet werden, auch der Krimiteil ist nicht besonders gut.
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