
Zwölf Jahre ist es mittlerweile her, dass der bekannte Kunstsammler Michaël Heinz bei einem mysteriösen Feuer ums Leben gekommen ist, bei dem auch sämtliche Bilder zerstört worden sein sollen. Doch seine Tochter Tamara Chamade (Camille Lou) hat sich noch immer nicht damit abgefunden und sucht nach einer Erklärung dafür, was damals wirklich geschehen ist. Ihre ältere Schwester Sylvia (Constance Labbé) will hingegen nichts davon wissen, würde gern endlich einen Schlussstrich ziehen. Aktuell gilt ihre Sorge ohnehin der dritten Schwester Alexia (Claire Romain), die mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Als die beiden sich um die Angelegenheit kümmern wollen, trifft Tamara ihren Exfreund Quentin Chapuis (MB14) wieder, der mittlerweile bei der Polizei arbeitet und dort ausgerechnet für Kunstdiebstahl zuständig ist. Das ist etwas ungünstig, da sie vorhat, tatsächlich ein Bild aus einer Ausstellung zu stehlen, von dem sie überzeugt ist, dass es sich um eines der angeblich verbrannten Werke aus der Sammlung ihres Vaters handelt …
Live-Action-Adaption des Manga-Klassikers
Eigentlich ist Cat’s Eye von Tsukasa Hojo ja ein alter Hut. Vierzig Jahre ist es dieses Jahr her, dass die Mangareihe um drei diebische Schwestern ihr Ende nahm. Gleiches gilt für die Animeserie, die hierzulande unter dem Titel Ein Supertrio bekannt wurde. Und doch taucht dieses immer mal wieder in neuen Filmen und Serien auf. Da war zum einen Lupin III. vs. Ein Supertrio – Cat’s Eye, ein Crossover mit einer nicht minder bekannten Manga-Diebesgröße. Sie hatten zudem einen Gastauftritt in City Hunter The Movie: Angel Dust, was naheliegend ist, da City Hunter ebenfalls eine Mangareihe von Hojo ist. Während Fans, noch auf eine weitere Animeserie um das Trio warten, welche im September 2025 auf Disney+ an den Start gehen soll, gibt es mit Cat’s Eyes schon mal eine andere Serie, um sich die Zeit zu vertreiben.
Ein puristisches Publikum könnte dabei mit der Nase rümpfen. Nicht nur, dass die Geschichte hier als Live-Action umgesetzt wurde, nicht als Anime. Die Serie stammt zudem aus Frankreich. Damit tritt sie in die Fußstapfen von Nicky Larson: City Hunter, einer weiteren französischen Live-Action-Adaption nach Hojo. Aber auch wenn der Verdacht naheliegt, haben die beiden Produktionen nichts miteinander zu tun. Das zeigt sich schon an der Tonalität. Handelt es sich bei dem besagten Film um ein Werk der bekannten Comedy-Clique La Bande à Fifi, was mit entsprechend viel Humor einhergeht, da ist die neue Serie ernst gemeint. Das heißt aber nicht, dass Cat’s Eyes nicht auch albern sein kann. Das ergibt sich aus der Vorlage, wenn drei Diebinnen auf Spurensuche sind und viele Figuren überzeichnet sind. Man sollte aber keine Witze oder ähnliches erwarten, zumindest nicht im größeren Stil.
Solide mit Längen
Stattdessen sollen die Zuschauer und Zuschauerinnen mitfiebern, wenn das Trio den Kampf mit einer gefährlichen Schattenorganisation aufnimmt. Wobei die ganz großen Überraschungen ausbleiben. Nicht nur, dass die Serie einiges von der Original-Geschichte aufgreift, weshalb Fans wissen, in welche Richtung sich das alles bewegt. Man hat zudem keine Probleme damit, frühzeitig Teile zu verraten. Ein weiteres Manko ist, dass man bei Cat’s Eyes das Gefühl hat, dass sich die Geschichte nach einem wendungsreichen Einstieg zu langsam weiterentwickelt. Natürlich passiert schon was, etwa bei den gelegentlichen Actionszenen. Und doch dreht man sich im Kreis, wenn die Schwestern durch die Gegend hasten auf der Suche nach Bildern und dabei gleichzeitig von einer Killerin und der Polizei gejagt werden. Die Staffel zieht sich etwas.
Zwischendurch gibt es aber immer mal wieder Szenen, die dann doch einen Blick rechtfertigen, etwa wenn sich die drei für einen ihrer Einsätze richtig herausputzen. Das Pariser Setting bietet auch etwas fürs Auge, wenngleich es natürlich eine Veränderung im Vergleich zum japanischen Original darstellt. Das Zusammenspiel des Ensembles passt auch. Am Ende ist Cat’s Eyes eine ganz ordentliche Adaption geworden, mit der sich Fans ebenso wie Neulinge die Zeit vertreiben können. Sicher wäre da noch mehr drin gewesen, etwa im Hinblick auf die Heists. Aber es reicht doch als Zeitvertreib.
OT: „Cat’s Eyes“
Land: Frankreich
Jahr: 2024
Regie: Alexandre Laurent
Drehbuch: Michel Catz, Justine Kim Gautier, Antonin Martin-Hilbert
Vorlage: Tsukasa Hojo
Musik: François Liétout
Kamera: Jean-Philippe Gosselin
Besetzung: Camille Lou, Constance Labbé, Claire Romain, MB14, Élodie Fontan, Cindy Bruna, Simon Ehrlacher, Grégory Fitoussi, Ophelia Kolb, Gilbert Melki, Carole Bouquet, Léon Plazol
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