Memoiren einer Schnecke (Kinostart: 24. Juli 2025) erzählt die Geschichte der Zwillinge Grace und Gilbert, die nach dem Tod der Eltern getrennt in verschiedenen Pflegefamilien aufwachsen. Die Erfahrungen, die sie dort machen, sind nicht immer die glücklichsten. Zumindest Grace findet aber immer wieder Halt, sei es in ihrer Freundschaft mit Pinky oder auch in ihrer Schneckensammlung, muss dabei jedoch ebenfalls traurige Erfahrungen sammeln. Wir hatten das Glück, Regisseur Adam Elliot bei der Premiere in Annecy 2024 treffen zu dürfen und mit ihm über sein für einen Oscar nominiertes Animationsdrama zu sprechen. Im Interview unterhalten wir uns über das Horten, Familien und die Freude handgemachter Animation.
Könnest du uns etwas über die Entwicklung des Films erzählen? Wie bist du auf die Idee dazu gekommen?
Nun, es war ein achtjähriges Projekt von der Idee bis heute. Und ich kann mich nicht mehr genau erinnern, weil es so lange her ist. Aber mein Vater starb vor etwa acht Jahren. Er und meine Mutter waren Messies. Aber nicht im unhygienischen Sinne, weißt du, sie sammelten Dinge. Sie nannten sich selbst nicht Messies. Sie wussten nicht, dass sie Messies waren. Aber sie hatten eine Menge Zeug. Als mein Vater starb, mussten wir seine Sachen loswerden. Und dann zogen wir mit unserer Mutter vom Land in die Stadt. Und so mussten wir all diese Sachen verkleinern. Ich war sehr neugierig: Warum sammeln Menschen Dinge? Und wann wird Sammeln zum Problem? Daher kam diese Art der Faszination. Ich habe viele Bücher über die Psychologie des Hortens gelesen. Dabei habe ich festgestellt, dass viele Messies in ihrem Leben schwere Traumata erlitten haben. Meistens haben sie früh ein Kind verloren. Gleichzeitig wollte ich schon immer einen Film über eine sehr enge Freundin drehen, die als Kind gemobbt und gehänselt wurde. Und trotzdem entwickelte sie sich zu einer sehr extrovertierten, extravaganten Person. Wie hat sie sich verändert? Wie ist sie damit umgegangen? So kamen diese beiden Ideen langsam zusammen. Außerdem war ich schon immer von Zwillingen fasziniert. Wenn Zwillinge getrennt werden, ist der Verlust extrem. Es ist, als würde man ein Auge oder ein Körperteil verlieren, weißt du? Aber ich wusste auch, dass ich dieses Mal ein anspruchsvolleres Thema haben wollte. Ich wollte eine Kirche niederbrennen. Ich wollte mich mit Religion und Kulten auseinandersetzen. Als Regisseure sollten wir Grenzen überschreiten. Wir sollten nicht einfach selbstgefällig sein. Und das ist schwierig.
Du hast den Hort-Aspekt angesprochen. Aber warum ausgerechnet Schnecken, wenn Grace so viele Dinge hätte sammeln können?
Ursprünglich hieß das Drehbuch Memoir of Ladybird. Marienkäfer sind faszinierend, weil sie so viele Verwandlungen durchmachen. Doch dann kam der Film Lady Bird heraus. Und vor Jahren erschien Ladybird, Ladybird von Ken Loach. Also suchte ich nach etwas anderem. Etwas Symbolischerem. Als Kind habe ich selbst Schnecken gesammelt. Wie die meisten Kinder sammelte ich Insekten, Eidechsen und so. Und natürlich haben wir alle schon einmal die Fühler einer Schnecke berührt. Und ich dachte: Genau das macht Grace. Sie zieht sich ständig in sich selbst zurück. Sie geht nach innen. Eine Schnecke ist also eine wirklich gute Metapher und ein wirklich gutes Symbol.
Zu Beginn des Films bedeuten die Schnecken Trost für Grace. Sie hat etwas, an dem sie sich festhalten kann und das ihr tatsächlich hilft zu leben. Doch später wird es langsam zu einem Gefängnis. Ist diese Sammlung also eine gute oder eine schlechte Sache?
Ich denke, es ist letztendlich schlecht. Ihr Horten war eine schnelle Lösung. Es war für sie ein schneller Weg, sich sofort zu trösten. Sie kaufte sich etwas Schneckenartiges. Aber letztendlich erkennt sie, insbesondere durch Pinky, dass dies die tieferen Probleme nicht lösen wird. Sie muss mit ihrer Trauer klarkommen. Sie muss mutiger werden und darf sich nicht einfach in diesem selbst auferlegten Gefängnis verstecken. Und sie muss sich reinigen und weitermachen. Sie war zu passiv und zu inaktiv, und es ist Zeit, etwas Mut und Tapferkeit zu zeigen. Ich würde sie nicht als heldenhaft bezeichnen, und ich würde nicht sagen, dass ihre Verwandlung extrem ist. Ich denke, es ist nur eine leichte Verwandlung. Aber eine wichtige.
Wo zieht man also die Grenze? Wann wird die Sammlung zum Gefängnis?
Ich glaube, es ist der Moment, in dem Schamgefühle eintreten. Ich weiß noch, dass meine Mutter Besucher nicht in bestimmte Räume ließ. Graces Selbstwertgefühl sinkt auch rapide, und das ganze Selbstmitleid setzt ein, wenn sie denkt, dass sie nie einen Freund haben wird. Grace wird ziemlich nervig, finde ich.
Du selbst kannst das mit dem Horten also nicht nachvollziehen?
Tatsächlich bin ich selbst ein geläuterter Messie. Ich habe Tierpräparate gesammelt, schlechte Tierpräparate. Ich kaufte gerne Tierpräparate, die schlecht gemacht waren . Und ich habe dekorative Schachteln gesammelt. Ich hatte ein großes Lagerhaus, voll mit all dem Zeug. Alles war sehr ordentlich und organisiert, sodass ich es nicht als Messie betrachtete. Aber als ich meine Eltern sah, dachte ich: Oh, ich werde so wie sie. Also habe ich alles aufgelöst. Mein Partner und ich haben uns verkleinert. Es war, als würden wir in Rente gehen, und wir sind in eine kleinere Wohnung gezogen. Und jetzt sind wir, ich würde nicht sagen, Minimalisten, aber wir leben viel sparsamer und einfacher. Und wir sind glücklicher damit. Wir müssen nicht all diese Dinge putzen und transportieren. Und wenn wir in ein anderes Land ziehen wollen, ist das kein großer Aufwand. Ich glaube, all diese Besitztümer können einen auch fesseln. Als wir den Hort meiner Mutter entsorgten, sagten wir immer: Willst du es oder brauchst du es? Hat dieser Gegenstand allein schon eine Bedeutung? Sie hatte 92 Champagnergläser. Aber sie konnte sie nie benutzen, weil sie nie Champagner trank und nie eine Dinnerparty gab. Deshalb habe ich jetzt eine große Kiste. Ich nenne sie meine Prachtkiste. Und in dieser Kiste sind die Dinge, die mir wirklich etwas bedeuten. Von meinem letzten Film Mary & Max – oder Schrumpfen Schafe wenn es regnet? ist alles weg außer Max. Das ist alles, was ich behalten habe. Was meinen neuen Film angeht, würde ich sagen, dass 90 % davon schon auf der Müllhalde liegen. Alle sind empört, wenn ich ihnen das erzähle. Aber es ist ein Prozess der Destillation und Reinigung. Einen Film über einen Messie zu machen, war schon anstrengend. Wir mussten so viele kleine Details machen, dass ich mir wünschte, ich hätte einen Film über einen Minimalisten gemacht, weil es so viel einfacher gewesen wäre.
Hätte man das ganze Zeug nicht verkaufen können? Vielleicht hätte ja jemand Interesse daran gehabt.
Ja, wir werden eine kleine Ausstellung machen, damit die guten Sachen erhalten bleiben. Beim Animieren geht viel kaputt: Finger fallen ab und Augen fallen heraus. Sie haben also sowieso nur eine sehr kurze Lebensdauer. Und der Gips trocknet und bricht.
Ein weiteres großes Thema in deinem Film ist Familie. Wir beginnen mit der echten Familie. Dann kommt die Pflegefamilie. Und schließlich haben wir Pinky als Ersatzfamilie. Ich habe mich gefragt: Wie würdest du Familie im Allgemeinen definieren? Was ist eine Familie?
Nun ja, die meisten Familien sind zerrüttet und dysfunktional. Ich hatte am Ende von Mary & Max ein Zitat: „Man kann sich seine Freunde aussuchen, aber nicht seine Familie.“ Und ich denke, für mich sind meine Freunde eher meine Familie. Meine Mutter ist sehr alt. Mein Vater ist tot. Meine Geschwister leben in verschiedenen Ländern. Und ich habe keine Kinder. Es sind nur mein Partner und ich. Je älter ich werde, desto mehr wird mir klar, dass meine Freunde eigentlich meine Familie sind.
Dann lass uns ein bisschen über Animation sprechen. Warum Stop-Motion? Weil es nicht mehr so viele gibt, die das machen.
Stop-Motion ist eine sehr teure Kunst. Sie ist sehr langsam. Sie erlebt aber gerade eine Renaissance, da Wes Anderson und Guillermo del Toro Stop-Motion machen. Und es gibt eine gewisse Rebellion gegen künstliche Intelligenz, daher ist der handgemachte Look ein echter Anziehungspunkt. Für mich ist die Antwort ganz einfach: Ich sitze einfach nicht gerne vor einem Computerbildschirm. Ich liebe es, Dinge zu gestalten und zu zeichnen, und die Leute, die ich beschäftige, sind mir sehr ähnlich. Wir sind einfach keine Computer-Freaks. Wir sind praktisch veranlagt. Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund.
Dein erster Spielfilm Mary & Max erschien 2009. Stop-Motion hat sich seither stark verändert, wenn man die Filme von Aardman und Laika betrachtet. Wenn du deinen neuen Film mit dem alten vergleichst, was ist ähnlich? Was hat sich verändert?
Ja, es ist lustig. Wenn man die allererste Folge der Simpsons mit den heutigen Simpsons vergleicht, sieht man, dass sie sehr unterschiedlich sind. Und ich sehe definitiv eine Entwicklung in meiner Ästhetik. In meinen Produktionsdesigns. Aber ich versuche wirklich, es einfach und unperfekt zu halten. Und ich strebe nach Unvollkommenheit. Ich möchte nicht, dass die Dinge zu glatt oder raffiniert aussehen. Es gibt viele Stop-Motion-Studios, deren Animationen mir zu glatt sind. Denn das ist das Schöne an Stop-Motion. Es ist unperfekt und klumpig. Es geht wirklich um den Ton, die Fingerabdrücke und all diese organische Natur. Stop-Motion sei eine aussterbende Kunstform, wird oft gesagt. Und mir wurde gesagt, dass Stop-Motion 1996, als ich auf der Filmschule war, im Sterben liege. Und hier bin ich, 30 Jahre später. Ich bin jetzt zum sechsten Mal in Annecy und sehe: Stop-Motion ist im Moment lebendig und gesund.
Du wolltest also nicht noch mehr Computer in deinem Film einsetzen? Denn es gibt Stop-Motion-Filme, bei denen das der Fall ist.
Nein, wir haben schon sehr früh, sogar bei Mary & Max, entschieden, dass jedes Requisit, jede Figur und jedes Set handgefertigt sein muss. Sogar das Feuer. Das ist zeitaufwändiger und teurer. Digitale visuelle Effekte sind viel einfacher. Aber ich glaube, das Publikum schätzt das. Es weiß, dass es etwas Reales sieht. Mit KI werden wir das sicher nachahmen können. Aber dann ist es synthetisch. Es ist nicht real. Ich finde, viele Animationen sind heutzutage synthetisch. Sie sind zu stark von Computertechnologie und Software abhängig. Trotzdem ist es schön, hier in Annecy viele Studenten mit ihren Notizbüchern herumlaufen zu sehen, die auf Papier zeichnen. Ich habe nicht viele Leute mit Tablets gesehen. Vielleicht müssen sie das ja bei der Arbeit tun. Aber es kommt alles wieder auf Bleistift und Papier zurück. Ich mache meine Storyboards immer noch auf Papier und benutze kein Tablet. Ich denke auch, dass es derzeit eine Abkehr von KI gibt. Alle haben Angst vor KI. Ich bin sicher, dass KI viele Animatoren ersetzen wird. Und hier in Annecy gibt es offenbar einige KI-Filme. Und das ist sehr umstritten. Manche sagen, nein, es sollte in Annecy niemals KI-Filme geben. Aber ich denke, es geht um eine gesunde Diskussion und Debatte über die Zukunft der Animation.
Du hast vorhin Wes Anderson und Guillermo del Tor erwähnt. Beide haben kürzlich für Netflix gearbeitet. Aardman auch. Hast du jemals darüber nachgedacht, für einen Streaming-Dienst zu arbeiten?
Mary & Max wurde zunächst an Netflix in Amerika und dann an Netflix Australien verkauft. Meine Kurzfilme sind auch online. Aber ich denke, es kommt letztendlich auf die kreative Kontrolle an. In diesem Film hatte ich völlige Freiheit, zu tun, was ich wollte. Obwohl wir 16 ausführende Produzenten hatten, haben mich alle in Ruhe gelassen und mir vertraut. Es kommt also wirklich darauf an. Ich glaube, ich liebe es immer noch, einen Film im Kino zu sehen. Und oft, wenn man für Streaming arbeitet, bekommt man diese Möglichkeit nicht. Ich glaube, bei Pinocchio war das so. Aber bei Streamingdiensten gehen Filme verloren. Sie sind vielleicht ein oder zwei Wochen präsent und verschwinden dann im Äther. Nichts ersetzt das gemeinsame Kinoerlebnis. Gerade bei Komödien ist es immer lustig, sie mit Publikum zu sehen. Es sei denn, es ist eine schlechte Komödie.
Eine letzte Frage. Die Geschichte beginnt damit, dass Grace auf ihr Leben zurückblickt und ihre Geschichten erzählt. Später folgt eine Art Abschiedsbrief von Pinky, in dem sie ebenfalls zurückblickt und Grace etwas erzählt. Wenn du der Welt eine letzte Botschaft schreiben würdest, wie würde diese lauten?
In vielen meiner Filme gibt es Grabsteine mit lustigen Grabinschriften. Mein Lieblingszitat stammt wohl aus Harvie Krumpet: „Life is like a cigarette, smoke it to the butt.“ Das habe ich geschrieben, obwohl viele Leute denken: „Oh, das hast du einfach geklaut.“ Aber nein, ursprünglich hieß es: „life is like a lollipop, suck it to the stick.“ Aber ich wollte etwas Ironischeres.
Vielen Dank für das Interview!
Memoir of a Snail tells the story of twins Grace and Gilbert, who grow up separated in different foster families after the death of their parents. Their experiences there aren’t always the happiest. Grace, at least, always finds support, whether in her friendship with Pinky or in her snail collection, but she also has to endure some sad experiences along the way. We were fortunate enough to meet director Adam Elliot at the premiere in Annecy in 2024 and talk to him about his Oscar-nominated animated drama.
Could you tell us a bit about the development of the film? How did you come up with the idea for it?
Well, it’s been an eight-year project from concept to now. And I can’t really remember what it was so long ago. But my father died about eight years ago. He and my mother were hoarders. But not hoarders in that sort of unhygienic sense, you know, they collected things. They didn’t call themselves hoarders. They didn’t know they were hoarders. But they had a lot of stuff. So, when my father died, we had to get rid of his stuff. And then we moved our mother from the country to the city. And so we had to downsize all those stuff. I was very curious: Why do people collect things? And when does collecting become a problem? And so, there was that sort of fascination. I was reading a lot of books on the psychology of hoarding. And I found that a lot of hoarders have suffered a large degree of trauma in their lives. More often than not, they’ve lost a child at an early age. At the same time, I’ve always wanted to make a film about a very close friend of mine who was bullied and teased as a child. And yet, she grew into this very extroverted, flamboyant person. How did she transform? How did she cope through all that? So, the two sort of ideas slowly came together. And the other thing, too, was I’ve always been fascinated by twins. And when twins are separated, how the loss is extreme. It’s like losing an eye or losing a limb, you know? But also I knew this time I wanted to have some more challenging subject matter. I knew I wanted to burn down a church. I wanted to tackle religion and cults. As directors we should be pushing the boundaries. We shouldn’t just be complacent. And that’s tricky.
You talked about the hoarding aspect. But why snails of all the things Grace could collect?
Well, originally the screenplay was Memoir of Ladybird. Ladybirds are fascinating because they go through so many transformations. But then that film Lady Bird came out. And then years ago there was Ladybird, Ladybird by Ken Loach. So I was looking for something else. Something a bit more symbolic. And then, you know, I collected snails as a child. Like most kids I collected insects and lizards and things. And of course, we’ve all touched a snail’s antennas. And I thought, well, actually that’s what Grace is doing. She’s retracting into herself all the time. She’s going inwards. So a snail is a really good metaphor and a really good symbol.
In the beginning of the film, the snails mean comfort to her. She has something that you can cling to and that helps her to live, actually. And then later, it slowly turns into a prison. So is this collection a good thing or a bad thing?
I think it ultimately is a bad thing. Her hoarding was a quick fix. It was a quick way for her to feel some immediate comfort. She’d go and buy something that was snail-like. But ultimately, she realizes, particularly through Pinky, that this is not going to solve the deeper issues. Grace has got to come to terms with her grief. She’s got to be braver and can’t just hide in this self-imposed prison. She’s got to get a cleanse and move on. She’s been too passive and too inactive, and it’s time to show some bravery and courage. I wouldn’t say she’s heroic, and I wouldn’t say her transformation is extreme. I think it’s just a mild transformation. But it’s an important one.
So where do you draw the line? When does a collection start to become a prison?
I think it’s when shame kicks in. I know with my mother, she wouldn’t let visitors into certain rooms. Grace’s self-esteem plummets too and the whole self-pity things comes in when she thinks she’ll never have a boyfriend. Grace does become quite annoying, I think.
So you’d never hoard yourself?
Actually I’m a reformed hoarder myself. I collected taxidermy, bad taxidermy. I liked to go and buy taxidermy that was badly done. And I collected ornamental boxes. I had a big warehouse, just full of all this stuff. It was all very neat and organized so I didn’t see it as a hoard. But when I saw my parents, I thought, oh, I’m going to become like them. So, I solved everything. My partner and I, downsized. It was like we were retiring, and we moved into a smaller apartment. And we’re now, I wouldn’t say we’re minimalist, but we live a much more frugal, simplistic lifestyle. And we’re happier for it. We don’t have all these things to clean and move. And if we want to go and live in another country, it’s not a big effort. I think all these possessions can tie you down as well. When we were getting rid of my mum’s hoard, we had that expression: Do you want it or do you need it? Does this object have a sentiment alone? She had 92 champagne glasses. But she could never use it because she never drank champagne and she never had a dinner party. So now I have a big box. I call it my glory box. And in that box are the things that really have meaning to me. So, for my last film, Mary & Max, everything is gone except Max. It’s all I’ve kept. As for my new film I’d say 90% of it is already at the rubbish dump. Everybody gets upset when I tell them that. But it’s a process of distillation and cleansing. It’s weird making a film about a hoarder. We’ve had to make so many little bits I’d wished I’d made a film about a minimalist because it would have been so much easier.
Couldn’t you have sold all that stuff? Maybe somebody would have been interested in it.
Yeah, we’re going to have a little exhibition so that the good stuff will be kept. A lot of it breaks when you’re animating: the fingers drop off and eyes fall out. So they have a very temporary life anyway. And the plaster dries up and breaks.
Another huge topic in your film is family. We start with the real family. Then comes the foster family. And then we have Pinky as the substitute family. So I was wondering: how would you define the family in general? What is a family?
Well, you know, most families are fractured and dysfunctional. I had a quote at the end of Mary & Max which was you can choose your friends but you can’t choose your relatives. And I think for me, my family is more my friends. My mother’s very old and my dad has passed away. My siblings live in different countries. And I don’t have children. It’s just my partner and me. So, as I get older, I realize my friends are actually my family.
Then, let’s talk about animation a bit. Why stop-motion? Because there aren’t that many anymore to do it.
You know, stop-motion is a very expensive art. It’s very slow. It’s going through a bit of a renaissance now with Wes Anderson and Guillermo del Toro doing stop motion. And there’s a bit of rebellion against AI, so that handmade look is really a draw. As for me the answer is very simple. I just don’t like being behind a computer screen all the time. I love making things and I’m drawing and the people I employ are very similar. We’re just not computer people. We’re just hands-on. So that’s probably the main reason.
Your first feature Mary & Max came out in 2009. Stop-motion has changed a lot if you look at the features by Aardman and Laika. And if you compare your new film to your old film, what’s similar? What has changed?
Yeah, it’s funny. If you look at the very first episode of The Simpsons versus what The Simpsons are today, you can see that they’re very different. And I can certainly see an evolution in my aesthetic. In my production designs. But I really try to keep it simple, imperfect. And I strive for imperfectness. I don’t want things to look too slick or refined. There’s a lot of stop-motion studios whose animations are too slick for me. But that’s the beauty of stop-motion. It’s imperfect and it’s lumpy. It’s really about the clay and the fingerprints and all that sort of organic nature. Everyone often says that stop-motions are dying art form. I was told when I was at film school in 1996 that stop-motion was dying. And here I am 30 years later. This is the sixth time I’ve been down to Annecy and I see: stop-motion is alive and well for the moment.
So you didn’t want to use more computers in your film? Because there are stop-motion films that do.
No, we decided very early on, even on Mary & Max that every prop set and character had to be handmade. Even the fire. It’s slower and more expensive to do it that way. It’s much easier to use digital visual effects. But I think the audience appreciates it. They know that what they’re looking at is real tangible stuff. Sure enough, with AI, I’m sure we’ll be able to imitate all that. But then it’s synthetic. It’s not real. I find a lot of animation now is synthetic. It is too heavily reliant on the computer technology and software. But it’s good though, here in Annecy, to see a lot of students walking around with their notebooks drawing on paper. I haven’t seen many people using the tablets. Maybe at their jobs they have to do that. But it all comes back to pencil and paper. I still do my storyboards on paper. I don’t use a tablet. So I think, at the moment, there’s a swing against AI. Everyone’s fearful of AI. I’m sure AI will replace a lot of animators. And here at Annecy, I think there’s some AI films, apparently. And that’s very controversial. People are saying, no, there shouldn’t be AI films at Annecy ever. But I think it’s all about having a healthy discussion and debate about the future of animation.
You mentioned Wes Anderson and Guillermo del Tor earlier. Both recently worked for Netflix. Aardman too. Did you ever consider doing something for a streaming dervice?
Mary & Max was sold to Netflix in America and then Netflix Australia. And my short films are online too. But look, I think it all comes down to creative control. In this film, I had total freedom to do what I wanted. Even though we had 16 executive producers, all of them left me alone and trusted me. So it really depends. I think I still love having a theatrical experience. And often when you work for the streaming, you don’t get that theatrical opportunity. I think Pinocchio did. But with streamers films get lost in there. They might have a presence for a week or two and then they’re hidden in the ether. Nothing replaces the communal experience of being in the cinema. Especially with comedies, watching a comedy with an audience is always funny. Unless it’s a bad comedy.
One final question. The story starts with Grace looking back at her life and telling her stories. And later we have the sort of farewell letter by Pinky also looking back and telling something to Grace. If you were to write one final message to the world, what would it be?
In a lot of my films, I have Tombstones with funny epitaphs on them. And I think my favorite is from Harvie Krumpet: “Life is like a cigarette, smoke it to the butt.” And I wrote that one, even though a lot of people think, oh, you just stole that quote from somewhere else. But no, I, originally it was “life is like a lollipop, suck it to the stick”. But I wanted something more ironic.
Thank you for the interview!
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