Echo Valley Apple TV+ Streamen online
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Echo Valley

Echo Valley Apple TV+ Streamen online
„Echo Valley“ // Deutschland-Start: 13. Juni 2025 (Apple TV+)

Inhalt / Kritik

Das Leben von Kate (Julianne Moore) lief auch schon mal besser. So ist es noch nicht lange her, dass sie ihre Frau verloren hat. Sie steckt bis zum Hals in Schulden und schafft es kaum, die Farm zu halten. Und dann wäre da noch ihre Tochter Claire (Sydney Sweeney), die seit längerer Zeit mit ihrer Drogensucht zu kämpfen hat und zu der Kate ein angespanntes Verhältnis hat. Dennoch, als die junge Frau wieder vor ihr steht und dem Drogendealer Jackie (Domhnall Gleeson) eine Menge Geld schuldet, kann Kate nicht anders: Sie plündert ihr Bankkonto und stürzt sich ins Unglück bei dem Versuch, ihre Tochter zu schützen. Dabei sind die finanziellen Schwierigkeiten bald das geringste Problem und die Mutter muss sich überlegen, wie weit sie für ihr Kind gehen würde …

Stars in einer dramatischen Geschichte

Zwar ist die Zahl an neuen Filmen auf Apple TV+ überschaubar. Auf eines kann man sich dann aber immer verlassen: Es treten zahlreiche Stars auf, der Streamingdienst investiert schon einiges an Geld, um bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen an sich zu binden. So war es bei dem Mystery-Horror von The Gorge, wo Miles Teller und Anya Taylor-Joy über eine rätselhafte Schlucht wachen. Im Abenteuerfilm Fountain of Youth spielen John Krasinski und Natalie Portman ein entfremdetes Geschwisterpaar, welches die Quelle der Jugend sucht. Und auch in Echo Valley findet man eine Reihe bekannter Gesichter, allen voran die von Julianne Moore und Sydney Sweeney, die hier ein Mutter-Tochter-Gespann in einer zunehmend eskalierenden Krise verkörpern.

Nun sind Stars nicht allein ein Marketingtool, um ein Publikum anzulocken. Im Idealfall können sie auch tatsächlich schauspielern. Das ist hier zweifelsfrei der Fall, wenn diverse Talente auf engem Raum zusammenkommen. Prinzipiell ist das auch wichtig, gerade bei einem Film, der wie hier die Figuren in den Mittelpunkt stellt. Vor allem das angeknackste Verhältnis von Mutter und Tochter ist ein zentraler Bestandteil von Echo Valley. Er wird es auch dann bleiben, wenn sich der Fokus in der zweiten Hälfte langsam verschiebt. Sieht es zunächst danach aus, als handele es sich hier um ein reines Familiendrama rund um Sucht und toxische Abhängigkeiten, geht es später darum, wie Kate mit der Bedrohung umgeht. Da sind nicht nur Drogen, sondern eben auch Jackie, der das Leben der beiden zu Hölle macht.

Gute Ansätze, aber überfrachtet

Etwas untypisch wurde diese Figur mit Domhnall Gleeson besetzt, der zwar schon vorher den Antagonisten gespielt hat, dabei aber noch in keiner vergleichbar abgründigen Rolle zu sehen war. Der Ire gehört dann auch zu den Höhepunkten des Films, wenn er dem Drogendealer tatsächlich eine unheimliche Seite abgewinnt. Überhaupt ist an Echo Valley schauspielerisch nichts auszusetzen. Moore überzeugt als Mutter, die in einer Ausnahmesituation steckt und nicht weiß, wie sie sich verhalten soll. Wobei die stärkeren Momente am Anfang sind, als Kate nicht die verzweifelte Löwin ist, der Grenzen überschreitet, sondern eine kaputte, einsame Frau, die über die Jahre alles verloren hat und für die schon der banale Alltag zu einer großen Prüfung geworden ist.

Leider verzettelt sich der Film mit der Zeit mit zu vielen Themen, wenn mehrere komplexe Beziehungen nur angeschnitten werden – Kates Exmann Richard (Kyle MacLachlan) und ihre beste Freundin Leslie (Fiona Shaw) sind nur Stichwortgeber. Die Frage, wie weit man gehen würde für das eigene Kind, ist für sich genommen zwar auch interessant, wird aber nicht konsequent genug vorangetrieben, zumal da im Drehbuch einige Klischees warten. Es ist nicht einmal so, dass Regisseur Michael Pearce (Beast, Encounter – Der Feind in dir) ein hochspannender Genrebeitrag geglückt wäre. Da wäre es vielleicht doch besser gewesen, sich auf weniger Elemente zu konzentrieren. In der Summe ist Echo Valley zwar immer noch ein solides Thrillerdrama. Die hohen Erwartungen, welche die beteiligten Namen geweckt haben, werden aber nicht erfüllt.



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Echo Valley
fazit
„Echo Valley“ kombiniert ein Familiendrama um eine depressive Mutter und ihre drogenabhängige Tochter mit einem Thriller. Das ist gut gespielt, inhaltlich aber überfrachtet, weshalb diverse Elemente nicht wirklich zum Tragen kommen. Die Spannung hätte zudem höher sein dürfen.
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