Drachenzaehmen leicht gemacht 2025 How to Train Your Dragon
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Drachenzähmen leicht gemacht (2025)

Drachenzaehmen leicht gemacht 2025 How to Train Your Dragon
„Drachenzähmen leicht gemacht“ // Deutschland-Start: 12. Juni 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Das Leben auf der Insel Berk könnte so schön sein! Dummerweise haben die Menschen dort aber mit einer Plage zu kämpfen, und das wortwörtlich: Der Wikingerstamm bekriegt sich seit Generationen mit in der Nähe lebenden Drachen, die regelmäßig das Dorf überfallen und das Vieh rauben. Häuptling Haudrauf (Gerard Butler) ist immer eifrig dabei, hat sich als Drachentöter einen Namen gemacht. Leider ist sein Sohn Hicks (Mason Thames) kaum nach ihm geraten: Er ist schmächtig, ängstlich, einfach nicht für den Kampf gemacht. Das hält ihn aber nicht davon ab, selbst einen Drachen erledigen zu wollen – und sei es nur, um seinem Schwarm Astrid (Nico Parker) zu imponieren. Zu dem Zweck tüftelt der Lehrling von Schmied Grobian (Nick Frost) ständig an Waffen und Apparaten. Tatsächlich gelingt es ihm auf diese Weise, einen legendären Nachtschatten vom Himmel zu holen, was ihm aber niemand glauben mag. Als er sich anschließend auf die Suche nach dem Drachen macht, wird er fündig – und macht zugleich eine überraschende Entdeckung …

Remake des Animationshits

Bei Live-Action-Remakes von alten Animationsfilmen werden die meisten erst einmal natürlich an Disney denken, die damit eine Zeit lang richtig viel Geld verdient haben. Auch dieses Jahr versuchte sich der Unterhaltungsriese daran, mit einem Klassiker noch einmal Kohle zu machen. Das Ergebnis war gemischt: Während das kontrovers diskutierte Schneewittchen zu einem Desaster wurde, stürmte Lilo & Stitch an die Spitze der Kinocharts. Eben dorthin will man nun auch mit Drachenzähmen leicht gemacht, einer Neuauflage des gleichnamigen Animationshits von 2010. Schließlich spielte das Original seinerzeit 500 Millionen US-Dollar ein, zog zwei weitere Kinofilme und zahlreiche andere Franchisebeiträge nach sich.

Damit das mit dem Reibach auch klappt, verzichtete man auf jegliche Experimente. Nicht nur, dass man die Handlung von damals fast eins zu eins übernommen hat und nicht großartig versucht hat, irgendwelche Neuerungen einzubauen. Mit Dean DeBlois übernahm zudem einer der beiden ursprünglichen Regisseure wieder die Inszenierung. Man kann da also nicht vorwerfen, dass jemand das Werk nicht verstanden hat, selbst wenn im Internet wieder einige aus Prinzip alles ablehnen werden. Der einzige wirklich relevante Unterschied zwischen den beiden Fassungen von Drachenzähmen leicht gemacht ist die Optik: Die erste setzte rein auf 3D-Computergrafiken, die neue Version kombiniert reale Schauspieler mit CGI-Drachen. Es ist also eher ein Mix, weshalb der Film auch im Programm des wichtigsten Animationsfestivals Annecy zu sehen war.

Gelungener Mix

Ein puristisches Publikum wird es nicht gern hören, aber die Neuauflage hat visuell tatsächlich die Nase vorn. Man merkt dem Original von DreamWorks Animation dann doch an, dass es 15 Jahre auf dem Buckel hat. Während viele klassische Zeichentrickfilme zeitlos sind, altern die CGI-Verwandten deutlich schlechter, zumindest wenn sie versuchen, einigermaßen realistisch auszusehen. Allein deshalb schon ist ein Neuanlauf gerechtfertigt. Bei Drachenzähmen leicht gemacht ist der Mix aus Realismus und Cartoon dann auch tatsächlich geglückt. Natürlich ist das nicht in dem Maß aus einem Guss, wie es bei reinen Animationstiteln der Fall ist. Aber das ist alles sehr sehenswert umgesetzt, sowohl im Hinblick auf die Settings wie auch die Figuren. Die Live-Action-Variante hat zudem den Vorteil, dass die Bewegungen der Menschen überzeugender sind, während es bei 3D-Animation oft so aussieht, als würden Gummipuppen durch die Gegend springen.

Der Film profitiert zudem durch ein glänzend aufgelegtes Ensemble. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich Newcomer Mason Thames (The Black Phone – Sprich nie mit Fremden), der quasi das Herz der Geschichte darstellt. Ihm gelingt der Spagat aus den komischen Szenen, wenn er ungeschickt durch die Gegend stolpert, und den emotionaleren, wenn er Freundschaft mit dem fremden Wesen schließt. Auch sonst darf einem der Film immer mal wieder zu Herzen gehen, gerade im Hinblick auf die zwischenmenschlichen Beziehungen. Gleich zwei handeln von schwierigen Vater-Sohn-Verhältnissen, bei denen der Nachwuchs sich nach Anerkennung sehnt. Dazu kommt die sich zunächst schwierig gestaltende Romanze zwischen Hicks und Astrid, die völlig unterschiedlich sind und dennoch zueinander finden. Drachenzähmen leicht gemacht steht damit inhaltlich der Vorlage nicht nach und ist aufgrund der aufgebohrten Optik eines der seltenen Remakes, die tatsächlich ebenbürtig geworden sind.



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Drachenzähmen leicht gemacht (2025)
fazit
„Drachenzähmen leicht gemacht“ nimmt die bekannte Geschichte um einen schmächtigen Wikingerjugendlichen, der mit einem Drachen Freundschaft schließt, und setzt dies als CGI- und Live-Action-Mix um. Inhaltlich ist alles nahezu identisch. Durch die aufgebohrte Optik ist die Neuauflage des in die Jahre gekommenen Originals eines der seltenen Beispiele für ein gelungenes Remake, zumal das Ensemble sehr gut aufgelegt ist.
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