Die Tote vom Jakobsweg TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ARD Degeto Film/La Diapo Fotografía

Die Tote vom Jakobsweg

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„Die Tote vom Jakobsweg“ // Deutschland-Start: 22. Mai 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als sich Hauptkommissar David Acosta (Michael Epp) vom großstädtischen Valencia ins raue Galicien versetzen lässt, um näher bei seiner Ex-Frau Paola (Henriette Richter-Röhl) und seiner 15-jährigen Tochter (Padmé Hamdemir) zu sein, dauert es nicht lang, bis er einen ersten großen Fall hat. Sofía Serrano (Sylvana Seddig), eine Mitarbeiterin des Pilgerbüros von Santiago de Compostela, wird tot am Ende des Jakobswegs gefunden. Gemeinsam mit Kommissar Adrián Martinz (Dirk Borchardt) und Kommissarin Mercédes Navarro (Mercedes Müller) begibt er sich auf Spurensuche und stößt so auf den geheimnisvollen Pilger Carmelo (Max Befort). Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig und es kommt zu ersten Konflikten innerhalb des Teams …

Krimi ohne viel Identität

Donnerstagabend ist im Ersten bekanntlich Krimizeit, da werden dann pünktlich zur Hauptsendezeit Morde und andere Verbrechen gelöst. Das geschieht dann auch gern im Ausland, man gönnt sich beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen ja sonst nichts. Zuletzt ging es da in Der Amsterdam-Krimi: Der falsche Tote und Der Amsterdam-Krimi: Die letzte Zeugin in die Niederlande, davor waren wir dank Mord in Wien – Der letzte Bissen in Österreich zu Gast. Jetzt ist mal wieder Spanien dran, mit Die Tote vom Jakobsweg reisen wir in Südwesten Europas. Ob das der Auftakt einer neuen Reihe sein soll, ist unklar. Die Figurenkonstellation würde das erlauben, der Titel des Films ist hingegen so spezifisch, dass das ein wenig schwierig ist mit weiteren Geschichten.

Wichtiger aber noch: Die Tote vom Jakobsweg macht kaum Lust auf weitere Teile. Grundsätzlich wäre das Setting schon reizvoll. Dass der Pilgerweg einiges für die Augen zu bieten hat, ist klar, das haben diverse Filme in den letzten Jahren demonstriert – zuletzt etwa Mein Weg – 780 km zu mir. Etwas unerwartet zeigt der Film aber nur sehr wenig vom Jakobsweg. Und das, was man sieht, hat nicht viel mit der Idylle zu tun, die man von anderen Werken kennt. Hier ist es oft grau und düster. Das passt natürlich zu dem Thema, Krimis sind tendenziell immer düster gehalten. Es macht den Film aber auch etwas austauschbar und beliebig, wenn man beim Setting nicht merkt, wo man ist. Hinzu kommt, dass mal wieder bekannte deutsche Fernsehgesichter engagiert wurden, die auch nicht unbedingt dazu beitragen, einem Film eine eigene Identität zu geben.

Spätes Drama

Das ließe sich ja alles verschmerzen, wenn der Krimi denn anderweitig spannend wäre. In der Hinsicht sieht es aber nicht wirklich besser aus. Vielmehr hat Die Tote vom Jakobsweg ein Problem, das ganz viele dieser ARD-Donnerstagabendkrimis haben: Das Ergebnis ist langweilig. Die Ermittlungen kommen oft zu wenig voran, auch weil unbedingt irgendwelche Konflikte innerhalb des Teams eingebaut werden mussten. Dass der Protagonist zudem darum kämpft, mit der Exfrau und dem gemeinsamen Kind wieder besser zurechtzukommen, ist mittlerweile auch zu einem Klischee dieses Genres geworden. Das macht den Polizisten nicht spannender. Tatsächlich ist bei den Figuren mal wieder niemand dabei, der einem positiv in Erinnerung bleiben würde. Sie sind einfach nur irgendwie da.

Gegen Ende hin wird es besser, wenn sich der Film ein wenig aus der Lethargie befreit und es dann tatsächlich mal dramatisch wird. Das ist dann auch gut gespielt, nur eben von einer Nebenfigur, die bei einem etwaigen zweiten Teil nicht mehr dabei wäre. Hoffnungsvoll stimmt das nicht gerade. Wer nach den diversen öden Barcelona-Krimi darauf spekuliert hat, dass eine zweite Spanienreihe vielleicht doch mal etwas besser wird, sieht sich zumindest bei dem ersten Teil getäuscht. Zwar gab es auf diesem Programmplatz schon Schlimmeres, richtig viel Anlass für Ärger bekommt man hier nicht. Wenn man wie bei Die Tote vom Jakobsweg aber ständig auf die Uhr schaut, ist es vielleicht doch die bessere Entscheidung, gleich woanders einzuschalten.



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Die Tote vom Jakobsweg
fazit
In „Die Tote vom Jakobsweg“ muss ein neu zusammengewürfeltes Polizeitrio den Mord an einer Frau aufklären. Die Bilder sind trübe, die Figuren langweilig, die Ermittlungen kommen zu wenig voran. Erst zum Ende hin wird es durch mehr Drama spannender. Gesehen haben muss man das trotzdem nicht.
Leserwertung26 Bewertungen
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von 10