Der Tote in der Schlucht Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF / Johannes Landsiedl / Heinz Laab

Der Tote in der Schlucht

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„Der Tote in der Schlucht“ // Deutschland-Start: 26. Mai 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als in der Nähe eines kleinen Tiroler Ortes Josef Radl erschossen aufgefunden wird, liegt der Verdacht nahe, dass dies mit einem Überfall auf einen Geldtransport vor sieben Jahren zusammenhängt, bei dem die Beute von drei Millionen Euro verschwand. Schließlich war der Tote damals der Informant. Außerdem ist Andy Colussi (Bernhard Schir), der damalige Drahtzieher des Überfalls, kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden. Lisa Kuen (Patricia Aulitzky) und Alexander „Alex“ Yüsüf-Demir (Dominik Raneburger) von der Kriminalpolizei Innsbruck gehen dieser Spur nach. Dabei geraten auch die Maria Oberhuber (Barbara Romaner), deren Mann damals ums Leben gekommen ist, und Jenny Holzknecht (Gerti Drassl) ins Visier, die Lebensgefährtin von Radl …

Krimi aus Österreich

Während sie im heimischen Österreich größere Popularität genießen, sind die Landkrimis hierzulande nur eine Reihe von vielen. Das liegt sicher zum Teil an dem Überangebot, wenn Woche für Woche die öffentlich-rechtlichen Sender das Publikum. Da ist die Konkurrenz einfach riesig. Es liegt aber auch daran, dass die Veröffentlichungsweise hierzulande sehr kurios ist. Anstatt die Filme auf einem Sender auszustrahlen, werden diese ständig gewechselt. Dann kommt mal der Reihentitel Landkrimi vor, mal auch nicht. Da die einzelnen Filme vergleichbar zum Tatort mit verschiedenen regionalen Teams arbeiten, die manchmal mehrfach auftreten, manchmal auch nicht, wird es schwierig, eine Verbindung aufzubauen. Und das zeigt sich bei Der Tote in der Schlucht.

Dabei reisen wir zum dritten Mal nach Tirol. Der Film arbeitet auch mit denselben Figuren, die 2021 schon einmal in Das Mädchen aus dem Bergsee unterwegs waren. Theoretisch kann das Publikum daran anknüpfen. Praktisch ist das aufgrund der langen Wartezeit aber schwierig, zumal die beiden Hauptfiguren auch nicht sonderlich prägnant sind. Man weiß nach anderthalb Stunden immer noch nicht so wirklich, wer sie eigentlich sein sollen. Auch schauspielerisch ist das nicht weiter bemerkenswert, weder im positiven noch im negativen Sinn. Sie sind einfach da. Bei den Nebenfiguren sieht es etwas besser aus. Der Tote in der Schlucht arbeitet da mit einigen resoluten Frauen, die schon etwas mehr hervorstechen. Überhaupt versuchte man, die Dorfbevölkerung ein bisschen schärfer zu umranden, ohne sie gleich zu einer Karikatur zu machen.

Überfrachtete Geschichte

Das größere Problem ist aber ohnehin die Geschichte. So war man hier schon bemüht, etwas Spannendes zu erzählen, das auch viele verschiedene Themen und Figuren umfasst. Nur wird das mit der Zeit zu viel. Während man anfangs noch denkt, dass es primär um den Überfall geht und die Suche nach der Beute, wird nach und nach immer mehr auf den Haufen geworfen. Am Ende ist Der Tote in der Schlucht dann völlig überfrachtet und irgendwie auch umständlich. Man hat da nicht mehr das Gefühl, dass da jemand eine Geschichte zu erzählen hat, sondern dass wahllos irgendwelche Plotelemente zusammengefügt wurden. Das wäre dann interessant, wenn sich daraus irgendwelche komplexen Punkte ergeben würden. Aber das hier ist gleichzeitig zu viel und zu wenig.

Dafür hat Der Tote in der Schlucht visuell etwas zu bieten. Wenn uns der Fall in die Schlucht führt, ist da einiges in der Naturlandschaft zu sehen. Auch sonst macht das ländliche Leben, in das wir in dem Film eintauchen, einiges her. Wer eine Vorliebe für Provinzkrimis hat, kann deshalb schon einmal hier reinschauen. Ein bisschen Lokalkolorit gibt es noch dazu. Insgesamt reicht das dann schon irgendwie für Durchschnitt, man kann sich das anschauen. Mehr als das kommt aber nicht zusammen. Es ist vor allem nicht genug, um das fehlende Profil dieser Reihe in Deutschland zu verbessern. Der Landkrimi wird auch nach wie vor eine Krimireihe unter vielen bleiben.



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Der Tote in der Schlucht
fazit
Bei „Der Tote in der Schlucht“ führt ein Mord in die Vergangenheit, wenn ein alter Überfall Folgen nach sich zieht. Die Geschichte ist leider überfrachtet, die Figuren hingegen eher langweilig. Dafür gibt es hübsche Aufnahmen aus der österreichischen Provinz.
Leserwertung21 Bewertungen
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