
Als sich Maxima (Delfina Chaves) und Willem-Alexander (Martijn Lakemeier), der Prinz der Niederlande, auf einer Feier kennenlernen, ist von Anfang an die Sympathie groß. Sie haben Gefallen aneinander gefunden. Dennoch kommt für die Argentinierin eine Beziehung erst einmal nicht in Frage, das passt nicht wirklich in ihr Leben. Dabei hat sie aber nicht mit der Hartnäckigkeit ihres Verehrers gerechnet, der bereit ist, um seine Liebe zu kämpfen. Mit Erfolg: Nach einigem Zögern lässt sich Maxima darauf ein. Einfach ist die Situation jedoch nicht. Zum einen ist da die gewaltige Distanz, welche schnell zu einer Belastungsprobe wird. Zum anderen steht der Prinz immer im Fokus der lokalen Presse, wodurch sich seine Partnerin in einer für sie ebenso ungewohnten wie unangenehmen Lage befindet. Aber auch die Vergangenheit ihrer Familie wird zu einer Belastung …
Die Geschichte einer adligen Liebe
Zwar sind Adelshäuser in den meisten Ländern abgeschafft und selbst in den verbliebenen oft umstritten: Die Idee geerbter Titel mit Sonderrechten passt nicht mehr so wirklich in unser heutiges Konzept. Das bedeutet aber nicht, dass von ihnen nicht eine besondere Anziehungskraft ausgeht. Den Beweis liefert nicht nur die Klatschpresse, welche auch die kleinsten Banalitäten zu Schlagzeilen aufbauschen und nach irgendwelchen Enthüllungen lechzen. Auch die diversen Serien, die fürs Fernsehen oder Streamingdienste produziert werden, erfreuen sich großer Beliebtheit. Ob das nun auf realen Menschen basierende Geschichten sind wie in The Crown oder völlig fiktive wie in Bridgerton, diese Produktionen haben ihre Fans. Darauf baut man dann auch bei Maxima.
Die niederländische Serie befasst sich dabei – der Titel nimmt es vorweg – mit dem Leben von Maxima, die seit 2013 Königin der Niederlande ist. Wobei sich die ersten sechs Folgen nicht mit dieser Phase beschäftigen, sondern aus der Zeit erzählen, als sie noch Máxima Zorreguieta Cerruti hieß und gerade den Kronprinzen kennenglernt hat. Der Fokus liegt dabei auf deren Beziehung und den diversen Herausforderungen, die damit verbunden sind. Ein größerer Punkt ist dabei die Presse, welche früh mit ihrer Dauerbeobachtung das junge Glück bedroht. Dass eine Serie das Interesse der Medien und der Bevölkerung, die keine Privatsphäre erlauben, kritisiert und dabei gleichzeitig selbst dieses Interesse bedient, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Aber das scheint niemand bemerkt zu haben oder es war den Verantwortlichen egal.
Oft austauschbar
Dabei ist das Problem gar nicht mal, dass die Serie ein wenig verlogen ist. Schlimmer ist, dass sie nicht so wahnsinnig viel Interessantes zu sagen hat. Das fängt schon mit den beiden Hauptfiguren an, die nur wenig charakterliche Tiefe bekommen. Auch ihre Liebe zueinander bleibt oberflächlich, man weiß nicht, was genau sie aneinander finden. Dass ein Leben in einem fremden Land und in einem Königshaus schwierig ist, ist jetzt auch keine besonders spannende Erkenntnis. Maxima setzt da zu wenig eigene Akzente, verlässt sich lieber auf eine attraktive Besetzung und eine schöne Ausstattung, dazu gibt es dann eine dicker aufgetragene Musik. Das übliche eben. Stören muss einen das nicht, es gibt schließlich eine Zielgruppe für solche gediegenen Romanzen. Spannend ist das aber kaum.
Der interessanteste Aspekt ist noch, wie sich die Protagonistin mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss, genauer der ihrer Familie. Denn auch ihr Vater war nicht ohne Einfluss, hatte eine größere Rolle in der argentinischen Diktatur. Maxima ist dann am besten, wenn es darum geht, wie sich die Hauptfigur emanzipieren muss und zwischen ihren Gefühlen zu ihrem Vater und seiner Verantwortung vermitteln muss. Wie geht man mit einer solchen Widersprüchlichkeit um? Davon einmal abgesehen ist die Serie aber wenig erwähnenswert, oft austauschbar, streckenweise langweilig. Fans solcher Werke schauen rein, der Rest kann das getrost ignorieren.
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