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Darkland: The Return

„Darkland: The Return“ // Deutschland-Start: 15. Dezember 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seit einer Weile schon sitzt Zaid (Dar Salim) im Gefängnis, seitdem er den Tod seines Bruders gerächt hat. Auf diese Weise hat er zwar sein Bedürfnis nach Gerechtigkeit gestillt. Doch der Preis war hoch. Nie wieder wird er als Arzt arbeiten können. Außerdem hat sich seine Frau Stine (Stine Fischer Christensen) von ihm getrennt, sein Sohn wächst ohne ihn auf, Kontakt hat er keinen. Als die Polizistin Helle (Birgitte Hjort Sørensen) ihm den Vorschlag macht, er solle undercover in dem Gangsterclan von Muhdin (Soheil Bavi) Informationen zu sammeln und im Gegenzug aus dem Gefängnis zu kommen, lässt er sich nach einigem Zögern darauf ein. Doch die Gefahr ist groß: Sollte seine Tarnung auffliegen, wird er kaum lebend aus der Geschichte wieder herauskommen …

Späte Fortsetzung des Krimithrillers

Dass beliebte Filme eine Fortsetzung bekommen, ist nun wirklich keine Seltenheit. Manchmal hat man eher den Eindruck, dass es ein Alleinstellungsmerkmal ist, wenn kein zweiter Teil gedreht wird. Im Fall des dänischen Krimithrillers Darkland war das mit dem Nachfolger allerdings so eine Sache. Schließlich endete er damit, dass der Arzt seine Rache erhalten hat, das Ziel war also erfüllt. Was sollte man da noch erzählen wollen? Offenbar wussten die Macher das selbst nicht so genau, weshalb da erst einmal auch nichts nachkam. Umso überraschter durfte man sein, als letztes Jahr mit Darkland: The Return doch noch ein zweiter Teil bei uns veröffentlicht wurde. Schließlich waren seit dem Vorgänger bereits mehr als sechs Jahre vergangen, das ist schon sehr lang.

Immerhin: Man versuchte erst gar nicht so zu tun, als ginge es hier direkt weiter. Stattdessen sind auch innerhalb des Films mehrere Jahre vergangen. Das merkt man in erster Linie an der familiären Situation. War Sine beim ersten Teil noch schwanger, ist der Sohn inzwischen einige Jahre alt. Im Mittelpunkt von Darkland: The Return steht dann auch die Sehnsucht des Protagonisten, dem Jungen nah zu sein. Wie schon beim ersten Teil wird Zaid also durch einen familiären Grund angetrieben, wenn er sich in die Unterwelt begibt. Natürlich sind elterliche Gefühle nicht ganz mit einer Rache zu vergleichen. War der Protagonist im ersten Teil noch eine ambivalente Figur, wird er hier stärker zu einem klassischen Helden gemacht. Nur selten gibt es noch Situationen, in denen er wirklich in einem Zwiespalt steckt.

Ein Film voller Klischees

Das ist schade, weil auf diese Weise ein Teil des Reizes wegfällt. Klar, übermäßig ambitioniert war der Auftakt inhaltlich nicht, weder im Hinblick auf den Rachefeldzug noch die Figuren. Mehr als Klischees waren Fenar Ahmad nicht eingefallen. Beim Nachfolger hat der Regisseur und Co-Autor aber auch noch die letzten spannenden Punkte getilgt und erzählt eine völlig austauschbare Undercover-Geschichte in einem ausländischen Clan. Wenn in Darkland: The Return etwas inhaltlich auffällt, dann sind das die Szenen, in denen es richtig lächerlich wird. Dass der Held sich quasi problemlos durch die Welt kämpft, ist in dem Genre zwar keine Seltenheit. Es wird aber nie klar, warum ein ehemaliger Arzt eine Kampfmaschine sein sollte. Und dann wäre da noch die Szene, in denen Zaid und sein Junge beschossen werden, was irgendwie völlig ohne Konsequenz bleibt.

Die Actionszenen sind dafür ganz ordentlich. Auch die Inszenierung von Kopenhagen ist erneut gelungen, wenn Ahmad die Stadt in ein ganz eigenes düsteres Licht rückt. Außerdem ist da ja noch Hauptdarsteller Dar Salim (Guy Ritchie’s Der Pakt), der auch beim zweiten Auftritt eine gute Wahl ist, wenn er die nötige Körperlichkeit mitbringt. Wer keinerlei inhaltliche Ansprüche hat, bekommt also schon einiges geboten, was dabei hilft, dass sich Darkland: The Return innerhalb dieses Segments wacker schlägt. Unbedingt gebraucht hätte es diese Fortsetzung aber nicht. Das letztendlich ziemlich langweilige Drehbuch verhindert, dass der Film sein volles Potenzial entfalten kann. Sollte es in ein paar Jahren einen dritten Teil geben, dann darf das bitte etwas spannender ausfallen.

Credits

OT: „Underverden 2“
Land: Dänemark
Jahr: 2023
Regie: Fenar Ahmad
Drehbuch: Fenar Ahmad, Behrouz Bigdeli
Musik: Jens Ole Wowk McCoy
Kamera: Peter Riis
Besetzung: Dar Salim, Birgitte Hjort Sørensen, Stine Fischer Christensen, Abud Mustafa, Soheil Bavi, Ahmad Ayman, Mohamed Djeziri, Hamed Balosha

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Darkland: The Return
fazit
In „Darkland: The Return“ lässt sich der inhaftierte Ex-Arzt auf einen gefährlichen Deal ein, um seiner Familie wieder näher zu sein. Die Action ist solide, der Hauptdarsteller gut, die Stadt düster in Szene gesetzt. Inhaltlich ist der Krimithriller aber so langweilig und klischeebeladen, dass am Ende nur ein solider Gesamteindruck bleibt.
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