Escape from the Planet of the Apes Flucht vom Planet der Affen
© 20th Century Fox

Flucht vom Planet der Affen

Planet der Affen Legacy
„Escape from the Planet of the Apes“ // Deutschland-Start: 12. August 1971 (Kino) // 3. Dezember 2020 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

In letzter Minute gelingt den drei Schimpansen Dr. Cornelius, Dr. Zira und Dr. Milo (Roddy McDowall, Kim Hunter und Sal Mineo) die Flucht vom Planet der Affen, bevor dieser als Folge des Konflikts zwischen den letzten überlebenden Menschen und den Affen vernichtet wird. Mit der Raumsonde, die einst die menschlichen Astronauten genutzt hatten, gelingt ihnen aber noch weitaus mehr, denn auch sie vollziehen in ihr eine Zeitreise, sodass sie wenig später auf der Erde, vor der Westküste und in der Nähe von Los Angeles landen. Das US-Militär bringt die seltsamen Besucher in den örtlichen Zoo, wo sie von Dr. Lewis Dixon (Bradford Dillman) und Dr. Stephanie Branton (Natalie Trundy) untersucht werden. Als sich herausstellt, dass die Besucher nicht nur intelligent sind, sondern auch sprechen können, dauert es nicht lange, bis die US-Geheimdienste Antworten verlangen, beispielsweise nach dem Verbleib der vor zwei Jahren verschollenen Astronauten, ihrer Herkunft und ihren Absichten auf der Erde. Durch die Anwesenheit der Medien werden die Besucher schnell zu bekannten Gesichtern und es dauert nicht lange, bis sie aus ihrer Gefangenschaft entlassen und in der Stadt herumgeführt werden, was besonders Cornelius und Zira Gelegenheit gibt, die Gesellschaft der Menschen näher zu studieren.

Vertauschte Rollen

Der anhaltende Erfolg der Planet der Affen-Reihe brachte eine weitere Fortsetzung ins Gespräch, was für Drehbuchautor Paul Dehn aufgrund des Endes von Rückkehr zum Planet der Affen kein leichtes Unterfangen war. Zusammen mit Pierre Boulle, Autor der Romanvorlage zum Original, kam ihm nicht nur die Idee für eine erneute Zeitreise-Geschichte, sondern auch für die zahlreichen satirischen Untertöne der Handlung. Entstanden ist dabei ein Film, der sich durch seinen Ton wie auch den Schauplatz deutlich von seinen Vorgängern abhebt, und dabei Bezug nimmt auf Konflikte der Zeit, beispielsweise den Rassismus und die Frage nach der Rechtmäßigkeit von Gewalt, wenn sie einem guten Zweck dient.

Nachdem die beiden letzten Teile der Filmreihe im Grunde eine zusammenhängende Handlung erzählt haben, geht es in Flucht vom Planet der Affen in mehr als nur einer Hinsicht um einen Neuanfang. Der Trip in die Gegenwart, der der Star Trek-Reihe einige Jahre später frischen Wind geben sollte, dient zum einen der Behandlung bereits bekannter Themen und Figuren, doch zudem als Betonung der Aktualität der Geschichte. Die satirischen Bezüge, welche diese Fortsetzung vor allem in der ersten Hälfte, etwas „leichter“ als die beiden Vorgänger machen, zielen immer wieder auf die vermeintliche Überlegenheit des Menschen ab sowie auf die Versuche der Domestizierung der Schimpansen, die in einem interessanter Verweis auf Franz Kafkas Ein Bericht für eine Akademie nicht nur genau studiert werden, sondern auch noch in beispielsweise menschliche Kleidung gesteckt werden und durch ihr Verhalten oder ihre Redensarten den Menschen ähnlich gemacht werden sollen. Jedoch sind diese satirischen Ansätze nicht nur reine Unterhaltung, denn im Kontext der Inszenierung von Regisseur Don Taylor sowie des Drehbuchs Paul Dehns wird ihre Bedeutung gerade in der zweiten Hälfte mehr als deutlich.

Neue Konflikte

In gewisser Weise gelingt in Flucht vom Planet der Affen nicht nur die Betonung des aktuellen Bezugs der Geschichte, denn darüber hinaus wird der Zuschauer zudem auf den Fatalismus der menschlichen Gesellschaft verwiesen. Überlegenheit, ob tatsächliche oder eingebildete, führt zu einer fatalen Arroganz sowie erneuten Konflikten, kann man es sich doch nicht erlauben, zuzugestehen, dass man als Menschen unterlegen ist oder Antreiber der eigenen Zerstörung wird, wie es Zira und Cornelius beteuern. Mit teils sehr deutlichen Bezügen zu Konflikten, die noch bis in die 70er Jahre hinein in der US-amerikanischen Gesellschaft spürbar waren, wird die Rolle der Gewalt für den Menschen behandelt, wie sie immer als Lösung dient und wie sie einen Teufelskreis anheizt, aus dem niemand mehr entkommen kann und dessen unvermeidliches Ende von den beiden Besuchern aus der Zukunft hervorgehoben wird.

Schauspielerisch ist dieser Teil der Reihe ganz solide, wobei insbesondere Roddy McDowall und Kim Hunter als Cornelius und Zira hervorzuheben sind. Interessant ist ihr Entwicklung zwischen zwei Lebewesen, die sich zunächst zu dieser neuen Gemeinschaft irgendwie hingezogen fühlen, dann aber auch von einer gewissen Schuld erfüllt sind, weil es vor allem Zira sauer aufstößt, welche Experimente sie und ihre Artgenossen in ihrer Heimat an Menschen vollzogen haben. An diesen Stellen erreicht der Film durchaus eine thematische Tiefe, die über das Plakative, was man noch im letzten Film gesehen hatte, hinausgeht.

Credits

OT: „Escape from the Planet of the Apes“
Land: USA
Jahr: 1971
Regie: Don Taylor
Drehbuch: Paul Dehn
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Joseph F. Biroc
Besetzung: Roddy McDowall, Kim Hunter, Bradford Dillman, Natalie Trundy, Eric Braeden, Wiliam Windom, Sal Mineo

Trailer

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Flucht vom Planet der Affen
fazit
„Flucht vom Planet der Affen“ ist der dritte Teil der Filmreihe und eine deutliche Verbesserung gegenüber seinem Vorgänger. Auch wenn eigentlich die Prämisse des ersten Films umgedreht wird, sind die Bezüge zur Politik, Gesellschaft und Humanität sehr interessant und unterhaltsam, was den Zuschauer sicherlich für den Film einnehmen wird.
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