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Sniper: Rogue Mission

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„Sniper: Rogue Mission“ // Deutschland-Start: 4. März 2023 (Sky/WOW)

Inhalt / Kritik

Kaum hat der Scharfschütze Brandon Beckett (Chad Michael Collins) seinen neuen Job beim CIA angefangen, setzt er sich gleich mal kräftig in die Nesseln. So nimmt er ausgerechnet Harvey Cusamano (Paul Essiembre) fest, von dem er vermutet, er habe etwas mit einem Frauenhandel zu tun. Nur handelt es sich bei ihm um den Chef der Border Patrol, was ihn zu einem sehr einflussreichen Mann macht. Frisch von seiner Arbeit entlassen, liegt es nun an ihm und Zero (Ryan Robbins), die Verbrecherbande aufzuhalten und Mary Jane (Jocelyn Hudon) zu schützen, die als Einzige einem Massaker entkommen konnte und damit zur Kronzeugin wurde. Zu diesem Zweck nehmen sie auch wieder Kontakt zu Lady Death (Sayaka Akimoto) auf, mit der sie einige unschöne Erinnerungen teilen …

Eine Actionreihe auf Abwegen

Bei der Frage nach den großen Reihen der Filmgeschichte werden zwar sicherlich nur wenige an Sniper denken. Und doch hat die Actionreihe um die titelgebenden Scharfschützen eine Fangemeinde, die offensichtlich treu und groß genug ist, um immer wieder neue Titel zu rechtfertigen. 1993 gestartet, war die Reihe gerade in den letzten Jahren produktiv. 2020 erst waren die schießfreudigen (Anti-)Helden in Sniper: Assassin’s End zu sehen, zwei Jahre später ging es mit Sniper: Rogue Mission weiter – dem inzwischen neunten Teil der Reihe. Entsprechend durfte man hier viel Routine erwarten. Nicht nur dass mit Beckett, Zero und Lady Death drei der Hauptfiguren des letzten Mals auch dieses Mal mitmischen. Regie führte zudem Oliver Thompson, der beim letzten Film das Drehbuch geschrieben hat und auch dieses Mal für die Geschichte zuständig war.

Umso irritierender ist, dass die beiden Teile kaum miteinander zu vergleichen sind. Für Fans besonders hart zu verkraften ist dabei, wie wenig Action in Sniper: Rogue Mission ist. Man sollte eigentlich meinen, dass bei einem Film über Scharfschützen auch viel geschossen wird. Ist aber nicht so. Allgemein sind die Kampfszenen sehr selten. So geht es zwar etwas brachialer los, später wird es zu einer Auseinandersetzung zwischen Beckett und Lady Death kommen, die beim letzten Mal noch verfeindet waren. Aber die Szenen sind kurz und selten. Rund zwei Drittel des Films über geschieht nahezu nichts. Und selbst als es dann zum Ende hin mal mehr zur Sache geht, bleiben die Schussfertigkeiten auf bemerkenswerte Weise unberücksichtigt.

Bitte kein Ernst!

Dafür hat Thompson eine andere Idee, wie er den Film füllen kann: Humor. Klar, ein paar flotte Sprüche hat es bei den letzten Teilen auch schon gegeben, viele Actionfilme nutzen das zur Auflockerung. Bei Sniper: Rogue Mission nimmt das aber derart exzessive Ausmaße an, dass das Ergebnis einer Komödie oft näher ist als einem klassischen Actionfilm. Dabei darf jeder einmal ran. Ob nun das bekannte Trio, der Computer-Nerd-Neuzugang Pete (Josh Brener) oder auch die Gegenseite, die so inkompetent ist, dass man sich fragt, wie sie in dieser Branche überleben konnte – wirklich ernstnehmen kann man hier niemanden. Das ist nicht nur etwas eigenartig angesichts des Themas: Passt eine solche unbekümmerte Haltung zu etwas derart Ernstem wie Menschenhandel und Zwangsprostitution? Es ist auch ein sehr krasser Kontrast zu den anderen Filmen.

Dass Fans damit nicht glücklich sind, ist klar. Allgemein ist Sniper: Rogue Mission Actionfans nicht unbedingt zu empfehlen. Wenn man das hier aber als eine Art Comedy-Spin-off ansieht, kann man sich von dem Film durchaus unterhalten lassen. So ist das Ensemble beispielsweise spielfreudig und scheint sich innerhalb des neuen Kontextes wohlzufühlen. Auch die sehr verspielte und teils unglaublich unpassende Musik trägt dazu bei, dass das hier aus der Masse der Wegwerfactiontitel hervorsticht, die Woche für Woche veröffentlicht wird. Die stammt übrigens auch von Thompson, der offensichtlich einen Freischein für alles erhalten hat. Gut ist das Ergebnis kaum, das geben die schwache Geschichte und die fehlenden Kampfszenen nicht her. Aber die billige Bespaßung erfüllt ihren Zweck, sofern man weiß, worauf man sich einlässt und nichts gegen diese Art Humor einzuwenden hat.

Credits

OT: „Sniper: Rogue Mission“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Oliver Thompson
Drehbuch: Oliver Thompson
Musik: Oliver Thompson
Kamera: Paul Suderman
Besetzung: Chad Michael Collins, Ryan Robbins, Sayaka Akimoto, Josh Brener, Brendan Sexton III, Dennis Haysbert, Jocelyn Hudon, David MacInnis, Paul Essiembre

Bilder

Trailer

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Sniper: Rogue Mission
fazit
Für Fans der langlebigen Reihe ist „Sniper: Rogue Mission“ sicherlich eine Zumutung: Die Action wurde stark zusammengestaucht, stattdessen gibt es immer wieder Humor und eine faszinierend unpassende Musik. Aber es ist doch schon irgendwie amüsant, wie das Heldentrio gegen unfähige Menschenhändler kämpft.
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von 10