Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven!
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Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven!

Inhalt / Kritik

Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven!
„Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven!“ // Deutschland-Start: 24. Mai 2001 (Kino) // 21. April 2016 (DVD)

Max (Sigourney Weaver) und ihre Tochter Page (Jennifer Love Hewitt) sind ein eingespieltes Team, das mit Ehebetrug schon zahlreiche Männer um ihr Geld gebracht hat. Gerade erst haben sie auf diese Weise den ebenfalls nicht ganz ehrlichen Werkstattbesitzer Dean (Ray Liotta) auseinandergenommen, da hat Max den älteren und kranken Tabakmogul William Tensy (Gene Hackman) als potenzielles Opfer für sich ausgemacht. Während sie ihre Verführungskünste ausspielt, hat Page den Barbesitzer Jack (Jason Lee) für sich entdeckt. Zu ihrem Unglück und ihrer großen Überraschung entwickelt sie aber ehrliche Gefühle für ihn, was Max so gar nicht gefällt, fürchtet sie doch, auf diese Weise ihre Partnerin zu verlieren …

Starke Frauen, schwache Männer

Kaum eine Schauspielerin ist wohl derart stark mit dem Bild der starken Frau verbunden wie Sigourney Weaver. Bekannt wurde sie natürlich durch Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt und Aliens – Die Rückkehr, bei denen sie unter Beweis stellen durfte, dass es auch das vermeintlich schwache Geschlecht mit großen Gefahren aufnehmen kann. Später zeigte die US-Amerikanerin in zahlreichen anderen Filmen der unterschiedlichsten Genres, wozu sie in der Lage ist. Bei Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven! stand dann mal wieder ein Ausflug ins Komödienfach an. Dass sie auch hierfür das notwendige Talent mitbringt, hat sie mehrfach bewiesen, beispielsweise in Die Waffen der Frauen oder dem Kultfilm Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall.

Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven! kann es im Vergleich nicht mit den genannten Hits aufnehmen, weder qualitativ noch kommerziell. Tatsächlich ist die Komödie seinerzeit ziemlich untergegangen und dürfte den wenigsten in Erinnerung geblieben sein. Dabei waren die Voraussetzungen eigentlich ganz gut. Allein schon das prominente Ensemble, welches Regisseur David Mirkin zur Verfügung stand, versprach gesteigertes Vergnügen. So treten neben den oben genannten Stars unter anderem Anne Bancroft und Carrie Fisher in kleineren Rollen auf, Erstere als Mentorin von Max, die es selbst im hohen Alter nicht verlernt hat, andere um ihr Geld zu betrügen, und dabei Dreistigkeit und Noblesse miteinander verbindet.

Sympathisch, aber wenig spannend

Amüsante Szenen gibt es in Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven! also schon immer mal wieder. Und irgendwie ist es ja auch mit einer diebischen Freude verbunden, wie da zwei Frauen die Männer auf eigentlich recht plumpe Weise ausnehmen. Und doch springt der Funke hier nie so recht rüber. Ein Problem ist, dass das Szenario und das Ensemble für eine eher langweilige Geschichte verschwendet wird. Wenn hier eine talentierte Verbrecherin auf einmal ihr Herz entdeckt und dadurch alles in Frage stellt, ist das nicht übermäßig spannend, da der Verlauf schon vorbestimmt ist. Hinzu kommt, dass ihr Love Interest frei ist von einer nennenswerten Persönlichkeit. Da reicht es schon, dass jemand nett ist und gut aussieht, um auf einmal an allem zu zweifeln, mit dem man aufgewachsen ist.

Aber auch bei den Witzen wäre doch deutlich mehr drin gewesen. Gerade der Abschnitt, der sich um Max und ihr designiertes Opfer William dreht, ist recht zäh. Der Humor beschränkt sich irgendwie darauf, dass sie mit einem pseudorussischen Akzent spricht und er die ganze Zeit hustet. Komisch ist das nicht, vor allem wenn es auf einen so langen Zeitraum ausgedehnt wird. Allgemein fehlt bei Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven! das Gespür für eine vertretbare Länge. Zwei Stunden sind für eine Komödie schon ziemlich viel. Vor allem eben wenn das Drehbuch nicht die notwendigen Ideen mitbringt, wie sich diese zwei Stunden füllen lassen. Während der Film einigermaßen schwungvoll beginnt, geht im weiteren Verlauf das Tempo verloren. Das Warten auf das Unvermeidbare beginnt.

Ein nur nettes Vergnügen

Das bedeutet nicht, dass man hiermit nicht seinen Spaß haben kann. So überzeugen gerade die älteren Mitglieder des Casts durch ihre Spielfreude, während die Jüngeren eher etwas blass bleiben. Es gibt auch ein paar nett anzusehende Locations, an denen das Duo sein Unwesen treibt. Und dann wäre da noch das verquere Mutter-Tochter-Verhältnis, welches mit der Zeit in den Vordergrund rückt. Zwar dreht sich die Geschichte darum, wie die zwei Männer übers Ohr hauen. Doch dabei bleiben sie ein Mittel zum Zweck, während sie auch untereinander lernen müssen, worauf es wirklich ankommt. In der Summe ist Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven! damit schon irgendwie nett. Nur eben nicht mehr als das.

Credits

OT: „Heartbreakers“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: David Mirkin
Drehbuch: Robert Dunn, Paul Guay, Stephen Mazur
Musik: John Debney, Danny Elfman
Kamera: Dean Semler
Besetzung: Sigourney Weaver, Jennifer Love Hewitt, Ray Liotta, Jason Lee, Anne Bancroft, Gene Hackman

Bilder

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In „Heartbreakers – Achtung: scharfe Kurven!“ reisen eine Mutter und ihre erwachsene Tochter durchs Land, um Männer auszunehmen und sich an ihnen zu bereichern. Das beginnt schwungvoll und vielversprechend. Trotz eines namhaften Ensembles überzeugt das Ergebnis aber nicht so recht, da die Ideen fehlen und die Komödie viel zu lang ist.
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