Black and White

Kritik

Black and White
„Black & White“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Normalerweise werden schwarze Schafe heute in einem übertragenen Sinn gebraucht, um Leute oder auch Organisationen wie Firmen zu brandmarken, die auf eine negative Weise anders sind. Im Fall von Black & White ist dieser Ausdruck aber ganz wörtlich gemeint. Genauer zeigen und Gerd Gockell und Jesús Pérez eine Gruppe herkömmlich weißer Schafe, die zunächst etwas pikiert reagieren, als da auf einmal ein schwarzes Schaf auftaucht. Erst als dieses zum Helden wird und einen riesigen Greifvogel verjagt, der die Herde terrorisiert, wird es in ihrer Gruppe aufgenommen. Es geht also mal wieder um das Thema Fremdenfeindlichkeit. Dieses Plädoyer für mehr Offenheit ist einerseits sympathisch, andererseits aber auch etwas knifflig, da hier erst mal wieder jemand sein Leben riskieren muss, um seinen Wert zu beweisen.

Unstrittig ist dafür, dass dieser animierte Kurzfilm sehr schön gemacht ist. Der Clou ist, dass die Geschichte als eine Art Zeichentrick auf dem Tisch des Künstlers stattfindet. Das heißt man sieht, wie derjenige mit seiner Feder die Tiere zum Leben erweckt, wie seinerzeit in der Kultserie La Linea. Das Ende des Blattes auf dem Tisch wird gleichzeitig zur Grenze des Geschehens: Wer aus dem Rahmen fällt, ist fort. Und auch der Einfall, dass es mit dem Ausknipsen der Tischlampe Nacht wird, ist nett. Das Ergebnis ist ein süßer Mini von rund fünf Minuten mit lustigen Designs, der sich eigentlich als fortlaufende Reihe anbieten würde.

Credits

OT: „Black & White“
Land: Deutschland, Schweiz
Jahr: 2020
Regie: Gerd Gockell, Jesús Pérez
Drehbuch: Gerd Gockell
Musik: David Hohl
Animation: Jesús Pérez



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In „Black & White“ will eine weiße Schafherde erst nichts mit einem schwarzen Tier zu tun haben, bis dieses seinen großen Mut beweist. Der animierte Kurzfilm ist ein im Grunde sympathisches Plädoyer für mehr Offenheit und zudem sehr süß umgesetzt.
7
von 10