Ein strahlendes Land

Ein strahlendes Land – Mit dem Geigerzähler durch Deutschland

Ein strahlendes Land
„Ein strahlendes Land“ // Deutschland-Start: 12. Juni 2019 (Kino)

Ein kleines Experiment: Wissen Sie aus dem Kopf, wie viele Atomkraftwerke in Deutschland derzeit existieren? Wenn Sie sieben gesagt haben, dann Glückwunsch, das ist korrekt. Doch sind das zu viele oder zu wenige? Wohl zu viele, denn bis 2022 sollen alle davon abgeschaltet werden. Warum dies empfehlenswert ist und generell auf Atomkraft verzichtet werden sollte, zeigt der investigative Journalist Marvin Oppong in seinem neuesten Werk Ein strahlendes Land – Mit dem Geigerzähler durch Deutschland auf recht anschauliche Weise.

Durch ganz Deutschland
Oppong macht am Anfang seiner Dokumentation eines ganz deutlich: Sein Werk soll in erster Linie ein Experiment darstellen. Wie stark radioaktiv sind vereinzelte Gebiete in Deutschland verstrahlt, lautet dabei die grundsätzliche Frage. Die Reise führt Oppong und sein Team unter anderem zu Nuklearanlagen, zu einem radioaktiv kontaminierten Einkaufscenter in Ludwigshafen, auf Uranhalden in Ostdeutschland und zu einem Gebiet neben einer Kindertagesstätte in Thüringen. Die mit einem Geigerzähler gemessenen Werte sehen dabei alles andere als gut aus.

Nicht zum ersten Mal stellt man sich nach der Doku dann erneut die Frage wie die Menschheit aus diesem Schlamassel wieder herauskommen soll. Denn, ein kleiner nice-to-know Fact: Atomkraftabfälle wie beispielsweise das Element Uran in Brennstäben besitzen eine Halbwertszeit. Diese bezeichnet hier die Zeit, nach der die anfängliche Strahlung auf die Hälfte gesunken ist. Und das kann dauern, viele Tausend Jahre, wenn nicht noch mehr. Aus diesem Grund werden stark radioaktive Abfälle unterirdisch gelagert, um eine Bedrohung für  Mensch und Natur einzudämmen. In Deutschland gibt es solche Endlager zum Beispiel in Salzgitter (Niedersachsen) oder in Morsleben (Sachsen-Anhalt).

Aufklärung durch Crowdfunding
Finanziert wurde Ein strahlendes Land durch Crowdfunding, bei dem nach Angaben von Oppong 111 Unterstützer zusammenkamen. Zu viel oder zu wenig ist natürlich nun Ansichtssache, es verdeutlicht aber, dass diesem Thema in der gesamten Öffentlichkeit nur wenig Beachtung geschenkt wird. Das Ziel seines Werks war es daher dies zu ändern. Dies ist definitiv gelungen, da mit diesem Beitrag die Debatte über Atomkraft noch einmal neu ausgerollt wird und verdeutlicht wird, dass dieses Thema auf keinen Fall vernachlässigt werden darf. Der Umstand, dass Ein strahlendes Land basierend auf den eher geringen Crowdfunding-Einnahmen nicht an vergleichbare Produktionen, wie zum Beispiel die eines Werner Herzogs (Wovon träumt das Internet?) oder Dirk Pohlmanns (Täuschung – Die Methode Reagan) herankommt, schmälert Oppongs Werk aber in keinster Weise. Im Endeffekt bekommt man nämlich genau das, was eine Dokumentation verspricht: Aufklärung.



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In „Ein strahlendes Land – Mit dem Geigerzähler durch Deutschland“ nimmt uns der Investigativjournalist Marvin Oppong mit auf die Reise quer nach Deutschland und geht dabei der Frage nach, wie stark radioaktiv verstrahlt vereinzelte Gebiete sind.