Dragon Ball Z Kampf der Goetter
© BIRD STUDIO/SHUEISHA © 2013 DRAGON BALL Z the Movie Production Committee

Dragon Ball Z – Kampf der Götter

(„Doragon Bōru Z: Kami to Kami“ directed by Masahiro Hosoda, 2013)

Dragon Ball Z Kampf der Goetter
„Dragon Ball Z – Kampf der Götter“ erscheint am 21. August auf DVD und Blu-ray

39 Jahre hat Beerus, der gefürchtete Gott der Zerstörung geschlafen – für Menschen eine lange Zeit, für ihn selbst nur ein kleines Nickerchen. Und wahrscheinlich hätte er noch weiter geschlummert, gäbe es da nicht diese Prophezeiung eines mächtigen Gegners und sein seltsamer Traum von einem Super-Saiyajin-Gott. Überzeugt davon, dass es sich hierbei um den Krieger handeln muss, der zuvor Freezer ausgeschaltet hat, macht sich Beerus auf die Suche. Und die führt ihn auf die Erde, wo Bulma gerade ihren Geburtstag feiert.

Willkommen zurück, Dragon Ball! 17 Jahre mussten die Fans der beliebten Manga- und Animereihe warten, bis mit Kampf der Götter endlich wieder ein neuer Film am Start war. Für die Macher stellte das natürlich eine große Herausforderung dar, nach einer so langen Pause eine neue Geschichte erzählen zu wollen – schließlich konnten sie zuvor kaum wissen, ob die Anhänger von einst wieder am Start sein würden oder sie den Abenteuern um Son-Goku inzwischen den Rücken gekehrt haben. Und damit stellte sich die Frage: Wer ist bei dem Film eigentlich unsere Zielgruppe? Die Alteingesessenen? Neulinge?

Ein bisschen versucht der in enger Zusammenarbeit mit dem Original-Manga-Schöpfer Akira Toriyama entstandene Film dann auch beide zu bedienen. So stehen dieses Mal die neuen Figuren Beerus und sein Gehilfe Whis im Mittelpunkt des Geschehens, bekommen mehr Laufzeit als jeder andere in Kampf der Götter. Das kommt natürlich all den Zuschauern entgegen, die bislang keine Berührungspunkte mit dem Dauerbrenner hatten. Die restlichen Charaktere werden jedoch kaum bis gar nicht vorgestellt, da verließ man sich doch sehr auf vorhandene Vorkenntnisse.

Wer diese hat, darf sich dann auch auf Anspielungen ohne Ende freuen: Hier huscht wirklich jeder Mal durchs Bild, es gibt Referenzierungen und Insidergags am laufenden Band. Wer sich schon immer darüber geärgert hat, wie sehr sich das Marvel Cinematic Universe zunehmend nur noch um sich selbst dreht, auf Teufel komm raus ein Easter Egg nach dem anderen platziert, der braucht es mit Kampf der Götter erst gar nicht zu versuchen. Die potenzielle Unverständlichkeit für Ungeweihte ist aber nicht das einzige Problem, das durch die überwältigende Anzahl an Charakteren entsteht: Da hier jeder irgendwo seinen Moment bekommen soll, ist die eigentliche Geschichte des Films schon sehr dünn, an vielen Stellen bleibt die Handlung quasi stehen. Langzeitfans werden hingegen eventuell enttäuscht sein, wie schnell viele liebgewonnene Figuren hier abgehandelt und wieder fallengelassen werden, Kampf der Götter wirkt eher wie ein Best of statt wie ein eigenständiger Film.

Und doch gibt es immer wieder amüsante Passagen, für alt wie auch für jung: Beerus’ ständiges Verlangen nach Essen und Zerstörung zum Beispiel, die ständigen Streitereien zwischen den Partygästen oder auch die Nebenhandlung um einen geplanten Diebstahl der titelgebenden Drachenkugeln. Insgesamt ist der Comedyfaktor erstaunlich hoch, der Film orientiert sich stärker an den frühen Dragon Ball Geschichten, weniger an den actionbetonteren von Dragon Ball Z. Gekämpft wird aber dennoch des Öfteren, gerade auch aufgrund des streitsüchtigen Gottes, was teilweise recht schick inszeniert ist.

Ansonsten aber ist Kampf der Götter alles andere als ein Hingucker. Die Animationen des Traditionstudios Tōei Animation sind in Ordnung, wenn auch nicht unbedingt auf Filmniveau. Und die charakteristischen Designs von Toriyama haben auch beim bereits 18. Kinofilm der Reihe nichts an Charme eingebüßt, die beiden Neuzugänge reihen sich nahtlos ein. Die schlichten Hintergründe, die mehr durch ihre Farbwahl als durch Detailreichtum und technische Raffinesse überzeugen, sind für eine Produktion aus dem Jahr 2013 aber schon sehr schwach – von den eigenartigen computerberechneten Elementen ganz zu schweigen. Ein netter Zeitvertreib ist der Anime trotz der optischen wie inhaltlichen Schwächen, gerade für Fans. Und das Comeback war seinerzeit so erfolgreich, das dieses Jahr der Nachfolger Resurrection F in die japanischen Kinos kam. Ein deutscher Termin ist dafür derzeit leider noch nicht angekündigt.



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Der erste „Dragon Ball“ Film seit 17 Jahren bietet nette Unterhaltung, gerade auch für Langzeitfans. Insgesamt versteifte man sich aber zu sehr auf Anspielungen und vergaß dabei eine eigene Geschichte, zudem ist die Optik für einen Kinofilm aus dem Jahr 2013 ziemlich enttäuschend.
6
von 10