Under Still Waters

Under Still Waters

(„Under Still Waters“ directed by Carolyn Miller, 2008)

Charlie (Lake Bell), die Tochter eines stinkreichen Geschäftsmannes und ihr normalbürgerlicher Mann Andrew (Jason Clarke) wollen über das Wochenende in das große, entlegene Waldanwesen des Vaters, um ihrer Ehe wieder frischen Wind zu geben. Auf dem Weg in die Erholung übersieht Andrew einen Motorradfahrer, der am Straßenrand auf Hilfe wartet. Das Ehepaar beschließt den leicht verletzten Mann mit zum Anwesen zu nehmen, um diesen wieder mit Benzin auszustatten. Um sich bei dem Mann zu entschuldigen, lädt Andrew den fremden Jacob (Clifton Collins Jr.) noch zu einer Bootsfahrt ein. Als das Ehepaar dort eine Waffe entdeckt, die Jacob bei sich trägt, nimmt der unterschwellige Psychotrip seinen Lauf in eine Richtung, die einen vollkommen unerwarteten Ausgang mit sich bringt.

Under Still Waters bleibt über die doch recht kurzen 85 Minuten durchgehend spannend und unterhaltsam. Auch wenn die Synchronisation stellenweise die Ernsthaftigkeit der Story ein wenig einschränkt, erledigen die Hauptdarsteller ihren Job mit Bravur. Vor allem Collins Jr. und Lake Bell hauchen ihren Rollen das nötige Leben ein. Für einen Psychothriller wirkt die gesamte Abhandlung letzten Endes aber zu weich und der Ausgang der düsteren Machenschaften lässt dem Zuschauer anders als zB bei Kopf über Wasser (Cameron Diaz und Harvey Keitel) nicht das Blut in den Adern gefrieren.

Die Schnitte gefallen gut und sind samt der Informationsgeladenen Rückblenden gekonnt eingesetzt. An gewissen Stellen überschneiden sich die Details so sehr, dass ich an zwei Stationen zurück spülen musste, aus Angst etwas Entscheidendes verpasst zu haben.

Der Soundtrack Reconsider Me von Johnny Adams ist nicht nur vom Grundtenor passend, auch der Text scheint wie für den Film geschaffen, oder andersrum? Es wäre ebenso keine Überraschung, wenn auch Quentin Tarantino solch einen Titel in einem seiner Filme verwenden würde und es mag deshalb auch ein Grund dafür sein, dass Reconsider Me mir selbst so zusagt.

Features kann man auf der DVD keine erwarten, was aber auch kein muss ist. Jeder Erklärungsversuch seitens der Regisseurin oder der Darsteller hätte den Zauber des Films zu Nichte gemacht. Das Ende kommt zwar nicht überraschend, doch die Gestaltung ist Carolyn Miller gut gelungen und zauberte mir ein breites Grinsen ins Gesicht.

Under Still Waters erscheint am 1. Dezember auf Blu Ray und DVD



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Hier kann man nichts falsch machen, weder beim Kauf, noch beim Ausleihen. Sehenswert, fesselnd und unerwartet kommen Story und Darsteller daher. Insgesamt also ein gelungenes Gesamtwerk, mit einigen, wenigen Ecken und Kanten.
7
von 10