Zu Scharf Um Wahr Zu Sein

Zu scharf um wahr zu sein

(„She’s Out Of My League“, directed by Jim Field Smith, 2010)

Sie ist eine glatte Eins und Event-Managerin. Er eine Vier minus und TSA-Beamter. Eine Mischung, die nicht vielversprechend ist. Oder etwa doch?

Nachdem Kirk Kettner’s (Jay Baruchel) Beziehung mit Marnie (Lindsay Sloane) in die Brüche ging, läuft ihm die atemberaubende Molly McCleash (Alice Eve) beim Sicherheitscheck im Pittsburgher Flughafen über den Weg. Er kann sein Glück kaum fassen, denn als sie ihr iPhone vergisst, schenkt sie ihm für das Zurückbringen zwei Karten für ein Eishockey-Spiel. Und wie es der Zufall will, kommen Molly und ihre beste Freundin Patty (Krysten Ritter) auch zum Spiel. Doch es kommt es noch besser: Patty verrät ihm, dass Molly auf ihn steht. Auf ihn! Den zwar liebenswerten, aber unmuskulösen Fahrer eines Neo und auf den, der nicht auf’s College konnte, da sein Vater lieber einen Swimming-Pool wollte.

Zusammen mit seinen drei Freunden, die allesamt am gleichen Flughafen arbeiten und genau wie er sich viel erträumt und wenig erreicht haben, stürzt er sich in das Abenteuer aus Wahnsinn und Traum. Fortan kommt es zu mehreren Dates, einem Familienessen, einer Intimrasur, unzähligen Gesprächen mit seinen besten Freunden, einem mehr oder weniger extrem peinlichen Treffen mit Molly’s Eltern und einer Wendung, die man sich nicht gerade von einer solchen Romantik-Komödie erhofft hat und sich fragen lässt, ob es wirklich noch zum Happy End kommen kann.

Die beiden Drehbuchautoren John Morris und Sean Anders haben mit Regisseur Jim Field Smith alles richtig gemacht: zwei paradoxe Charaktere erstellt und sie von tollen Schauspielern besetzen lassen, eine Story geschrieben, die nicht die übliche Romantik-Fressalien serviert, den Spieß umgedreht, indem sie das Pferd von hinten gezügelt haben und uns die Geschichte aus Sicht des jungen Mannes vorlegen, in der eine umwerfende 90-60-90-Frau sich in den Mann verliebt, den man nicht gerade seinen Eltern vorstellt und wo sich am Ende die Frau bewehren muss und nicht der Mann.

Alles in allem darf man keine Neuerfindung des Rades erwarten. Aber mit sehr viel Slapstick-Komik, der richtigen Prise Gefühl, spritzig-frischen und schlagfertigen Dialogen und vielen kitschig-lustigen Klischees wird uns hier eine toller Film für einen zweigeschlechtlichen Filmeabend spendiert, der nicht bei einem solchen fehlen darf. Auf der Punkteskala, die im Film allzu oft angesprochen wird, wäre dieses Werk eine 7.

Auf der am 23. September 2010 erscheinenden DVD sind neben dem Hauptfilm noch wenige Extras vertreten. Neben den mittlerweile schon standardisierten Outtakes (engl.: Bloopers) darf man sich die entfernten Szenen anschauen, die es nicht in den Film geschafft haben, die man aber auch nicht vermissen würde. Das einzige wirklich sichtpflichtige und absolut köstlich parodierende Video gegenüber amerikanischen Talkshows ist ‚Devon’s Dating Show‘, in der Devon (einer von Kirk’s besten Freunden) mit dessen Bruder Dylan Tipps im Umgang mit Frauen und Dates liefert.



(Anzeige)

7
von 10