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„Stenbeck“ // Deutschland-Start: 12. Dezember 2025 (ZDF Mediathek)

Inhalt / Kritik

Seit Generationen schon ist das Familienunternehmen der Stenbecks in Schweden tief verwurzelt, machte mit klassischen Industrien wie Stahl und Forstwirtschaft sein Geld. Und wenn es nach Oberhaupt Hugo (Lars Lind) geht, wird das auch so bleiben. Dessen Sohn Jan (Jakob Oftebro) findet hingegen, dass es langsam an der Zeit wäre, sich auch in anderen Unternehmensfeldern zu versuchen, da die herkömmlichen Einnahmequellen zu versiegen drohen. Der Rest der Familie sieht das nicht so. Vor allem nicht seine Schwester Margaretha (Malin Crépin), die darauf drängt, die Leitung zu übernehmen. Als der Senior stirbt und Jan testamentarisch zum neuen Chef erklärt wird, dauert es nicht lang, bis es zu Konflikten kommt. Denn der Thronfolger ist fest entschlossen, in den neuen Mobilfunk zu investieren, was in einem Umfeld niemand verstehen kann …

Auf den Spuren des Geldes

Geschäftsmänner bzw. Geschäftsfrauen sind normalerweise eher nicht das Material, wovon die breite Masse etwas wissen will. Und doch werden immer wieder biografische Filme und Serien gedreht, die von solchen realen Persönlichkeiten erzählen. Die sollten im Idealfall schon sehr bekannt sein – siehe Mark Zuckerberg (The Social Network) oder Steve Jobs –, damit die Menschen auf der Straße etwas damit anfangen können. Alternativ müssen sie Außergewöhnliches geleistet haben oder anderweitig besonders sein. Mrs Playmen etwa handelte neulich von einer Frau, die in den 1970ern ein Erotikmagazin für Männer herausgab und sich dafür mit allen anlegte. Ähnlich unerschrocken agierte Jan Stenbeck, die Titelfigur der ZDF-Dramaserie Stenbeck, der ab den 1970ern eine Reihe von Unternehmen gründete und am Ende mit einem Vermögen von mehr als 800 Millionen US-Dollar einer der reichsten Männer Schwedens war.

Die Serie steigt dabei in einer Phase seines Lebens ein, die zum Wendepunkt wird. Schon früh wird dabei klargemacht, dass der Protagonist ein Visionär ist, dem der Status Quo herzlich egal ist. Ein Mann, der immer wieder in Situationen ein Potenzial sieht, das seinen Landsleuten verborgen bleibt. Natürlich ist manches davon für ein heutiges Publikum nicht mehr so leicht nachzuvollziehen. Wenn die Titelfigur in Stenbeck den anderen zu erklären versucht, dass Mobiltelefone die Zukunft sein können, ist das für uns natürlich naheliegen. Aber es gelingt doch, die damalige Zeit so darzustellen, dass man sich besser in sie hineinversetzen kann. Das Drama fungiert auch als eine Art Zeitporträt, welches davon erzählt, wie sich das Land langsam wandelt. Wenn alte Industrien nicht mehr rentabel sind und neue Technologien her müssen, dann kommt einem das zumindest vom Prinzip her bekannt vor.

Universell und zeitlos

Überhaupt finden sich bei all den Besonderheiten dieser schwerreichen Familie eine Reihe von Punkten, an die auch ein heutiges Publikum problemlos anknüpfen kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Konflikte innerhalb der Familie, wenn es um die strategische Ausrichtung des Unternehmens geht, Anerkennung – und natürlich jede Menge Geld. Auch Punkte wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden angesprochen, wenn der Protagonist im weiteren Verlauf damit zu kämpfen hat. Stenbeck zeichnet dabei ein ambivalentes Bild von dem Unternehmer. So ist er gleichzeitig auf bewundernswerte Weise mutig und einfallsreich, kann aber auch cholerisch werden. Er hat kein Problem, andere Menschen auf übelste Weise zu beschimpfen. Und doch ist er gleichzeitig ein liebender Vater.

Ähnlich sieht es bei den Schwestern aus. Auf der einen Seite sind sie schon antagonistisch angelegt, wenn sie den ältesten Bruder Hugo Jr. mobben und den offenen Krieg suchen. Gleichzeitig kann man sie aber auch verstehen, wenn sie allein aufgrund ihres Geschlechts nicht ernstgenommen werden, die Unternehmungsleitung den Söhnen vorbehalten ist, ungeachtet etwaiger Qualifikationen. Insofern ist Stenbeck nicht allein das Porträt eines Mannes, der unternehmerisch außergewöhnlich erfolgreich und einflussreich war. Die Serie ist zudem sehr tragisch, wenn parallel zu dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruch die Familie auseinandergerissen wird und trotz der Erfolge irgendwie alle verloren zu haben scheinen.

Credits

OT: „Stenbeck“
Land: Schweden, Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Goran Kapetanović
Drehbuch: Alex Haridi, Lotta Eriksson, Helene Lindholm
Musik: Andreas Tengblad
Kamera: Marek Septimus Wieser
Besetzung: Jakob Oftebro, Zoe Boyle, Irene Lindh, Malin Crépin, Julia Marko-Nord, Iggy Malmborg, Nils Wetterholm, Johan Morn, Hannes Meidal

Bilder

Trailer

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Stenbeck
fazit
„Stenbeck“ erzählt die Geschichte des schwedischen Geschäftsmanns Jan Stenbeck, der das Familienunternehmen und sein Heimatland maßgeblich veränderte. Das Drama gefällt durch seine Ambivalenz, wenn der Protagonist gleichzeitig Visionär und Despot ist. Die Serie ist dabei Zeitporträt und hat doch viele universelle Themen.
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