Hangover 3
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Hangover 3

Hangover 3
„Hangover 3“ // Deutschland-Start: 30. Mai 2013 (Kino) // 4. Oktober 2013 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seitdem Alan (Zach Galifianakis) seine Medikamente abgesetzt hat, ist er zunehmend außer Kontrolle. Immer wieder fällt er durch ein eigenartiges und ausfallendes Verhalten auf – und kostet damit seinem Vater sogar das Leben. Es muss etwas geschehen, so viel steht fest. Am Ende wird beschlossen, dass er und die drei anderen vom Wolfsrudel – Phil (Bradley Cooper), Stu (Ed Helms) und Doug (Justin Bartha) – gemeinsam nach Arizona reisen, wo dem kriselnden Alan geholfen werden soll. Doch es kommt mal wieder anders. Unterwegs werden sie von den Schergen des Gangsterbosses Marshall (John Goodman) überfallen und gefangengenommen. Während Doug als Geisel gehalten wird, sollen die anderen drei das Gold besorgen, die Leslie Chow (Ken Jeong) eingesackt hat …

Neue Wege

Wenn ein Film erfolgreich ist, liegt es oft auf der Hand, über die Möglichkeit einer Fortsetzung zumindest nachzudenken. Und Hangover war erfolgreich, sehr sogar: Bei einem Budget von 35 Millionen US-Dollar spielte die Komödie 2009 rund 470 Millionen wieder ein. Und so gab es zwei Jahre später mit Hangover 2 ein Wiedersehen mit dem Wolfsrudel, welches erneut in eine Bredouille geriet. Der Nachfolger war zwar maximal einfallslos, wiederholte eigentlich nur die Geschichte, diesmal aber vor der Kulisse Thailands. Die Einspielergebnisse waren aber sogar noch höher. Und so gab es dann wieder zwei Jahre später mit Hangover 3 noch einen dritten Teil. Wer einen erneuten Aufguss erwartete, durfte aber überrascht sein. Tatsächlich ging man diesmal in eine ganz neue und unerwartete Richtung.

Die erste Überraschung: Der titelgebende Kater fällt weg. Wo bei den ersten Teilen rekonstruiert werden musste, was während des Vollrausches eigentlich geschehen ist, da gibt es hier nichts Vergleichbares. Das heißt nicht, dass bei Hangover 3 völlig auf überraschende Wendungen und Entdeckungen verzichtet wird. Bei dem Versuch, Doug aus den Händen des Gangsterbosses zu befreien, geht erneut eine Menge schief. Nur geschieht das eben in Echtzeit. Neugierde soll hier nicht erzeugt werden, indem die Vergangenheit wie ein Puzzle zusammengesetzt wird, sondern durch die Frage, was in Zukunft noch alles geschehen wird. Und zumindest in der Hinsicht kann man dem Film keinen Vorwurf machen, da ist schon einiges los. Immer wieder werden Settings gewechselt, gerät das Trio in neue chaotische Situationen.

Schwaches Ergebnis

Und auch anderweitig sind Veränderungen deutlich. Der Humor wurde zugunsten eines Thrillerteils reduziert. Die Witze sind spärlicher geworden – und teilweise einfach grauenvoll. Schon bei den ersten beiden Filmen war der eine oder andere Missgriff dabei. Aber das war zumindest noch spaßig genug, um über die Schwachstellen hinwegsehen zu können. Wenn man aber schon so wenig Humor bringt, sollte dieser sitzen. Die Szenen mit Zach Galifianakis und Ken Jeong, die in Hangover 3 deutlich stärker im Vordergrund stehen, sind eine Zumutung und auf geradezu grausame Weise unkomisch. Die kleine Nebenrolle von Melissa McCarthy, die hier ein Love Interest von Alan mimen darf, ist nicht besser. Da darf man über die Auftritte von John Goodman als Antagonist fast schon dankbar sein. Zwar ist seine Figur auch nicht mehr als ein Stereotyp. Er nervt aber wenigstens nicht.

Dass man auf etwas plumpe Verweise versuchte, noch Querverweise zu den ersten beiden Filmen einzubauen, macht die Geschichte nicht unbedingt besser. Das heißt nicht, dass alles an dem Film schlecht ist. Zwischendurch sind da schon hin und wieder auch mal Ideen dabei, welche die anarchische Energie des Erstlings einfangen. Insgesamt ist Hangover 3 aber kaum sehenswert. Zwar ist es grundsätzlich zu begrüßen, dass Regisseur und Co-Autor Todd Phillips hier etwas Neues und Eigenes versuchen wollte. Wie aber auch bei Joker: Folie à Deux mehr als zehn Jahre später, wo er ebenfalls ein Erfolgsrezept auf den Kopf stellen wollte, zeigt sich: Anders ist manchmal schlechter.

Credits

OT: „The Hangover: Part III“
Land: USA
Jahr: 2013
Regie: Todd Phillips
Drehbuch: Todd Phillips, Craig Mazin
Musik: Christophe Beck
Kamera: Lawrence Sher
Besetzung: Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Ken Jeong, Justin Bartha, John Goodman

Trailer

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Hangover 3
fazit
In „Hangover 3“ muss das Wolfsrudel einen der ihren aus den Händen eines Verbrecherbosses befreien, indem sie Gold stehlen. Der Film unterscheidet sich dabei deutlich von den direkten Vorgängern. So wurde der Humor reduziert, dafür gibt es mehr Thriller. Das ist löblich, überzeugt aber nicht: Streckenweise sind Witze und Figuren grauenvoll, trotz der überraschenden Wendungen wird das zur Qual.
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