Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter Tv Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter

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„Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter“ // Deutschland-Start: 23. Oktober 2008 (DVD)

Inhalt / Kritik

London, Anfang des 20. Jahrhunderts: Wenn es nach Helen (Barbara Flynn) und Rupert Potter (Bill Paterson) ginge, wäre ihre Tochter Beatrix (Renée Zellweger) längst verheiratet. Schließlich ist die schon 30 und wohnt noch zu Hause, was den Eltern ein Dorn im Auge ist. Doch Beatrix hat kein Interesse an einer Heirat, weil sie dadurch ihre Unabhängigkeit verlieren würde. Stattdessen träumt sie davon, sich als Illustratorin einen Namen zu machen. Zunächst stößt sie mit ihren Zeichnungen von Tieren auf wenig Resonanz. Erst als sie dem Verlegersohn Norman Warne (Ewan McGregor) begegnet, wendet sich das Blatt. Dieser fördert sie bei ihren künstlerischen und erzählerischen Ambitionen. Er kommt ihr aber auch privat näher, was den Eltern von Beatrix wenig passt …

Nette Hommage an die Autorin

Beatrix Potter gehört zweifelsfrei zu den erfolgreichsten Kinderbuchautorinnen aller Zeiten. Mehr als 250 Millionen Mal haben sich die Werke der Britin bis heute verkauft. Vor einigen Jahren gab es noch einmal eine filmische Renaissance, Peter Hase (2018) und Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker (2021) wurden zu beeindruckenden Kinoerfolgen. Da ist es kein Wunder, dass man auch der Autorin selbst ein filmisches Denkmal setzen wollte. So ganz hatte das seinerzeit mit Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter aber nicht geklappt. Zwar erhielt das biografische Drama gute Kritiken, Zellweger war zudem für einen Golden Globe nominiert. An den Kinokassen fiel die britisch-US-amerikanische Produktion aber trotz der prominenten Besetzung durch. Inzwischen ist sie auch mehr oder weniger in Vergessenheit geraten.

Dabei hat der Film durchaus einiges zu bieten. Beispielsweis hat die Lebensgeschichte eine feministische Note, die auch mehr als ein Jahrhundert später noch inspirierend sein kann. So hätte es sich die Protagonistin eigentlich gemütlich machen können, als Tochter aus einem wohlhabenden Haus wäre eine standesgemäße Heirat möglich gewesen – ein Leben mit Dienstboten und anderen Annehmlichkeiten inklusive. Wenn sie in Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter ihre Unabhängigkeit sucht, finanziell wie amourös, ist das schon ein Aufstand gegen ein patriarchal geprägtes Klassensystem. Nur dass Potter nicht dem Bild einer Feministin entspricht, wie sie da ihre niedlichen Häschen und andere Tierchen zeichnet. Anders als Mrs Playmen, das von der Verlegerin eines Männermagazins erzählt, wird hier weniger auf Konflikte und Kämpfe gesetzt. Man ist hier nett.

Wohlfühlfilm ohne viel Tiefgang

Ein bisschen zu nett vielleicht. Dass ein Film über eine Kinderautorin eher nicht abgründig wird, ist zwar zu erwarten und durchaus legitim. Ganz so lieblich hätte es vielleicht aber doch nicht werden müssen. So ist es zwar schon charmant, wie die Zeichnungen der Britin zum Leben erweckt werden, der Niedlichkeitsfaktor ist hoch. Es führt aber auch dazu, dass Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter nicht so wirklich packend ist, wenn es an einer späteren Stelle doch dramatisch wird. Wenn ein tragischer Tod zu einer Randnotiz wird, ist das schon ein wenig befremdlich. Dass die Protagonistin kaum Ecken und Kanten hat, macht die Sache nicht wirklich einfacher. Trotz des Eigensinns, richtig interessant ist die Figur nicht.

Aber es ist schon ein schöner Film, der von mehreren Faktoren getragen wird. So lädt einen das Ensemble zum gemeinsamen Träumen ein, wenn es einem das Gefühl vermittelt, dass alles irgendwie gut ausgeht. Außerdem sind da noch die idyllischen Settings, in denen Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter spielt. Eine längere Passage besteht beispielsweise aus den sonnigen Sommeraufnahmen in der Provinz. Auch da fehlen Schatten, will man das Publikum beglücken. Sofern man sich darauf einlassen kann, ist das Biopic ein Wohlfühlfilm, der auch bald zwei Jahrzehnte später nichts von seinem Zauber eingebüßt hat. Wer hingegen Realismus und Tiefgang erwartet, könntet mit diesem naiven Werk weniger glücklich werden.

Credits

OT: „Miss Potter“
Land: UK, USA
Jahr: 2007
Regie: Chris Noonan
Drehbuch: Richard Maltby Jr.
Musik: Nigel Westlake
Kamera: Andrew Dunn
Besetzung: Renée Zellweger, Ewan McGregor, Emily Watson, Bill Paterson, Barbara Flynn, Lloyd Owen

Bilder

Trailer

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Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter
fazit
„Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter“ erinnert an die gleichnamige Autorin, die auf ein bequemes Leben verzichtete und stattdessen lieber Kinderbücher verfasste. Das Ergebnis ist ein schöner Wohlfühlfilm, getragen von einer bekannten Besetzung und idyllischen Landschaftsaufnahmen. Viel Tiefgang sollte man aber nicht erwarten, selbst Tragik wird hier liebevoll verpackt.
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