
Die Freude ist groß bei Hannah Wagner (Sophie Pfennigstorf), als ihr Freund Rick Spoery (Helgi Schmid) ihr einen Heiratsantrag macht. Umso schockierender ist, als sie noch am selben Tag Luisa Weiss (Barbara Prakopenka) halbnackt in seinem Bett erwischt. Zwar beteuert er, dass sie eine Stalkerin ist und sich in seine Wohnung geschlichen hat, ohne dass er es bemerkt hat. Davon lässt sie sich aber nicht überzeugen, wutentbrannt stapft sie davon. Spoery sucht daraufhin juristischen Rat bei Dominique Kuster (Ina Paule Klink) und Thomas Borchert (Christian Kohlund). Kuster will davon zunächst nichts wissen, da sie den jungen Mann verurteilt. Als kurze Zeit später Weiss ermordet aufgefunden wird und er verdächtigt wird, die Tat begangen zu haben, lenkt sie jedoch ein …
Klassischer Krimi
Der Zürich-Krimi gehört zu den verlässlichen Größen am Donnerstagabend. Seit 2016 wird diese bereits ausgestrahlt und lockt meistens so um die sechs Millionen Menschen vor die Fernseher. Üblicherweise werden deshalb drei neue Teile pro Jahr produziert. Letztes Jahr war da der Zweiteiler Borchert und die Stadt in Angst um die Jagd auf einen Serienmörder sowie Borchert und der Schuss ins Herz, bei dem der Mord am Personenschützer eines Waffenherstellers aufgeklärt werden muss. Dieses Jahr müssen sich Fans jedoch mit zwei neuen Filmen zufriedengeben. Das wird einige sicherlich enttäuschen. Dafür ist Borchert und der Schlüssel zum Mord wieder etwas besser geworden, als es die doch recht mäßigen Teile der letzten Jahren vorgemacht haben – was zugegeben nicht viel heißen muss.
Das Prinzip ist dabei natürlich nicht wirklich anders geworden, da verlässt man sich auf das Bewährte. Der 23. Teil der ARD-Krimireihe ist ein klassischer Whodunit, bei dem zu Beginn eine Leiche entdeckt wird, danach wird anderthalb Stunden lang ermittelt, wer den Mord begangen hat. Theoretisch kommen dafür dann wieder mehrere Personen in Frage: Das Publikum soll also an der Seite des Anwalt-Duos bzw. der Polizei rätseln, was da vorgefallen ist und wer ein Motiv für diesen Mord haben könnte. Wie üblich gibt es bei Der Zürich-Krimi: Borchert und der Schlüssel zum Mord diverse Wendungen, wenn Geheimnisse ans Tageslicht kommen. Es gehört zu diesem Genre einfach dazu, dass vieles nicht so ist, wie es zunächst erscheint, und auch, dass unauffällige Menschen ganz anders sein können.
Etwas besser als sonst
Originell ist das alles nicht. Mehr als das brave Abarbeiten von Genrestandards hat man hier nicht zu bieten, wenn sich der Protagonist auf Spurensuche begibt und dabei Leute befragt. Es ist auch nicht so, als würde die Auflösung richtig große Überraschungen bereithalten. Prinzipiell gibt es zwar schon mehrere Leute, die für die Tat in Frage kommen würden. Es sind aber nicht sehr viele, bei einigen überzeugt das Motiv auch nur bedingt. Deswegen stehen die Chancen nicht schlecht, dass man von selbst auf die Lösung kommt, einfach weil die Alternativen fehlen. Insgesamt ist Der Zürich-Krimi: Borchert und der Schlüssel zum Mord aber nachvollziehbarer. Da gab es in der Reihe deutlich unsinnigere Teile.
Irritierend sind aber zum Teil mal wieder die Figuren. Wenn Kuster zu Beginn den Fall ablehnt, zeigt das einen befremdlichen Mangel an Professionalität. Borchert wiederum schert sich nicht so wirklich um Regel, geht einem mit seiner übergriffigen Art schon auf die Nerven. Dass ein Psychotherapeut zunächst auf das Patientengeheimnis pocht, dann aber auf einmal einiges erzählt, ist ebenfalls unangenehm. Aber es ist in der Summe noch erträglich, auch in der Hinsicht gab es bereits schlimmere Filme in der Reihe. Der Zürich-Krimi: Borchert und der Schlüssel zum Mord ist ein insgesamt annehmbarer Krimi, den man sich schon anschauen kann. Nächste Woche geht es in Borchert und die Glut des Bösen um eine bei einem Brand gestorbene israelische Studentin und einen Neonazi, der beschuldigt wird, diese getötet zu haben.
OT: „Der Zürich-Krimi: Borchert und der Schlüssel zum Mord“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Roland Suso Richter
Drehbuch: Wolf Jakoby
Musik: Michael Klaukien
Kamera: Max Knauer
Besetzung: Christian Kohlund, Ina Paule Klink, Pierre Kiwitt, Helgi Schmid, Sophie Pfennigstorf, Max Urlacher, Alexandra von Schwerin, Yves Wüthrich
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