Der Sieger The Quiet Man TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Der Sieger

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„Der Sieger“ // Deutschland-Start: 1. Mai 1953 (Kino) // 22. Mai 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Viele Jahre hat Sean Thornton (John Wayne) in den USA gelebt, wo er als Boxer große Erfolge gefeiert hat. Doch das will er nun hinter sich lassen und kehrt daher in sein irisches Heimatdorf zurück, wo er sich niederlassen will. Mehr noch, er ist fest entschlossen, sein Geburtshaus zu kaufen. Die Witwe Sarah Tillane (Mildred Natwick) ist auch dazu bereit, sehr zum Ärger von „Red“ Will Danaher (Victor McLaglen), der selbst ein Auge auf das Haus geworfen hat. Und auch auf die Witwe selbst, die bislang aber jeden Annäherungsversuch abgeblockt hat. Als wäre das nicht schon kompliziert, verliebt sich Thornton in Danahers Schwester Mary Kate (Maureen O’Hara). Die wiederum braucht aber den Segen ihres Bruders, um heiraten zu dürfen. Da braucht es schon eine List, um den Griesgram davon überzeugen zu können …

Zurück zu den Wurzeln

Es dürfte kaum einen Regisseur geben, den man derart stark mit dem Westerngenre in Verbindung bringt wie John Ford. Im Laufe seiner Karriere hat der US-Amerikaner eine Reihe großer Titel gedreht, darunter Faustrecht der Prärie (1946), Der schwarze Falke (1956) oder Der Mann, der Liberty Valance erschoss (1962). Doch auch abseits des Genres konnte er Erfolge vorweisen. Neben der Romanadaption Früchte des Zorns (1940) war Der Sieger sicher einer seiner größten Triumphe. Nicht nur, dass der Film 1952 an den Kinokassen überzeugte. Er war zudem für sieben Oscars im Rennen, darunter als bester Film des Jahres. Ford selbst wurde auch für die beste Regie gewürdigt. Es war das vierte Mal, dass er diesen Preis erhalten hat. Damit stellte er einen Rekord auf, der bis heute ungebrochen ist – mehr als 70 Jahre später.

Dabei kann man sich darüber streiten, ob dieser Film wirklich in einem Atemzug mit den anderen Klassikern Fords genannt werden kann. Auf der einen Seite war das Werk eine echte Herzensangelegenheit des Regisseurs. Dieser entstammte einer irischen Einwandererfamilie und fühlte sich dadurch dem Protagonisten wohl verbunden, der aus den USA nach Irland zurückkehrt und dort seine Wurzeln sucht. Allerdings spielt dieser kulturelle Aspekt kaum eine Rolle. Die Adaption der 1933 veröffentlichten Kurzgeschichte The Quiet Man von Maurice Walsh befasst sich nicht wirklich mit dem Thema der Identität. Es ist nicht einmal so, dass Irland selbst von Bedeutung wäre. War im Original die Irisch-Republikanische Armee noch wichtig, wurde diese in Der Sieger minimiert. Tatsächlich könnte die Geschichte mehr oder weniger überall spielen, ohne dass viel geändert werden müsste.

Aus der Zeit gefallen

Wenn etwas Lokalkolorit in dem Film steckt, dann sind es die alten Bräuche, an denen festgehalten wird. So braucht Mary Kate nicht nur den Segen ihres Bruders. Sie braucht zudem eine Mitgift, sonst will sie nicht heiraten. Das ist für ein heutiges Publikum eher befremdlich. Allgemein ist Der Sieger natürlich ein Film seiner Zeit, etwa im Hinblick auf die Geschlechterbilder. Die Protagonistin ist beispielsweise zwar schon willensstark, aber nicht gerade unabhängig. Da sollte man im Vorfeld die eigenen Erwartungen anpassen. Tiefgang darf man sowieso nicht erwarten. Der Film soll unterhalten, hat gar nicht den Anspruch, etwas Profundes zur menschlichen Natur oder der Gesellschaft auszusagen.

Zum Teil tut diese Mischung aus Drama, Komödie und Liebesfilm das auch. So hat der Film eine Reihe kauziger Figuren entworfen und gefällt auch durch den dörflichen Charme. Man lebt hier schon in einer etwas eigenen Welt, in der die Leute mal zusammenhalten, mal sich gegenseitig bekämpfen. Diese ist auch schön anzusehen, visuell hat Der Sieger einiges zu bieten. Außerdem ist da natürlich das prominente Ensemble, das im Mittelpunkt steht und den Charakteren viel Lebendigkeit mitgibt. Das ist in der Summe schon genug, wofür sich eine Sichtung all die Jahre später noch lohnt. Der recht schlichte Humor, in Verbindung mit den besagten altertümlichen inhaltlichen Elementen lässt den Film jedoch weniger zeitlos werden als andere Werke Fords.

Credits

OT: „The Quiet Man“
AT: „Die Katze mit dem roten Haar“
Land: USA
Jahr: 1952
Regie: John Ford
Drehbuch: Frank S. Nugent
Vorlage: Maurice Walsh
Musik: Victor Young
Kamera: Winton C. Hoch
Besetzung: John Wayne, Maureen O’Hara, Barry Fitzgerald, Ward Bond, Victor McLaglen, Mildred Natwick, Francis Ford, Eileen Crowe, Arthur Shields

Bilder

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Der Sieger
fazit
In „Der Sieger“ kehrt ein Boxer in sein Heimatdorf zurück, wo er um die Liebe kämpfen muss. Der Film ist aufgrund seines schlichten Humors und der zum Teil altertümlichen Inhalte weniger zeitlos als andere Filme von John Ford. Die Mischung aus Drama, Komödie und Liebesfilm unterhält aber durchaus, gerade auch wegen der Besetzung.
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