Anaconda 2025
© Sony Pictures

Anaconda (2025)

Anaconda 2025
„Anaconda“ // Deutschland-Start: 25. Dezember 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Als Kinder hatten Ronald „Griff“ Griffen Jr. (Paul Rudd) und Doug McCallister (Jack Black) noch von der großen Filmkarriere geträumt. Tatsächlich haben die zwei schon zu Schulzeiten sich daran versucht. Jahrzehnte später hält sich Doug mit Hochzeitsfotos über Wasser, während Griff nicht einmal mehr als Komparse Rollen bekommt. Aber vielleicht lässt sich das Ruder ja noch rumreißen? Diese Hoffnung hat zumindest Griff, als er sich die Rechte an dem Schlangenhorror Anaconda sichert. Tatsächlich gelingt es ihm, Doug sowie Kenny Trent (Steve Zahn) und Claire Simons (Thandiwe Newton) zu überreden, gemeinsam zum Amazonas zu reisen und eine eigene Version des Hits zu drehen. Dort treffen sie Ana Almeida (Daniela Melchior), die auf der Flucht ist und das Boot steuert, mit dem sie durch den Dschungel fahren. Dabei kommt aber alles anders als gedacht …

Nicht das erwartete Horror-Remake

So mancher dürfte sich dieses Jar beim Kinobesuch gefragt haben, ob wir wirklich im Jahr 2025 sind. Ob Reboots wie Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast und Die nackte Kanone, Remakes (Lilo & Stitch, Drachenzähmen leicht gemacht) oder auch die späten Fortsetzungen Final Destination 6: Bloodlines, Bridget Jones: Verrückt nach ihm und 28 Years Later, da kommt ein Versuch nach dem anderen, von vergangenen Erfolgen zu profitieren. Insofern dürfte niemand verwundert gewesen sein, als auf den Veröffentlichungslisten auch Anaconda auftauchte. Schließlich war Film von 1997 ein passabler Erfolg an den Kinokassen, der mehrere Nachfolger und ein Crossover nach sich zog. Und in der Verzweiflung greifen Studios schon einmal auf solche Titel zurück, selbst wenn diese nicht mehr als B-Movie-Dutzendware sind.

Und doch handelt es sich bei Anaconda nicht um das befürchtete Billig-Remake. Zum einen ist das hier Horrorfilm mehr, sondern eine Komödie. Auch wenn es die Figuren durchaus mit Gefahren zu tun bekommen, tierischen wie menschlichen, soll das Publikum in erster Linie lachen. Wenn eine Gruppe von Verlierern in eine Situation gerät, mit der sie völlig überfordert ist, dann ist das klassisches Komödienmaterial. Mitfiebern ist höchstens eine Nebensache, man ist vielmehr gespannt, in welchen Schlamassel sie wohl sonst noch geraten werden. Zum anderen ist das hier über weite Strecken ein Meta-Film. Stärker noch als Scream – Schrei!, das Genrekonventionen nutzte und gleichzeitig thematisierte, ist das Schlangenabenteuer ein Film über Filme und das Filmemachen an sich.

Unterhaltsam und sympathisch

Für diese Aufgabe fand man die passenden Leute. Regisseur und Co-Autor Tom Gormican hatte sich schließlich zuvor mit Massive Talent einen Namen gemacht. In der Actionkomödie spielte Nicolas Cage eine fiktionale Variante von sich selbst, der inzwischen so verzweifelt ist, dass er für Geld alles macht. Anaconda lässt ähnlich die Grenze zwischen Realität und Film verschwinden, arbeitet ebenfalls mit Selbstironie und zwingt die Besetzung dazu, sich in wenig schmeichelhaften Situationen zu zeigen. Paul Rudd und Jack Black sind dafür eine sichere Bank, wissen, wie ihre Rollen gleichzeitig Witzfiguren und Sympathieträger sind. Wie sie ihren alten Träumen nachjagen, ist zwar schon erbärmlich. Aber eben auch rührend: Die Versuche, doch noch ihr Ziel zu erreichen, weckt nicht nur in ihnen das Kind im Manne, sondern auch im Publikum.

Ein bisschen mehr Biss – abseits von der Schlange – hätte dem Ganzen gutgetan. Der Film ist insgesamt eher albern und harmlos, selbst dann, wenn er mit der Filmindustrie abrechnet. Man ist dann doch eher an einer Bestätigung interessiert, nicht an einer Dekonstruktion. Innerhalb dieses Rahmens macht die Abenteuerkomödie aber durchaus Spaß. Sie hat sogar einen netten Twist gegen Ende hin, wenn geschickt mit Erwartungen gespielt wird. Die Kombination aus einem spielfreudigen Ensemble und einem stimmungsvollen Setting erledigt den Rest: Anaconda ist ein unterhaltsamer, anspruchsloser Trip, der wie gemacht ist für einen netten Ausklang des aktuellen Kinojahres.

Credits

OT: „Anaconda“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Tom Gormican
Drehbuch: Tom Gormican, Kevin Etten
Musik: David Fleming
Kamera: Nigel Bluck
Besetzung: Paul Rudd, Jack Black, Steve Zahn, Thandiwe Newton, Daniela Melchior, Selton Mello

Bilder

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Anaconda (2025)
fazit
In „Anaconda“ wollen zwei Freunde ihre alten Kindheitstraum vom gemeinsamen Film ausleben und stürzen sich dafür in ein tierisches Abenteuer. Statt des erwarteten Horror-Remakes gibt es hier eine gute gelaunte Komödie mit zahlreichen Meta-Elementen. Diese hätte zwar mehr Biss vertragen, macht aber mit stimmungsvollen Settings und einem spielfreudigen Ensemble Spaß.
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