
Nachdem sich Morton Schmidt (Jonah Hill) und Greg Jenko (Channing Tatum) bei ihrem Undercover-Einsatz an einer High School bewährt haben, dauert es nicht lang, bis die besonderen Talente der beiden wieder genutzt werden. Dieses Mal verschlägt es die beiden an ein College, wo sich gerade die synthetische Droge WHY-PHY rasant ausbreitet. Eine Studentin ist dieser bereits zum Opfer gefallen, weitere könnten folgen. Um das zu verhindern, sollen die zwei die Hintermänner finden und festsetzen. Natürlich brauchen sie dafür eine gute Tarnung, weshalb sie sich ins Studentenleben stürzen. Während Schmidt mit der Kunststudentin Maya (Amber Stevens) anbändelt, freundet sich Jenko mit dem Quarterback Zook (Wyatt Russell) an. Das führt zunehmend zu einer Entfremdung der beiden, wo sie doch eigentlich für die Ermittlungen eng zusammenhalten müssten …
Neuauflage die zweite
Man durfte im Vorfeld schon skeptisch sein, als 21 Jump Street 2012 in die Kinos kam und versuchte, an die Erfolge der gleichnamigen Krimiserie aus den 1980ern anzuschließen. Doch das Ergebnis überzeugte. Obwohl der Film das Szenario humoristisch interpretierte und die Vorlage zumindest teilweise durchaus durch den Kakao zog, wurde die Actionkomödie zu einem echten Kassenschlager. Bei einem Budget von 40 bis 50 Millionen US-Dollar wurden am Ende rund 200 Millionen wieder eingespielt. Da verwundert es nicht, dass recht bald die Arbeiten an einem Nachfolger begannen. Etwas mehr als zwei Jahre später war es so weit und mit 22 Jump Street kam ein zweites Abenteuer rund um die ungleichen Nachwuchspolizisten. Und dabei hielt man sich eng an das Erfolgsrezept.
Tatsächlich ist die Geschichte quasi eine Neuauflage. Aus der High School wurde zwar ein College. Ansonsten geht es aber erneut darum, wie die beiden Protagonisten sich als Schüler ausgeben, um die Verbreitung von Drogen aufzuhalten. Gleichgeblieben ist zudem, wie das Duo anderen näherkommt, Freundschaft schließt, sich verliebt und dabei als Team auseinanderzubrechen droht. Das ist dann vielleicht nicht ambitioniert. Manche werden es vielleicht sogar langweilig finden, wie hier zahlreiche Elemente wiederholt werden – diverse Gastauftritte inklusive. Der Humor ist in 22 Jump Street auch nicht unbedingt immer feinsinnig. Wie schon beim Vorgänger kann das zuweilen etwas derb und plump werden, etwa die Sache um Schmidts neue Flamme, die nicht einfach nur irgendeine Studentin ist.
Meta-Kommentar auf Fortsetzungen
Nur ist da eben auch die Meta-Ebene. Diese wurde schon beim ersten Teil immer mal wieder anvisiert, wenn der Film zugleich Neuauflage der Serie wie auch augenzwinkernder Kommentar zu dem Hit war. Das ist bei 22 Jump Street nicht anders. Hier kommt hinzu, dass die Komödie auch das Konzept einer Fortsetzung aufs Korn nimmt, wenn möglichst ohne viel Arbeit alte Erfolge wiederholt werden sollen. Natürlich ist das keine völlig neue Idee, es gibt gerade im parodistischen Segment manche, die das getan haben. Meta-Filmreihen wie die um Scream – Schrei! können sich entsprechende Kommentare sowieso nicht verkneifen. Spaß macht es aber schon, wie hier alte Genrekonventionen aufgegriffen und zugleich belächelt werden.
Wer mit diesem Humor Spaß hat, kommt hier deshalb auf seine Kosten. Ansonsten wird es schwierig, dem Film etwas abzugewinnen. So ist der Krimipart kaum erwähnenswert, der Gegenspieler ist überzogen, aber nicht wirklich interessant. Richtig gute Action kann es auch nicht geben, da die beiden Polizisten dafür nicht kompetent genug sind. Damit muss man schon leben können. Trifft das zu, ist 22 Jump Street schon unterhaltsam. Denn wie schon beim ersten Teil sieht man Hill und Tatum gern dabei zu, wie sie sich als Undercover-Cops ins Getümmel werfen und genau wissen, wie bescheuert das ist, was sie da gerade tun. Insofern ist es schade, dass der geplante dritte Teil nie gekommen ist und die Aussichten auch eher trübe sind, da die Kosten wohl zu hoch wären – worüber sich der zweite Teil bereits lustig machte.
OT: „22 Jump Street“
Land: USA
Jahr: 2014
Regie: Phil Lord, Christopher Miller
Drehbuch: Michael Bacall, Oren Uziel, Rodney Rothman
Musik: Mark Mothersbaugh
Kamera: Barry Peterson
Besetzung: Jonah Hill, Channing Tatum, Peter Stormare, Wyatt Russell, Amber Stevens West, Jillian Bell, Ice Cube, Keith Lucas
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